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Liebe Stadtpolizei, wie schütze ich mich vor Telefonbetrug?

News

9. Oktober 2023

Interview mit Christoph Hunkeler, stellvertretender Chef Kriminal- und Verkehrsunfallprävention der Stadtpolizei Zürich

Trickbetrüger*innen sind immer raffinierter: Sogar die Stimme von Angehörigen wird gefälscht. Ist es heute überhaupt noch möglich, sich zu schützen? 

Ja, natürlich. Egal wer Sie anruft, schockierende Nachrichten verbunden mit Geldforderungen sind immer Betrug. Wenn jemand am Telefon Geld verlangt und Sie unter Druck setzt, beenden Sie sofort das Gespräch und informieren Sie die Polizei über die Notrufnummer 117. Hinterfragen Sie kritisch die scheinbare Notsituation und kontaktieren Sie umgehend selbst die angeblich betroffene, angehörige Person. 

Mittlerweile liest man jeden Tag von neuen Betrugsmaschen. Wie halte ich mich auf dem Laufenden?

Besuchen Sie die Website der Stadtpolizei Zürich und informieren sich. Auf dieser Seite werden bekannte und neue Betrugsmaschen sowie Tipps gegen die Betrüger*innen beschrieben. 

Kann ich im Voraus Massnahmen treffen, damit ich gar nicht erst von Betrüger*innen angerufen werde?

Lassen Sie Ihre Nummer in den Telefonbüchern sperren, denn die Betrüger*innen kommen so oft an die Telefonnummern von vermeintlichen Opfern. Sie wählen unter Senior*innen häufig vorkommende Vornamen wie z.B. Peter, Elisabeth oder Maria aus, um diese dann zu kontaktieren.

Wie verhalte ich mich am Telefon, wenn ich merke, dass es sich wahrscheinlich um einen Betrugsversuch handelt?

Wenn Sie einen Betrugsversuch vermuten, beenden Sie das Gespräch sofort und informieren Sie die Polizei über die Notrufnummer 117. Lassen Sie sich nicht einschüchtern und übergeben oder überweisen Sie niemandem Geld sowie Wertsachen.

Welches sind momentan die häufigsten Telefonbetrugsvarianten?

Die Betrugsmaschen ändern sich ständig wieder. Aktuell ist es der «Schockanruf» und «der falsche Polizist». Bei einem Schockanruf täuschen die Betrüger*innen eine Notsituation vor. Häufig geben sich Kriminelle am Telefon auch als Polizist*innen aus und rufen mit einer gefälschten Telefonnummer (z.B. 117) an. Wie die beiden Betrugsmaschen im Detail funktionieren, können Sie hier unter Telefonbetrug nachlesen.

Gibt es auch Betrug per SMS oder WhatsApp?

Ja, diese Varianten gibt es ebenfalls. Kriminelle geben sich beispielsweise als Sohn oder Tochter aus, deren Handy kaputt ist und bitten um finanzielle Hilfe. Auch hier gelten die oben genannten Tipps.

Was passiert, wenn ich auf einen Telefonbetrug reingefallen bin und mich bei der Stadtpolizei melde?

Die Polizei nimmt Ihre Anzeige entgegen und schreibt einen Bericht. Diese Anzeige wird dann bei der Staatsanwaltschaft behandelt. 

Kann ich mich auch bei der Stadtpolizei melden, wenn ich nicht ganz sicher bin, ob es wirklich ein Betrug war?

Sie können sich immer bei der Polizei melden, wenn Sie nicht sicher sind. Die Polizei wird dann die nötigen Fragen stellen, um zu klären, ob es sich um einen Betrug handelt.

Wie kann ich meine betagten Eltern oder meine Familie schützen?

Indem Sie über Telefonbetrug sprechen und die Betrugsmaschen erklären. Denn wer sich informiert, wird weniger zum Opfer. 

 

Mit diesen Tipps schützen Sie sich vor Telefonbetrug:

  • Fordert jemand am Telefon von Ihnen Geld und fühlen Sie sich unter Druck gesetzt, beenden Sie das Gespräch sofort und informieren Sie die Polizei über die Notrufnummer 117.
  • Lassen Sie sich nicht von einer Telefonnummer auf Ihrem Display täuschen. Die angezeigte Nummer kann manipuliert sein.
  • Treffen Sie am Telefon unter Zeitdruck nie Entscheidungen und besprechen Sie den vermeintlichen Vorfall mit Personen aus Ihrem persönlichen Umfeld.
  • Hinterfragen Sie kritisch die scheinbare Notsituation und kontaktieren Sie umgehend selbst die angeblich betroffene, angehörige Person.
  • Fragen Sie die angeblich bekannte Person am Telefon nach eindeutigen Angaben, wie beispielsweise dem Geburtsdatum, um deren Identität zu überprüfen.
  • Lassen Sie sich nie mit der Polizei verbinden. Unterbrechen Sie die Verbindung und wählen Sie selber die Notrufnummer der Polizei.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen bekannt.
  • Übergeben oder überweisen Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an eine unbekannte Person.
  • Nehmen Sie Betrugswarnungen von Mitarbeitenden am Bankschalter und von Personen aus Ihrem persönlichen Umfeld ernst.

Seien Sie generell vorsichtig:

  • Die Polizei ruft Sie nie über die Notrufnummer 117 an und stellt keine Geldforderungen am Telefon.
  • Die Polizei bewahrt weder Geld noch Wertgegenstände für Privatpersonen auf.
  • Kürzen Sie Ihren Vornamen im Telefonverzeichnis ab, zum Beispiel D. Muster anstatt Doris Muster. So können keine Rückschlüsse auf Geschlecht oder Alter gezogen werden.
  • Sensibilisieren Sie Personen in Ihrem persönlichen Umfeld zum Thema Telefonbetrug.