Bienen sind die wichtigsten Blütenbestäuber. Neben der Honigbiene kommen mehr als 600 Wildbienenarten in der Schweiz vor – davon etwa 215 Arten in Zürich. Über die Hälfte davon ist gefährdet.
Viele Arten kommen in der Stadt nur an wenigen Standorten und in kleinen Populationen vor. Für Wildbienen sind Blütenpflanzen und Nistplätze wichtig, die wiederum nah beieinander sein müssen. Zudem sind viele Wildbienen auf bestimmte Pflanzen spezialisiert.
Honigbienen sind wertvolle Nutztiere. In Zürich gibt es jedoch bereits sehr viele Bienenvölker, die für die Bestäubung von Obstbäumen und anderen Kulturpflanzen völlig ausreichen. Das Problem: Honigbienen sind sehr konkurrenzstark. Sie sammeln riesige Mengen Nektar und Pollen und können damit die einheimischen Wildbienen verdrängen – vor allem dort, wo das Blütenangebot knapp ist. Wildbienen sind für die Bestäubung von Wildpflanzen unverzichtbar. Viele Arten sind spezialisiert und brauchen ganz bestimmte Blüten. Fehlt ihnen das passende Nahrungsangebot, verschwinden sie.
Bereits heute sind über die Hälfte aller Wildbienenarten in der Schweiz gefährdet. Um die Wildbienen zu schützen, hat Grün Stadt Zürich Wildbienenvorranggebiete eingerichtet und neue Fördermassnahmen gestartet. Es wird empfohlen, auf städtischem Boden keine neuen Honigbienenstände mehr zu bewilligen. In bestehenden Schutzgebieten soll die Zahl der Honigbienenvölker mittelfristig reduziert werden. Diese Schritte helfen, die Artenvielfalt in Zürich zu bewahren und ein gesundes Gleichgewicht zwischen Wild- und Honigbienen zu schaffen.
Naturnahe Gärten sind regelrechte Hotspots für Wildbienen. Sie bieten ein vielfältiges Blütenangebot vom Frühling bis in den Herbst, offene Bodenstellen und Totholz. Viele Wildbienen leben aber auch auf begrünten Dächern, an Fassaden oder in naturnahen Gärten.
Mit dem Förderprogramm Stadtgrün können Private ihre Fläche ökologisch aufwerten und damit den Wildbienen helfen.