Neubau Garderoben- und Clubgebäude Hönggerberg
Mit dem Neubau des Garderoben- und Clubgebäudes Hönggerberg erhält der Sportverein Höngg eine zeitgemässe Infrastruktur. Der nachhaltige Holzbau fügt sich gut in die Landschaft ein und leistet einen Beitrag zur Erreichung des städtischen Netto Null Ziels.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung
Amt für Hochbauten - Architektur
Mentha Walther Architekten GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
S2L Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich - Holzbauingenieurwesen
Pirmin Jung Schweiz AG, Rain - HLKS-Ingenieurwesen
BLM Haustechnik AG, Zürich - Elektro-Ingenieurwesen
Mettler und Partner AG, Zürich - Holzbau
Nussbaumer Holzbau AG, Baar
- Auswahlverfahren
Projektwettbewerb im offenen Verfahren nach SIA 142 (einstufig, anonym), 2017 - Politischer Prozess
abgeschlossen - Objektkredit
CHF 12,452 Mio. - Bauzeit
2020 – 2022
Während das ursprüngliche Garderoben- und Clubgebäude von 1971 in die Jahre kam, haben sich der Fussballsport und der Club SV Höngg stark entwickelt. Die Zahl der Aktiven und Mannschaften ist gewachsen. Der Frauenfussball nimmt einen viel grösseren Platz ein. Auf der Anlage trainieren 30 Teams, und es werden jährlich über 200 Matches gespielt. Der 1.-Liga-Wettbewerb stellt erhöhte Anforderungen an die Vereine. Nur dank einem innovativen Neubau konnten mehr Garderoben, bessere und für den Elitewettkampf separate Infrastrukturen sowie eine ausgebaute Gastronomie realisiert werden.
Baudokumentation

Erfahren Sie mehr über den Neubau Garderoben- und Clubgebäude Hönggerberg. Die Baudokumentation gibt einen Einblick in die bauliche Umsetzung und zeigt, warum das Gebäude vorbildlich beim Energieverbrauch ist.
Zeitgemässe Infrastruktur für den Vereinssport
Das neue Garderoben- und Clubgebäude wurde von 2020–2022 nach den Plänen von Mentha Walther Architekten und S2L GmbH Landschaftsarchitekten BSLA SIA aus Zürich realisiert. Das Ersatzneubauprojekt ging aus dem 2017 durchgeführten Architekturwettbewerb hervor. Der schlanke, zweigeschossige Neubau bettet sich gut in den Landschaftsraum am Hönggerberg ein. Dank der geschickten Platzierung des Neubaus im Gelände ist er von beiden Seiten ebenerdig zugänglich. Ein öffentlicher die unterschiedlichen Spielfelder verbindender Weg führt diagonal über das Grundstück und setzt sich im Gebäudeinnern als Erschliessung weiter. Die umlaufenden Laubengänge sind als eine sogenannte «Promenade Architecturale» platzsparend angeordnet. Sie ermöglichen eine effiziente Erschliessung der unterschiedlichen Garderoben und Räume für den Sportverein (SV) Höngg in den Obergeschossen und bieten gleichzeitig sommerlichen Wärmeschutz. Der neue Holzbau geht flexibel auf die Nutzungsbedürfnisse der Sportvereine ein und kann auch für die Quartierbevölkerung zum Treffpunkt werden. Das neue Clubrestaurant im Erdgeschoss bietet Besucherinnen und Besuchern eine gute Sicht auf die Spielfelder und die Umgebung. Auf der Haupt- und einer Seitenfassade des Gebäudes lässt sich zudem das Kunst-und-Bau-Werk «11 + 2» von Nic Hess entdecken. Beim Abschreiten der Gebäudeseiten fügt es sich mit der wechselnden Perspektive der Betrachterin oder des Betrachters zu Bildern zusammen. Der Künstler reagiert mit Bewegung, Rhythmus und Dynamik auf den Ort für Sport und Spiel.
Nachhaltig fit
Bezüglich CO₂-Bilanz schneidet der Holzbau nach ECO-Standard vorbildlich ab. Vierzehn Stützenreihen bilden das statische und architektonische Grundgerüst. Die Decken und Fassaden aus vorfabrizierten Holzelementen wurden in dieses Grundgerüst eingefügt. Das unter dem Holzbau liegende, flachfundierte Untergeschoss, inkl. Decke, wurde durch den Baugrund bedingt in Massivbauweise ausgeführt.
Auf erneuerbare Energien wurde grosser Wert gelegt. Die Energie für Heizung und Warmwasser wird über eine Wärmepumpe bereitgestellt. Aus dem Schmutzabwasser und der Aussenluft wird Energie für dieses System gewonnen. Die vollflächig integrierte PV-Anlage auf dem Dach wurde von ewz errichtet und wird künftig auch von ihr betrieben.
Um bei der schwankenden Belegung des Hauses den Energieverbrauch im Betrieb so gering wie möglich zu halten, werden die Garderoben nur grundtemperiert und erst jeweils eine Stunde vor der Nutzung durch die Sportvereine mittels Lüftung aktiv beheizt.
Die knapp gehaltenen versiegelten Flächen sowie eine naturnahe und ausgleichende Vegetation leisten einen Beitrag zur lokalen Hitzeminderung und zur Biodiversität auf dem Hönggerberg. Auf den Baumbestand wurde in Planung und Bau Rücksicht genommen, ein Grossteil der alten Föhren blieb erhalten.
Architekturwettbewerb
Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt das Amt für Hochbauten auf den Architekturwettbewerb. Der bauliche Zustand sowie die Grösse des ehemaligen Gebäudeensembles «Sportanlage Hönggerberg» entsprachen nicht mehr den aktuellen Anforderungen an eine Anlage für den Fussballbetrieb der Ersten Liga. Um Vorschläge für Ersatzneubauten zu erhalten, wurde daher im Jahr 2017 ein einstufiger, anonymer Architekturwettbewerb im offenen Verfahren gemäss Ordnung für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe SIA 142 (Ausgabe 2009) durchgeführt. 112 Teams zusammengesetzt aus den Fachbereichen Architektur und Landschaftsarchitektur haben einen Projektvorschlag eingereicht. Für Preise und Ankäufe standen 110 000 Franken (exkl. MWST) zur Verfügung.
Das Siegerprojekt «PEDRO» schafft mit seinem Vorschlag für das neue Garderoben- und Clubgebäude Hönggerberg einen identitätsstiftenden Ort für die sportliche Betätigung und Begegnungen. Die Setzung des Volumens reagiert sensibel und adäquat auf die vorgefundene Situation im Landschaftsraum. Durch den Versatz der beiden unter einem Dach vereinten Nutzungseinheiten entsteht über die S-förmige Erschliessungsfigur ein diagonaler Bezug zum Kontext. So gelingt es den Verfassenden, auf beiden Stirnseiten des Gebäudes die Sporttreibenden und die Zuschauenden auf selbstverständliche Art abzuholen und das Gebäude funktional in der Sportanlage und im Wegnetz der Höngger Allmend zu verankern. Es verbindet auf ideale Weise eine hohe Funktionalität mit dem Angebot einer besonderen, ortsspezifischen Ausprägung.

PEDRO
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
- Architektur
ARGE Mentha Walther Architekten, Jeanine Walther Architektin MSc ETH SIA mit Nicolas Mentha Architekt ETH, Zürich - Landschaftsarchitektur
S2L GmbH, Jan Stadelmann und
Daia Stutz, Zürich - HLKS-Planung
BLM Haustechnik AG, Zürich - Holzbau
Rossel Bedachungen + Holzbau AG, Interlaken