Der Opium-Markt ist in Veränderung: Seit 2023 geht die Taliban-Regierung massiv gegen den Anbau von Schlafmohn vor. Parallel dazu nimmt die Produktion synthetischer Opioide wie zum Beispiel Fentanyl zu. In mehreren europäischen Ländern hat die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit synthetischen Opioiden in den letzten fünf Jahren zugenommen.
Die Stadt Zürich hat deshalb in engem Austausch mit anderen Städten, einen Massnahmenplan entwickelt, der verschiedene Handlungsfelder mit jeweiligen Massnahmen sowie Zuständigkeiten definiert. Dieser soll unsere unmittelbare Handlungsfähigkeit sicherstellen.
Im Gegensatz zu natürlichen Opiaten wie Morphin werden synthetische Opioide komplett im Labor hergestellt. Sie sind günstig und einfach zu produzieren. Einige synthetische Opioide (z.B. Fentanyl oder Tramadol) kommen in der Schmerztherapie zum Einsatz. Der Konsum von synthetischen Opioiden im nicht-medizinischen Kontext birgt aber ein hohes Risiko für tödliche Überdosierungen. Denn synthetische Opioide sind hochpotent. Fentanyl zum Beispiel ist 50-mal stärker als Heroin.
Zu den Risikogruppen in der Stadt Zürich gehören alle Personen, die illegal erworbene Opioide konsumieren. Dazu gehören insbesondere Menschen, die illegales Heroin konsumieren und Jugendliche und junge Erwachsene, die opioidhaltige Schmerzmittel aus illegalen Kanälen konsumieren.
Der Massnahmenplan der Stadt Zürich verfolgt drei Hauptziele, für die verschiedene Handlungsfelder identifiziert und entsprechende Massnahmen entwickelt werden:
- Wissen vermehren und Informationsfluss gewährleisten: Monitoring des Marktes durch regelmässige Durchführung von Drug-Checkings, Teststreifen und qualitative Rückmeldungen von Konsument*innen.
- Medizinische Massnahmen ausbauen: Anpassung bestehender medizinischer Infrastruktur, rascher Zugang zu Notfallmedikation, Schulungen und angepasste Therapieangebote.
- Gezielte Kommunikation mit Risikogruppen: Kommunikation und Sensibilisierung der Risikogruppen durch Schulungen und analoge und digitale Informationsmaterialien für Fachpersonen und Konsument*innen.
Im Rahmen der Umsetzung Massnahmenplan synthetische Opioide hat das DIZ entsprechend Ziel 2 Online-Schulungen für Fachpersonen angeboten. Die Aufzeichnung sowie ein Q&A sind aufgeschaltet: