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Die Fussballstadt Zürich verdient ein richtiges Fussballstadion

Medienmitteilung

Die sieben Fakten zur Abstimmung vom 22. September

Zürich ist die grösste Fussballstadt der Schweiz und Zürich braucht ein reines Fussballstadion als Spielort für die Spitzenclubs und als Epizentrum für Tausende von Fussballerinnen und Fussballer. Der Letzigrund wurde für die Leichtathletik-SportlerInnen gebaut. Aber sie können die Anlage wegen der Fussballer nicht richtig nutzen. Darum wünscht sich der Stadtrat am 22. September ein deutliches Ja zum Stadion und damit zur Sportstadt Zürich.

21. August 2013

Dem Stadtrat ist es ein Anliegen, dass die Stimmberechtigten im Wissen um die Fakten ihre ganz persönliche Entscheidung treffen. Finten und Fouls haben keinen Platz in der Diskussion über diese für Zürich wichtige Abstimmung. Darum hat der Stadtrat sieben Fakten aufgegriffen, die für die Entscheidungsfindung zentral sind.

Fakt 1: Die Kosten der Wohnsiedlung sind durch die Mieten gedeckt.

Die Erstellungskosten von 103,15 Millionen Franken für die 154 Wohnungen, in denen rund 500 Menschen ein Zuhause bekommen, werden vollständig durch die Mieteinnahmen gedeckt und belasten daher die Stadtkasse letztlich nicht.

Fakt 2: Ohne Stadion keine Wohnsiedlung.

Die Wohnsiedlung kann nur gebaut werden, wenn die Stimmberechtigten dem Stadion zustimmen. Wenn kein Stadion gebaut wird, kann die ursprüngliche Besitzerin des Grundstücks, die Credit Suisse, das Land von der Stadt zurückkaufen.  Sie hatte es der Stadt unter dieser Bedingung zu einem günstigen Preis verkauft. Wer heute suggeriert, man könne nach einer allfälligen Ablehnung der Vorlage gleich das nächste Projekt in Angriff nehmen, verkennt die bisherige Stadion-Geschichte und die aktuelle Situation. In der Stadt Zürich gibt es praktisch keinen Ort mehr, auf dem sich ein Stadion realisieren liesse. Das mehrheitlich privat finanzierte Stadion mit Mantelnutzung der Credit Suisse ist gescheitert. Private werden die entsprechenden Risiken eines neuen Projekts hoch gewichten und zurückhaltend bleiben. Die Stadt, die für das aktuelle Projekt bereits 10 Millionen Franken ausgegeben hat, wird keine neue Planung initiieren.

Fakt 3: Die Fussballstadt Zürich braucht ein Epizentrum.

Zürich ist die grösste Fussballstadt der Schweiz. Jährlich kämpfen rund 725 000 Spielerinnen und Spieler auf über 80 städtischen Sportplätzen um dem Ball. In 55 Fussballvereinen trainieren über 10 000 lizenzierte SpielerInnen. Und fast 4800 Kinder und Jugendliche trainieren regelmässig. Fussball ist damit in Zürich die wichtigste Vereinssportart. In keiner anderen Stadt wird so viel Fussball gespielt wie in Zürich. Fussball hat einen hohen integrativen Wert für die Gesellschaft. Er ist sozialer Kitt und sportlicher Wettbewerb zugleich. Das neue Fussballstadion wird von den beiden Spitzenclubs bespielt, aber als Epizentrum für die Fussballstadt Zürich gebaut.

Fakt 4: Der Letzigrund wird dringend gebraucht – von den LeichtathletInnen.

Im Juni 2005 haben die Stimmberechtigten einem Kredit für das Letzigrund-Stadion zugestimmt und zwar für ein Stadion für die Leichtathletik, insbesondere für den Leichtathletikclub Zürich (LCZ) als Trainingsstätte und Austragungsort von Wettkämpfen. Seit sechs Jahren wartet der LCZ nun auf die Einlösung dieses Versprechens. Die Arbeit des traditionsreichen Clubs, der neben grossen Erfolgen bei den Aktiven sich auch sehr um die Nachwuchsförderung verdient macht, ist stark eingeschränkt, wenn er den Letzigrund nicht bald wieder richtig nutzen kann.

Fakt 5: Die Sicherheitskosten im Stadion sind tiefer.

Die Sicherheitskosten im Innern des Stadions werden auf jeden Fall tiefer sein als beim Letzigrund, weil das neue Stadion nach neuesten Sicherheitsstandards gebaut werden kann. Eine Schätzung der Kosten für die Sicherheit ausserhalb des Stadions ist zum heutigen Zeitpunkt ungewiss, weil wesentlich sein wird, wie sich die Fan-Szene entwickelt. Das Problem ist erkannt, und die Stadt Zürich arbeitet eng mit anderen Städten zusammen.

Fakt 6: Es geht nicht um die 216 Millionen Erstellungskosten.

Am 22. September wird über einen Objektkredit von 216 Millionen Franken abgestimmt. Diese Zahl könnte den Blick auf die tatsächliche Kostensituation verstellen, denn die Stadt erhält von der Betriebsgesellschaft des Stadions (Aktiengesellschaft, bei der die Stadt die Aktienmehrheit hält) jedes Jahr 9,1 Millionen Franken Miete. Damit sind die Kapitalkosten (inkl. Abschreibungen) für Bau, Unterhalt und anderen Folgekosten finanziert. Wenn ein Dritter und nicht die Stadt das Stadion auf eigenem Land bauen würde, dann müssten die Stimmberechtigten nur über den Beitrag abstimmen, den die Stadt an die Betriebsgesellschaft bezahlt, also über die maximal  8,3 Millionen Franken. Denn wie bei der Wohnsiedlung wird der Objektkredit durch die Mieteinkünfte refinanziert.
 

Fakt 7: Es geht um maximal 8,3 Millionen pro Jahr, vielleicht um weniger.

Die Betriebsgesellschaft bezahlt der Stadt für das Stadion eine angemessene Miete. Sie kann aber nach Meinung und Annahmen der Stadt nicht genug Einnahmen generieren, um diese Miete vollumfänglich zu erwirtschaften. Darum bezahlen die beiden Clubs pro Jahr zwischen 3 und 5 Millionen Franken und die Stadt höchstens 8.3 Mio. Franken in die Betriebs-AG ein. Für die StimmbürgerInnen stellt sich daher nicht in erster Linie die Frage, ob sie dem Objektkredit von 216 Mio. zustimmen wollen, sondern ob sie bereit sind, den Fussballsport indirekt mit bis maximal 8,3 Millionen pro Jahr zu unterstützen und das Land kostenlos zur Verfügung zu stellen. Wenn sich die ZuschauerInnen-Zahlen gegenüber heute deutlich erhöhen und damit die Einnahmen steigen, kann es sein, dass die Stadt weniger bezahlen muss.

Das sind die Fakten. Darum empfiehlt der Stadtrat den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern, den beiden Vorlagen zuzustimmen. Wenn dieses Stadion Zürich abgelehnt wird, wird es auf sehr lange Zeit hinaus kein neues Projekt geben. Es ist ein wichtiger Schritt für die Sport- und Wohnstadt Zürich. Es ist eine Investition in die Zukunft.

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