Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, die direkten Treibhausgasemissionen auf dem Stadtgebiet bis 2040 auf Netto-Null zu reduzieren. Der Ausbau des Fernwärmenetzes soll wesentlich dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen. Denn Gebäude, die an die Fernwärme angeschlossen sind, benötigen keine Heizungen oder Warmwasseraufbereitungen mit Heizöl oder Erdgas mehr. Wärme, die durch die Verbrennung von Kehricht in der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) Hagenholz oder von Holz im Holzheizkraftwerk Aubrugg gewonnen wird, belastet die Umwelt deutlich weniger als Wärme, die mit Heizöl oder Erdgas produziert wird. Heute ist bereits knapp ein Viertel des Siedlungsgebiets der Stadt mit Fernwärme von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich erschlossen. Mit der Fernwärmeerweiterung wird dieser Anteil auf über 30 Prozent steigen. Dadurch können zusätzlich etwa 36 000 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart werden. Die Voraussetzung für den ersten Schritt der Erweiterung schufen die Stimmberechtigten der Stadt Zürich 2018, als sie dem Bau einer Fernwärmeverbindungsleitung von der KVA Hagenholz nach Zürich-West zustimmten. Die Verbindungsleitung ist inzwischen gebaut. Damit können Zürich-West und zusätzliche Gebiete mit Fernwärme erschlossen werden.

Die Vorlage

Das bestehende Fernwärmenetz soll zwischen 2022 und 2040 in vier Etappen in Teilen der Quartiere Wipkingen, Oberstrass, Unterstrass, Aussersihl sowie in den Gebieten Guggach und Zürich-West/Sihlquai erweitert werden. Für den schrittweisen Ausbau des Fernwärmenetzes soll ein Rahmenkredit von 330 Millionen Franken zur Verfügung stehen.

Minderheitsstandpunkt

Die SVP-Fraktion lehnt die Vorlage ab. Sie kritisiert die Kostenexplosion (nach 230 Millionen Franken zusätzliche 330 Millionen Franken), unsichere Wirtschaftlichkeit (ungewisser Anschlussgrad der Fernwärme), die hohen Risiken und den unberechenbaren Nutzen für die Umwelt.

Abstimmungsfrage

Ausbau der Fernwärmeversorgung in den Quartieren Wipkingen, Oberstrass, Unterstrass, Aussersihl sowie den Gebieten Guggach und Zürich-West/Sihlquai im Zeitraum 2022–2040, Rahmenkredit von 330 Millionen Franken