
Der gesellschaftliche Trend hin zum Teilen von Objekten und Dienstleistungen sowie technologische Entwicklungen ermöglichen neue Mobilitätsangebote. Die VBZ passen ihr Angebot laufend an, um die Mobilität in der Stadt Zürich auch zukünftig nachhaltig und effizient gestalten zu können. Mit neuen Angebotsformen sollen in der Stadt Zürich die Angebotsqualität des öffentlichen Verkehrs zu verbessern. Dazu testeten die VBZ das On-Demand-Angebot «Pikmi».
Mit Pikmi wurde in Zürich erstmals ein On-Demand-Angebot in den öffentlichen Verkehr integriert. Die Pikmi-Fahrzeuge verkehrten bei Bedarf («on demand»), wenn sie über ein Smartphone gebucht wurden. Fahrtwünsche mit ähnlichen Reisezielen wurden vom System automatisch gebündelt und im gleichen Fahrzeug zusammengefasst. Das System berechnete die beste Linienführung, um mit möglichst wenig Fahrzeugen möglichst viele Personen an ihr Ziel zu bringen.
Umsteigemöglichkeiten auf das bestehende Liniennetz des ÖV wurden ebenfalls berücksichtigt. So entstanden innerhalb des Testgebietes neue Wege. Zusätzlich zu den bestehenden ÖV-Haltestellen wurden etwa 150 virtuelle Haltepunkte definiert, die kurze Wege für Pikmi-Kunden erlaubten.
Die Kleinbusse standen bis zum 30. April 2022 18 Monate lang jeden Abend von 20 bis 1 Uhr nachts im Einsatz. Das Betriebsgebiet schloss neben den Zürcher Quartieren Altstetten, Albisrieden und Wiedikon ebenfalls die Verkehrsknoten Triemli und Hardplatz ein. Der Abendbus war vollständig in den ÖV-Zonentarif integriert.
Mithilfe von Auswertungen, Datenanalysen und verschiedenen Marktforschungsmethoden wurden während der Testphase zahlreiche Fragestellungen untersucht und beantwortet, etwa zu Kundenbedürfnissen, zur Leistungsfähigkeit oder zur Nachhaltigkeit des Angebots.

Eine Fahrt wurde über die Pikmi-App gebucht. Die App zeigte den Fahrgästen die voraussichtliche Wartezeit bis zur Abholung und den Gehweg zur nächstgelegenen Haltestelle an. Das System fasste Buchungsanfragen mit einer ähnlichen Fahrtrichtung in einem Fahrzeug zusammen und berechnete dabei die effizienteste Route in Echtzeit. Bei jeder Fahrt bestand also die Möglichkeit, dass die Route leicht angepasst wird und zusätzliche Fahrgäste zusteigen.
Zusätzlich zu den bestehenden Haltestellen der VBZ im Betriebsgebiet wurden etwa 150 weitere Haltepunkte für die Pikmi-Fahrzeuge definiert. Diese sogenannten «virtuellen Haltestellen» kamen ohne zusätzliche Infrastruktur aus. Ihr Standort wurde in der Pikmi-App genau beschrieben. Die Fahrgäste im Betriebsgebiet profitierten so von einer besseren Anbindung an die Hauptverkehrslinien des öffentlichen Verkehrs und von neuen, direkten Querverbindungen innerhalb der Quartiere.

