Über allfällige Schutzmassnahmen wird erst im Zusammenhang mit einem Bauvorhaben entschieden. Bauwillige sind deshalb verpflichtet, sich zu erkundigen, ob ihr Haus im Inventar steht. Das gilt auch bei Umbauten, die keine Baubewilligung benötigen.
Seit Januar 2011 kann das denkmalpflegerische Inventar der Stadt Zürich über die Katasterauskunft im Internet abgerufen werden. Der Plan enthält unter anderem Informationen über die Schutzwürdigkeit von Gebäuden. Jedes Grundstück auf Stadtgebiet ist über die Adresse oder direkt über die Karte auffindbar. Es lassen sich weitere Informationen zu Einzelthemen oder ein Gesamtbericht zur Parzelle erstellen.
Im Rahmen der Inventarüberprüfung ISOS untersucht das Amt für Städtebau qualitätsvolle Ortsbilder und prüft die Schutzwürdigkeit einzelner Objekte. Das ISOS ist ein vom Bundesrat festgesetztes nationales Ortsbildinventar. Für die Stadt Zürich wurde dieses 2016 festgesetzt. Es ist ein Grundlageninstrument, das den Behörden hilft, baukulturell bedeutende Stadtstrukturen zu erkennen und bei Bedarf langfristig zu erhalten.
Die Rechtsprechung hat aufgezeigt, dass dieses Ortsbildinventar Auswirkungen auf Bauvorhaben in ISOS-Perimetern haben kann. Bauprojekte können verzögert oder gar zurückgewiesen werden. Mit der Berücksichtigung des ISOS im Denkmalinventar kann deshalb die Planungs- und Rechtssicherheit für Eigentümerschaften erhöht werden.
Die Inventarisation im Amt für Städtebau führt in Zusammenarbeit mit der Gartendenkmalpflege von Grün Stadt Zürich (GSZ) und externen Fachexpert*innen diese Untersuchungen durch. Es wird überprüft, ob für Objekte mit ISOS-Erhaltungsziel A oder in den Perimetern A bzw. a, B eine Schutzvermutung vorliegt und deshalb eine Inventaraufnahme angezeigt ist.
In der ersten Projektphase bis Sommer 2025 sind Fachexpert*innen in den Quartieren unterwegs und untersuchen Bauten und deren Umgebungen vor Ort. Die Gebäude werden dabei von aussen angeschaut und bei Bedarf dokumentiert. Insgesamt sind knapp 11 000 Objekte von dieser Untersuchung betroffen.
Allfällige Inventaraufnahmen im Rahmen dieser Untersuchung werden vom Stadtrat frühestens im Frühjahr 2026 beschlossen.
Sarah Di Guisto-Rageth
Projektleiterin Inventarisation Denkmalpflege