100 Jahre Schulzahnärztlicher Dienst der Stadt Zürich
Medienmitteilung
Vom «Rossmetzger» zum modernen Dienstleister
Der Besuch beim Schulzahnarzt hat viel von seinem Schrecken verloren. Die heutigen Schulzahnärzte sind fachlich hoch spezialisiert und besonders geschult für die möglichst schmerzarme und psychologisch geschickte Behandlung von Kindern. In diesem Jahr feiert der Schulzahnärztliche Dienst der Stadt Zürich sein 100-jähriges Bestehen.
18. November 2008
Die Schulzahnkliniken haben in den letzten Jahren einen deutlichen Imagewandel erlebt. Begünstigt durch die enge fachliche Anbindung an die Universität und eine umfassende Modernisierung der Infrastruktur, sowie verschiedene Programme zur Steigerung der Kundenfreundlichkeit ist eine Behandlung an der Schulzahnklinik nicht nur aus Kostengründen heute attraktiver denn je. Vorbei sind die Zeiten, als der Besuch beim Schulzahnarzt für die Kinder mit grossen Ängsten verbunden war. Heute sind die Schulzahnärzte fachlich hoch spezialisiert und besonders geschult für die möglichst schmerzarme und psychologisch geschickte Behandlung von Kindern. «Viele Eltern nehmen erstaunt und erfreut zur Kenntnis, das ihre Kinder nicht mehr panische Angst haben vor dem ’Rossmetzger’ – wie der Schulzahnarzt früher genannt wurde – sondern sehen dem Besuch in der Klinik entspannt entgegen», stellt Stadtrat Gerold Lauber fest. Besonders ängstliche Kinder sowie solche, die aufgrund ihres Alters oder schlechten Erfahrungen nicht behandelbar sind, werden vom Schulzahnärztlichen Dienst in den dafür spezialisierten Kliniken unter Lachgas oder Vollnarkose behandelt. «Die umfassende zahnärztliche Bertreuung der Kinder in der Stadt Zürich geniesst einen bis über die Landesgrenzen hinausreichenden guten Ruf», so Stadtrat Lauber weiter.
Aus den Anfängen
Vor rund 100 Jahren erkannten die Schulärzte, dass viele Kinder unter massiven Zahnproblemen litten. Diese führten dazu, dass die reguläre Teilnahme am Unterricht deutlich beeinträchtigt wurde. Eine erste grössere Untersuchung im Jahr 1901 an rund 2000 Kindern stellte fest, dass nur gerade 3,1 Prozent der Kinder kariesfrei waren und 10,5 Prozent Füllungen aufwiesen. Neben der fehlenden Möglichkeit der zahnärztlichen Versorgung war vor allem das in der Bevölkerung völlig fehlende Wissen um die Möglichkeit der Kariesprävention durch gesunde Ernährung und richtige Mundhygiene ein grosses Problem. Die Verantwortlichen beschlossen damals, via Schulen die Aufklärung der Kinder voranzutreiben. Gleichzeitig mussten auch kindergerechte Behandlungsmöglichkeiten geschaffen werden.
Pionierfunktion der Stadt Zürich
Als erste Stadt in Europa eröffnete Strassburg im Jahr 1906 eine Schulzahnklinik. Nur zwei Jahre später zog auch Zürich nach und gründete die erste Schulzahnklinik der Schweiz, die sich prompt eines regen Zulaufs erfreute. Der gesetzliche Auftrag für den Betrieb der Schulzahnkliniken deckt sich in weiten Teilen mit dem heutigen. Bereits vor 100 Jahren wurde es als Hauptaufgabe angesehen, die Kinder mittels Ernährungsberatung und Anleitung zur Mundhygiene vor Karies zu bewahren. Ferner bestand ein Auftrag zur Behandlung kariöser Zähne, falls die Eltern dies wünschten. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor in der Anfangszeit war die Tatsache, dass Kinder während der Schulzeit zur Behandlung kommen konnten.
Als es noch schmerzhaft war
Die Anzahl der Kliniken in der Stadt Zürich nahm mit der Ausdehnung der Stadt und dem Ansteigen der Schülerzahlen stetig zu. Das Problem der Karies konnte allerdings mit der sehr behandlungsorientierten Ausrichtung der Schulzahnkliniken nicht gelöst werden. Die Behandlungen selbst waren oft sehr schmerzhaft und wurden von den Kindern als traumatische Erfahrung erlebt. Methoden zur Angst- und Schmerzkontrolle waren noch wenig verbreitet und für gefühlvolles Eingehen auf die Kinder fehlten seitens der Zahnärzte oft die Zeit und das Verständnis.
Erfolg der Prophylaxe
Die Einführung der Fluoridprophylaxe in den Sechzigerjahren führte dann endlich zu einer deutlichen Abnahme der Karies. Der Schulzahnärztliche Dienst der Stadt Zürich hatte bereits zu jener Zeit zusammen mit der Universität Zürich eine weltweit anerkannte Pionierrolle inne. Die strukturierte Aufklärung über eine gute Mundhygiene, gesunde Ernährung und Bedeutung der regelmässigen Anwendung von Fluoriden wurde vor rund 20 Jahren durch die Schulzahnpflegehelferinnen – durch die Schüler mehr oder weniger liebevoll «Zahnputztanten» genannt – regelmässig in den Schulunterricht gebracht. Vorher oblag diese Aufgabe den Lehrpersonen, die dieser Verpflichtung angesichts vieler anderer Belastungen mit unterschiedlichem Engagement nachkamen. Der Erfolg der Prophylaxe ermöglichte eine Reduktion der Anzahl Schulzahnkliniken von einst 13 Kliniken in den Sechzigerjahren auf heute noch sechs Kliniken. Die Prophylaxe hat eine ungebrochen hohe Bedeutung. Ein Behandlungsangebot besteht heute für alle Kinder und Jugendliche von der Geburt bis zur Volljährigkeit. Ab dem Kindergarten bis zum Abschluss der Oberstufe besuchen die Kinder die Schulzahnkliniken klassenweise, begleitet von einer Lehrperson. Durch dieses Vorgehen wird mit einfachen Mitteln sichergestellt, dass alle Kinder erreicht werden. Eine Untersuchung der Universität Zürich vor einigen Jahren hat gezeigt, dass etwa 13 Prozent der Zweijährigen bereits Karies haben. «Seit einigen Jahren arbeiten wir intensiv daran, bereits Kleinkinder und deren Eltern in das Beratungs- und Behandlungsangebot einzuschliessen. Es hat sich gezeigt, dass die Gruppe der Vorschulkinder bisher noch zu wenig von den Fortschritten in der Prophylaxe profitieren konnte», wie Stadtrat Gerold Lauber feststellt.
Aus den Anfängen
Vor rund 100 Jahren erkannten die Schulärzte, dass viele Kinder unter massiven Zahnproblemen litten. Diese führten dazu, dass die reguläre Teilnahme am Unterricht deutlich beeinträchtigt wurde. Eine erste grössere Untersuchung im Jahr 1901 an rund 2000 Kindern stellte fest, dass nur gerade 3,1 Prozent der Kinder kariesfrei waren und 10,5 Prozent Füllungen aufwiesen. Neben der fehlenden Möglichkeit der zahnärztlichen Versorgung war vor allem das in der Bevölkerung völlig fehlende Wissen um die Möglichkeit der Kariesprävention durch gesunde Ernährung und richtige Mundhygiene ein grosses Problem. Die Verantwortlichen beschlossen damals, via Schulen die Aufklärung der Kinder voranzutreiben. Gleichzeitig mussten auch kindergerechte Behandlungsmöglichkeiten geschaffen werden.
Pionierfunktion der Stadt Zürich
Als erste Stadt in Europa eröffnete Strassburg im Jahr 1906 eine Schulzahnklinik. Nur zwei Jahre später zog auch Zürich nach und gründete die erste Schulzahnklinik der Schweiz, die sich prompt eines regen Zulaufs erfreute. Der gesetzliche Auftrag für den Betrieb der Schulzahnkliniken deckt sich in weiten Teilen mit dem heutigen. Bereits vor 100 Jahren wurde es als Hauptaufgabe angesehen, die Kinder mittels Ernährungsberatung und Anleitung zur Mundhygiene vor Karies zu bewahren. Ferner bestand ein Auftrag zur Behandlung kariöser Zähne, falls die Eltern dies wünschten. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor in der Anfangszeit war die Tatsache, dass Kinder während der Schulzeit zur Behandlung kommen konnten.
Als es noch schmerzhaft war
Die Anzahl der Kliniken in der Stadt Zürich nahm mit der Ausdehnung der Stadt und dem Ansteigen der Schülerzahlen stetig zu. Das Problem der Karies konnte allerdings mit der sehr behandlungsorientierten Ausrichtung der Schulzahnkliniken nicht gelöst werden. Die Behandlungen selbst waren oft sehr schmerzhaft und wurden von den Kindern als traumatische Erfahrung erlebt. Methoden zur Angst- und Schmerzkontrolle waren noch wenig verbreitet und für gefühlvolles Eingehen auf die Kinder fehlten seitens der Zahnärzte oft die Zeit und das Verständnis.
Erfolg der Prophylaxe
Die Einführung der Fluoridprophylaxe in den Sechzigerjahren führte dann endlich zu einer deutlichen Abnahme der Karies. Der Schulzahnärztliche Dienst der Stadt Zürich hatte bereits zu jener Zeit zusammen mit der Universität Zürich eine weltweit anerkannte Pionierrolle inne. Die strukturierte Aufklärung über eine gute Mundhygiene, gesunde Ernährung und Bedeutung der regelmässigen Anwendung von Fluoriden wurde vor rund 20 Jahren durch die Schulzahnpflegehelferinnen – durch die Schüler mehr oder weniger liebevoll «Zahnputztanten» genannt – regelmässig in den Schulunterricht gebracht. Vorher oblag diese Aufgabe den Lehrpersonen, die dieser Verpflichtung angesichts vieler anderer Belastungen mit unterschiedlichem Engagement nachkamen. Der Erfolg der Prophylaxe ermöglichte eine Reduktion der Anzahl Schulzahnkliniken von einst 13 Kliniken in den Sechzigerjahren auf heute noch sechs Kliniken. Die Prophylaxe hat eine ungebrochen hohe Bedeutung. Ein Behandlungsangebot besteht heute für alle Kinder und Jugendliche von der Geburt bis zur Volljährigkeit. Ab dem Kindergarten bis zum Abschluss der Oberstufe besuchen die Kinder die Schulzahnkliniken klassenweise, begleitet von einer Lehrperson. Durch dieses Vorgehen wird mit einfachen Mitteln sichergestellt, dass alle Kinder erreicht werden. Eine Untersuchung der Universität Zürich vor einigen Jahren hat gezeigt, dass etwa 13 Prozent der Zweijährigen bereits Karies haben. «Seit einigen Jahren arbeiten wir intensiv daran, bereits Kleinkinder und deren Eltern in das Beratungs- und Behandlungsangebot einzuschliessen. Es hat sich gezeigt, dass die Gruppe der Vorschulkinder bisher noch zu wenig von den Fortschritten in der Prophylaxe profitieren konnte», wie Stadtrat Gerold Lauber feststellt.