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Erweiterung Tramdepot Oerlikon

Mit einer klaren Botschaft in Zürichtram-blauen Lettern macht das Tramdepot in Oerlikon auf seine Nutzung aufmerksam. Die Architektur hingegen hält sich bewusst zurück, um nicht mit dem angrenzenden Herter-Bau in Konkurrenz zu treten.

Oblichter der Tramdepoterweiterung (© Beat Bühler, Zürich)
Oblichter der Tramdepoterweiterung (© Beat Bühler, Zürich)

Das denkmalgeschützte Tramdepot in Oerlikon wurde in den 1930-er Jahren vom damaligen Stadtbaumeister und Architekten Hermann Herter erbaut. Siebzig Jahre später wurden zusätzliche Tram-Abstellplätze an zentraler Lage notwendig. 2006 führte die Stadt Zürich mit der VBZ ein Planerwahlverfahren durch, welches Maier Hess Architekten aus Zürich für sich entscheiden konnte.

Die Oblichter wurden im Erweiterungsbau übernommen und zeichnen sich am Rand der strengen und fensterlosen Fassade ab. Kein sichtbarer Dachabschluss und die einschalige Bauweise unterstützen das Bestreben nach einem möglichst einfachen Ausdruck. Die Form des neuen Depots folgt der Parzelle und setzt den Bau des ursprünglichen Depots von Stadtbaumeister Herter fort. Wie dieser sorgen die Architekten der Erweiterung mit einem Ornament für die Massstäblichkeit des Gebäudes. Die obere Hälfte der Fassade gewinnt durch ihre Oblichter an Plastizität, darunter ist der Sockel durch eine haarfeine Schattenfuge abgehoben, um dem Gebäude eine klassische Ordnung zu geben.

Teil der Bauaufgabe war es auch, eine Kontakt & Anlaufstelle (K&A) für Drogenabhängige im Tramdepot unterzubringen. Die Anlaufstelle sollte diskret und für die Kundschaft trotzdem gut auffindbar sein. Maier Hess haben den Eingang deshalb in eine Kerbe abgesenkt.

Die Bauzeit von 1.5 Jahren war für die Umsetzung eine Herausforderung, zumal die Baustelle, der Abbruch des bestehenden Busdepots, unter laufendem Betrieb stattfand.

Beim Wettbewerb für die Kunst am Bau gewann der Vorschlag der sich am Besten in den Bau integriert: Auf der gezackten Betonoberfläche steht der Schriftzug «Du musst jetzt» (sichtbar, wenn man sich stadteinwärts bewegt) und «nach Hause gehen» (die Botschaft für diejenigen, die aus der Stadt gehen). Der Schriftzug ist genauso gross und lang wie ein Cobra-Tram (36 Meter lang und 3.60 Meter hoch). Das Künstlerduo Renata Grünenfelder und Hipp Mathis zeichnet dafür verantwortlich.

  • Bauherrschaft: Stadt Zürich
  • Eigentümervertretung: Verkehrsbetriebe Zürich
  • Bauherrenvertretung: Amt für Hochbauten
  • Architektur: Maier Hess Architekten GmbH, Zürich
  • Kunst und Bau: Renata Grünenfelder, Hipp Mathis
  • Erstellungskosten: 24.2 Mio. Franken
  • Bauzeit: 2010 – 2011

Standort

Tramdepot Oerlikon
Tramstrasse 29
8050 Zürich

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