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Verankerung der Nachhaltigkeit und der 2000-Watt-Gesellschaft in der Gemeindeordnung der Stadt Zürich

Medienmitteilung

Der Stadtrat von Zürich will, dass die Stadt Zürich zum Synonym für intelligente Energienutzung wird. Deshalb empfiehlt er ein JA zur umweltpolitischen Vorlage, welche am 30. November 2008 zur Abstimmung gelangt. Die Stadträte Robert Neukomm und Andres Türler sowie Nachhaltigkeitsexperte Roland Stulz legten heute anlässlich einer Medienkonferenz dar, wie die energiepolitischen Ziele der Stadt Zürich konkret erreichbar sind.

12. November 2008


Die Ergänzung der Gemeindeordnung verankert vier wesentliche Umweltziele in der städti-schen Verfassung: Erstens soll der Energieverbrauch pro Person langfristig auf 2000 Watt Dauerleistung reduziert und damit zweitens auch der CO2-Ausstoss auf eine Tonne pro Jahr und Person gesenkt werden. Drittens fördert die Stadt Zürich die Nutzung von erneuerbarer Energie und verzichtet viertens auf neue Verträge mit Atomkraftwerken.

Taten statt Worte
«Umweltprobleme sind mit intelligenten Technologien lösbar», zeigte sich Stadtrat Robert Neukomm überzeugt. Er verwies auf die Pionierrolle, welche Zürich vor gut 100 Jahren bei der Nutzung der Wasserkraft spielte, und rief dazu auf, auch bezüglich nachhaltiger Entwick-lung als Wegbereiter aufzutreten. «Bereits heute ist es dank Forschung und Entwicklung möglich, bei Gebäuden die Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft zu erfüllen. Dies beweist unter anderen die Stadt Zürich mit dem geplanten Neubau des Bettenhauses des Stadt¬spitals Triemli.» Neukomm wies zudem darauf hin, dass die Stadt Zürich auch bei der CO2-Reduktion auf gutem Wege sei: «Zwischen 1990 und 2004 gingen die CO2-Emissionen um knapp neun Prozent zurück. Bei gleichbleibender Entwicklung ist unser Sparziel bis 2050 erreichbar.» Als unterstützende Massnahmen zur CO2-Reduktion erwähnte Neukomm den weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs und bisher ungenutzte Möglichkeiten bei erneu-erbaren Energien.

Forschung unterstützt den Wandel
Roland Stulz, ETH-Architekt und Geschäftsführer von novatlantis, einem ETH-Projekt für nachhaltige Entwicklung, legte aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse zur Energiediskussion vor. «Die Vision der 2000-Watt-Gesellschaft und die CO2-Reduktion sind technisch in abseh-barer Zukunft machbar», hielt Stulz fest. Der Wissenschaft komme eine entscheidende Rolle zu, indem die Forschung unterstützende Technologien vorantreibe oder neu erfinde. Der Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung liege darin, Materialien und Energien zu substituieren und effizienter zu nutzen, so Stulz. Im Hinblick auf den Zeithorizont der Vorlage sagte Stulz: «Je rascher wir mit der Umsetzung beginnen, desto tiefer sind die Kosten für die Um-stellung auf eine nachhaltige Energiezukunft für die kommenden Generationen. Ich betrachte die 2000-Watt-Gesellschaft und die CO2-Strategie als Generationenwerk, vergleichbar mit der AHV.»

Sichere Stromversorgung
«Die Angst vor einer Stromversorgungslücke ist unberechtigt», sagte Stadtrat Andres Türler und legte langfristige Szenarien vor. «Dank eigenen Anlagen und Beteiligungen produziert das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) auch längerfristig genügend Strom, um das Versorgungsgebiet abzudecken – das gilt bis mindestens 2040», so Türler. Für die Versorgung der Zukunft will die Stadt Zürich erstens verstärkt in erneuerbare Energien wie Wind, Sonne, Biomasse und Geothermie investieren. Zweitens will sie die Energieeffizienz steigern und drittens weiterhin Anreize schaffen, um Energie zu sparen. Die Stadt wird die Konzessionen für Wasserkraft rechtzeitig erneuern und auch in neue Kleinwasserkraftwerke investieren. Aktuell beteiligt sich das ewz an Windenergieanlagen und plant Probebohrungen für Geothermie, wie Türler ausführte. «Ich rechne über die nächsten 50 Jahre mit einem Investitionsvolumen von mehr als 100 Mio. Franken jährlich für eine nachhaltige Stromversorgung. Das ewz kann dank seiner stabilen wirtschaftlichen Situation die notwendigen Finanzen aus eigenen Mitteln bereitstellen.»

Die drei Referenten Neukomm, Stulz und Türler waren sich einig: Die Stadt Zürich wird alles daran setzen, um eine umwelt- und klimaverträgliche Energieversorgung für die kom-menden Generationen zu realisieren.