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Metropolitankonferenz Zürich in Schaffhausen

Medienmitteilung

Organisation des Metropolitanraums nimmt Formen an

Die vierte Metropolitankonferenz versammelte heute in Schaffhausen rund 90 Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung. Unter dem Leitsatz «Weitsichtig handeln» schickte die Konferenz eine gemeinsame Vision für den Metropolitanraum in die Vernehmlassung. Gleichzeitig konkretisiert sich die Organisationsstruktur der Metropolitankonferenz als Verein. Eine Mehrheit der Kantone, die im Frühling der Metropolitan-Charta zugestimmt hatten, äusserten sich zudem grundsätzlich positiv zur Einrichtung einer Regierungskonferenz im Rahmen der Metropolitankonferenz Zürich.

28. November 2008

Regierungsvertreter der Kantone Zürich, Luzern, Schwyz, Zug, Schaffhausen, St. Gallen, Aargau und Thurgau sowie Exekutivmitglieder der teilnehmenden Städte und Gemeinden trafen sich heute in der Zwingli-Kirche in Schaffhausen zur vierten Metropolitankonferenz.  

Regierungskonferenz für den Metropolitanraum Zürich
Um zukünftig auch konkrete Projekte lancieren und umsetzen zu können, hatte die Metropolitankonferenz die Projektträgerschaft beauftragt, Vorarbeiten für eine Institutionalisierung der Konferenz aufzunehmen. In Zusammenarbeit mit Vertretern aus Kantonen und Gemeinden wurden Statuten für einen Verein «Metropolitanraum Zürich» entwickelt, der von einem Metropolitanrat geleitet wird und eine Kantons- und eine Gemeindekammer vorsieht. Während die Gemeindekammer mit einem Geschäftsreglement innerhalb des Vereins organisiert werden soll, soll die Kantonskammer als Regierungskonferenz ausgebildet werden.

In einer ersten Vernehmlassungsrunde zeigten sich die meisten Kantone, die im Frühling bereits der Charta für den Metropolitanraum zugestimmt hatten, im Grundsatz mit der Einrichtung einer Regierungskonferenz einverstanden. Damit konkretisieren sich die feste, dauerhafte Organisation im Metropolitanraum Zürich und die angestrebte Handlungsfähigkeit, die gleichzeitig den Kantonen und Gemeinden ihre verfassungsmässige Zuständigkeit belässt.

Das Lenkungsgremium nahm an der Konferenz von Schaffhausen verschiedene Inputs zur Organisationsform entgegen und verabschiedete die Statuten zuhanden einer Vernehmlassung. Die Gründung des Vereins «Metropolitanraum Zürich» und eine erste, konstituierende Mitgliederversammlung sind für den Juli 2009 vorgesehen.  

Gemeinsame Vision zur Vernehmlassung
Neben der organisatorischen Verfestigung des Metropolitanraums Zürich wurde als strategische Leitlinie in Arbeitssitzungen eine gemeinsame Vision entwickelt, die für den Metropolitanraum die Fragen «Wie werden wir im Metropolitanraum in Zukunft leben?» und «Wovon werden wir leben?» beantwortet.

Konkret gibt die Vision Stossrichtungen in den vier Handlungsfeldern «Wirtschaft», «Lebensraum», «Verkehr» und «Gesellschaft» vor. Der Metropolitanraum setzt sich dafür ein, dass ideale Standortvoraussetzungen für die Wissensökonomie vorhanden sind, die Lebensqualität auch in Zukunft hoch gehalten wird, das Verkehrssystem optimal funktioniert und eine ausgezeichnete internationale Erreichbarkeit besteht und die vorhandene Vielfalt im Metropolitanraum genutzt und gepflegt wird.  

Nächste Schritte
Die Konferenz zeigte sich mit der erarbeiteten Vision im Wesentlichen einverstanden und schickte die Vision in die Vernehmlassung. Die Vision bildet die Grundlage für die jährliche Erarbeitung eines Aktionsprogrammes mit konkreten Projekten. Neben einer besseren Zusammenarbeit auf strategischer Ebene, soll insbesondere auch das gemeinsame Lobbying beim Bund verstärkt werden. Das erste Aktionsprogramm soll ebenfalls bis zum Juli 2009 erarbeitet werden. Bei dessen Erarbeitung und Umsetzung ist der Verein Metropolitanraum Zürich auch offen für die Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Wirtschaft und Zivilgesellschaft.  

Weitere Informationen
Hintergrundinformationen und bisherige Medienmitteilungen zur Metropolitankonferenz Zürich finden sich auf www.stadt-zuerich.ch/metropolitankonferenz

Zum Metropolitanraum Zürich
Der statistisch definierte Metropolitanraum Zürich zählt zusammen mit der Agglomeration Luzern rund 1.9 Mio. EinwohnerInnen und 900’000 Arbeitsplätze in 238 Gemeinden in 8 Kantonen (ZH, LU, SZ; ZG, SH, SG, AG, TG). Der Metropolitanraum Zürich weist aber in der Realität keine exakte räumliche Begrenzung auf, da seine «Ausstrahlung» je nach Fragestellung weit über die statistisch definierten Grenzen hinausreicht. Die Agglomeration Luzern wird zum Metropolitanraum Zürich dazugerechnet, da sich Kanton und Stadt Luzern seit der 2. Metropolitankonferenz auf eigenen Wunsch am Modellvorhaben beteiligen. Der Metropolitanraum Zürich umfasst damit einen Funktionalraum von 12 über Pendlerbeziehungen eng miteinander verflochtenen Agglomerationen. Wichtige Achsen und Verbindungen für spezifische Fragen bestehen überdies zu benachbarten Grossräumen wie dem Metropolitanraum Basel, der Bodenseekonferenz und der Region Hochrhein-Bodensee.

Metropolitanräumen wird eine internationale Bedeutung zugeschrieben. Diese ist abhängig von der Grösse (Bevölkerung, Arbeitsplätze), der Ansiedlung von Entscheidungs- und Kontrollfunktionen (Headquarters, Regierungssitze), der Innovations- und Wettbewerbsfunktion (Wissenschaft), der Gateway-Funktion (internationales Verkehrsnetz), der Symbolfunktion (Kultur) und wird in internationalen Rankings gemessen. Der Metropolitanraum Zürich hat gemessen an seiner Grösse mit knapp 2 Mio. Einwohnern eine grosse internationale Bedeutung und steht in direkter Konkurrenz zu anderen europäischen Metropolitanräumen wie Mailand, Frankfurt, Madrid, Lyon, Stuttgart, Hamburg, Paris oder London.

Der Metropolitanraum Zürich hat damit für die Wettbewerbsfähigkeit der ganzen Schweiz eine herausragende Bedeutung. Mit einem Anteil von 26% an der Gesamtbevölkerung liegen in diesem Raum 29% der Arbeitsplätze der Schweiz, wohnen 33% der schweizerischen Erwerbstätigen in Management und Kaderpositionen, werden 37% des nationalen BIP erwirtschaftet, werden rund 30% aller Studenten in der Schweiz ausgebildet, fallen 41% der Direkten Bundessteuer an, checken 60% aller jährlichen Flugpassagiere in der Schweiz ein und aus, werden 37% der gesamtschweizerischen Verkehrsleistungen mit dem öffentlichen Verkehr (ÖV) bewältigt, werden 27% der gesamtschweizerischen Verkehrsleistungen mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) bewältigt, haben rund 67% der Top-1000 Firmen in der Schweiz ihren rechtlichen Hauptsitz. Als Hochschul- und Forschungsstandort spielt der Metropolitanraum Zürich in der Schweizer Bildungslandschaft eine herausragende Rolle. 10 der 17 Schweizer Nobelpreisträger in Naturwissenschaften waren an Hochschulen und Forschungsinstitutionen im Metropolitanraum Zürich tätig. Hier finden sich auch zahlreiche Kulturinstitutionen und Events mit internationaler Ausstrahlung: Opernhaus, Tonhalle und Schauspielhaus Zürich, Streetparade in Zürich, Lucerne Festivals (KKL Luzern). Vergleichsweise gering ist die Bedeutung des Metropolitanraums Zürich hingegen als Standort der nationalen Politik und Verwaltung.