Fachplanung Hitzeminderung
Spätestens der Hitzesommer 2018 hat die Folgen des Klimawandels in den Städten eindrücklich ins Bewusstsein gerückt. Das Ereignis bestätigte die prognostizierte Zunahme der Zahl von Hitzetagen und Tropennächten. Menschen in Städten leiden besonders, da sich dicht bebaute Gebiete als sogenannte «Wärmeinseln» überdurchschnittlich stark erhitzen. Städte versuchen daher zunehmend, eigene Lösungen für das Problem der Überhitzung zu finden, um eine gute Lebensqualität zu erhalten und die Gesundheit der städtischen Bevölkerung aktiv zu schützen.
Handlungsansätze zur Hitzeminderung
Die Fachplanung Hitzeminderung setzt hier an, identifiziert die wichtigsten Handlungsfelder der Hitzeminderung und entwickelt konkrete Handlungsansätze für die Stadt. Akteure können auf dieser Grundlage ab sofort auf eine breit gefächerte Toolbox zurückgreifen, um in ihrem jeweiligen Wirkungsbereich sowohl vorsorglich als auch unmittelbar zur Hitzeminderung beizutragen.
Drei Hauptziele
Die Fachplanung Hitzeminderung stützt sich auf folgende drei Ziele:
- die Überwärmung im gesamten Stadtgebiet vermeiden
- vulnerable Stadtgebiete gezielt entlasten und
- das bestehende Kaltluftsystem der Stadt Zürich erhalten.
Aufbauend auf den Klimakarten des Kantons Zürich (2018) sowie den ergänzend durchgeführten Wirkungsanalysen werden im Hinblick auf Hauptziele die Handlungsfelder und -ansätze abgeleitet und in drei Teilplänen dargestellt.
Überwärmung im ganzen Stadtgebiet vermeiden
Teilplan Hitzeminderung
Der «Teilplan Hitzeminderung» zeigt für die ganze Stadt, wie die Wärmebelastung in den verschiedenen Stadt- und Freiraumstrukturen angegangen werden kann. Je nach Stadtstruktur muss die richtige Mischung gefunden werden. Der Teilplan zeigt besonders wirksame Kombinationen. Planende und Bauende sowie die Stadtverwaltung können hier tätig werden. Die Fachplanung unterscheidet im Weiteren zwischen Ansätzen, die ihre Wirkung vor allem tagsüber respektive eher nachts entfalten.
Vulnerable Stadtgebiete gezielt entlasten
Teilplan Entlastungssystem
Wärmebelastete Gebiete mit einer hohen Bevölkerungsdichte und sensiblen Nutzungen wie Schulen, Pflege- oder Alterszentren will die Stadt Zürich gezielt entlasten. In diesen Gebieten sollen der Bevölkerung durch die Schaffung neuer oder die Aufwertung bestehender Grünflächen bessere Gelegenheiten zur Regeneration geboten werden. Zudem gilt es, überwärmte Gebiete mit kühlen, grünen Entlastungsräumen zu verbinden. Die Stadt Zürich strebt hierzu ein klimaoptimiertes Wegenetz an. Der Teilplan «Entlastungssystem» zeigt, wo entsprechende Massnahmen umgesetzt werden sollen.
Kaltluftsystem der Stadt Zürich erhalten
Teilplan Kaltluftsystem
Das Kaltluftsystem der Stadt Zürich ist für ein angenehmes städtisches Klima von grosser Bedeutung und darum ein wichtiger Standortfaktor. Kühle Luft entsteht in den umgebenden Grün- und Freiflächen insbesondere an den Hanglagen und wirkt in den Nachtstunden der Wärmebelastung entgegen. Mithilfe des Teilplans zum Kaltluftsystem und der beschriebenen Handlungsansätze soll diese natürliche Nachtabkühlung auch künftig sichergestellt werden. Hierzu soll die Stadt gemeinsam mit den Eigentümerschaften auf klimaökologisch optimierte Projekte hinwirken, insbesondere bei grossen zu überbauenden Arealen. Die Grundlagen hierzu sind im Teilplan «Kaltluftsystem» dargestellt.
Dokumente
Die Teilpläne zur Fachplanung Hitzeminderung wurden aktualisiert. Die Plangrafiken im Bericht Fachplanung Hitzeminderung (PDF, E-Paper) wurden nicht ausgetauscht. Abweichungen sind möglich. Massgebend sind die separaten Teilpläne.
Weitere Informationen
T +41 44 412 20 64