Zürichs Einkaufsstrassen im Wandel
Medienmitteilung
Bahnhofstrasse, Rennweg und Nebenstrassen, das Niederdorf, die Seefeld- und die Langstrasse sind die wichtigsten Einkaufsgebiete in Zürich. Die Stadtentwicklung Zürich hat mit einer Studie die Struktur und Funktion der Erdgeschossnutzungen an diesen Strassen im Zeitraum von 1997 bis 2007 untersucht. Bei insgesamt konstanten Anteilen der Hauptnutzungsarten Detailhandel, Gastronomie und Dienstleistungen zeigt sich eine Konzentration des Detailhandels in der Innenstadt und eine Zunahme der Gastronomiebetriebe in den Kreisen 4 und 8.
26. Januar 2009
Die Attraktivität der Innenstadt und Fragen der Quartierversorgung sind wichtige Themen der Stadtentwicklung. Schlagwörter wie «Textilisierung» und «Filialisierung» umreissen allgemeine Entwicklungstendenzen im Detailhandel, die oft in Vermutungen und Behauptungen münden. Um eine fundierte Grundlage über die Entwicklung zu erhalten und um zukünftige Entwicklungen besser abschätzen zu können, wurden die wichtigsten Zürcher Einkaufsstrassen (Bahnhofstrasse, Löwenstrasse, Sihlstrasse, Rennweg, Augustinergasse, Strehl-/ Storchengasse, Münsterhof, Ober-, Niederdorfstrasse, Münstergasse und Limmatquai, Theaterstrasse, Langstrasse inkl. Limmatplatz, Seefeldstrasse bis zur Mühle Tiefenbrunnen) analysiert. Es wurden die Erdgeschossnutzungen für die Jahre 1997, 2002 und 2007 erfasst.
Hauptnutzungsarten weitgehend konstant
Im gesamten Untersuchungsgebiet entfallen durchschnittlich 62 Prozent der Erdgeschoss-
nutzungen auf den Detailhandel und rund 20 Prozent auf die Gastronomie. 16 Prozent zählen zum Dienstleistungsbereich. Diese Anteile sind über die Jahre ungefähr gleich geblieben. In der Innenstadt und besonders in der Bahnhofstrasse hat jedoch der Anteil des Detailhandels zugenommen. Er liegt heute an der Bahnhofstrasse bei fast 90 Prozent. An der Langstrasse und Seefeldstrasse sind heute hingegen weniger Detailhandelsbetriebe, dafür deutlich mehr Gastronomiebetriebe zu finden. Wie zu erwarten, sind an der Langstrasse Detailhandel und Gastronomie mit je rund 40 Prozent ungefähr gleich vertreten. An der Seefeldstrasse macht der Detailhandel fast 50 Prozent aus, an zweiter Stelle liegen Büros und Gewerbebetriebe mit je einem Drittel.
Zunahme der Kleidergeschäfte (Textilisierung)
Die Zunahme des Detailhandels, besonders in der Innenstadt, ist vor allem auf Kleidergeschäfte zurückzuführen: Von 1997 bis 2007 haben sie über alle Einkaufsstrassen hinweg deutlich zugenommen (+20 Prozent). Aber auch Lebensmittelgeschäfte gibt es in den untersuchten Strassen insgesamt deutlich mehr (+15 Prozent). Jeweils über 20 Prozent abgenommen hat hingegen die Anzahl der Geschäfte im Elektronik-, im Haushaltsbereich und im Bereich Kunst- und Zierbedarf (z.B. Galerien, Bücher, Schreibwaren, Blumen).
Viele Geschäftswechsel
Die Standorttreue der Geschäftsinhaber ist gesunken und Geschäftswechsel erfolgen häufiger: So haben in den letzten zehn Jahren gut 40 Prozent der Geschäfte gewechselt, bei 25 Prozent kam es auch zu einem Branchenwechsel. Am meisten Wechsel gab es in der Elektronikbranche, beim Haushaltsbedarf sowie im Bereich Kunst und Zierbedarf. Auch Gastronomie- und Handwerksbetriebe wechseln öfter. Am häufigsten sind Geschäftswechsel an der Niederdorfstrasse, der Langstrasse und der Löwenstrasse. Am stabilsten blieben Geschäfte am Münsterhof und an der Münstergasse. Eine unterdurchschnittliche Fluktuation verzeichnete auch die Bahnhofstrasse.
Zunehmende Filialisierung
Mit der Filialisierung geht im Allgemeinen ein Verlust an Individualität und Exklusivität einher und die Standorte werden immer auswechselbarer. Insgesamt sind an Zürichs Einkaufsstrassen noch 44 Prozent der Geschäfte Einzelfirmen, 23 Prozent gehören zu einem internationalen Unternehmen. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Strassen aber recht stark: An der Langstrasse sind die Hälfte aller Betriebe Filialen, und in der Innenstadt beläuft sich der Filialisierungsgrad schliesslich auf gut 60 Prozent. Mit 80 Prozent weist die Bahnhofstrasse mit Abstand den höchsten Filialsierungsgrad auf. An der Augustinergasse, der Oberdorfstrasse und der Seefeldstrasse sind weniger als 30 Prozent Filialgeschäfte.
Fazit: Breite Angebotsvielfalt an Zürichs Einkaufsstrassen durch Preisdruck gefährdet
Es zeigt sich, dass mit zunehmendem Preisdruck die Textilisierung und Internationalisierung der Einkaufsstrassen zunimmt. Es ist nicht einfach, griffige Rezepte dagegen zu finden, da im Einzelfall hohe Renditen dem allgemein geäusserten Wunsch nach Vielfalt und lokalen Geschäften entgegenstehen. Was im zentral gemanagten Shoppingcenter eine Selbstverständlichkeit ist – eine gute Durchmischung – ist für die teuren Segmente der Innenstädte, wie die Bahnhofstrasse, sehr schwierig zu erreichen. Doch bilden die Einkaufsstrassen in der erweiterten Innenstadt (Kreise 4 und 8) eine attraktive Ergänzung zum Zentrum. Akzeptiert man das Wachstum Zürichs und fasst die Innenstadt geografisch weiter, zeigt sie wieder eine breite Angebotsvielfalt, der es aber Sorge zu tragen gilt.
Hauptnutzungsarten weitgehend konstant
Im gesamten Untersuchungsgebiet entfallen durchschnittlich 62 Prozent der Erdgeschoss-
nutzungen auf den Detailhandel und rund 20 Prozent auf die Gastronomie. 16 Prozent zählen zum Dienstleistungsbereich. Diese Anteile sind über die Jahre ungefähr gleich geblieben. In der Innenstadt und besonders in der Bahnhofstrasse hat jedoch der Anteil des Detailhandels zugenommen. Er liegt heute an der Bahnhofstrasse bei fast 90 Prozent. An der Langstrasse und Seefeldstrasse sind heute hingegen weniger Detailhandelsbetriebe, dafür deutlich mehr Gastronomiebetriebe zu finden. Wie zu erwarten, sind an der Langstrasse Detailhandel und Gastronomie mit je rund 40 Prozent ungefähr gleich vertreten. An der Seefeldstrasse macht der Detailhandel fast 50 Prozent aus, an zweiter Stelle liegen Büros und Gewerbebetriebe mit je einem Drittel.
Zunahme der Kleidergeschäfte (Textilisierung)
Die Zunahme des Detailhandels, besonders in der Innenstadt, ist vor allem auf Kleidergeschäfte zurückzuführen: Von 1997 bis 2007 haben sie über alle Einkaufsstrassen hinweg deutlich zugenommen (+20 Prozent). Aber auch Lebensmittelgeschäfte gibt es in den untersuchten Strassen insgesamt deutlich mehr (+15 Prozent). Jeweils über 20 Prozent abgenommen hat hingegen die Anzahl der Geschäfte im Elektronik-, im Haushaltsbereich und im Bereich Kunst- und Zierbedarf (z.B. Galerien, Bücher, Schreibwaren, Blumen).
Viele Geschäftswechsel
Die Standorttreue der Geschäftsinhaber ist gesunken und Geschäftswechsel erfolgen häufiger: So haben in den letzten zehn Jahren gut 40 Prozent der Geschäfte gewechselt, bei 25 Prozent kam es auch zu einem Branchenwechsel. Am meisten Wechsel gab es in der Elektronikbranche, beim Haushaltsbedarf sowie im Bereich Kunst und Zierbedarf. Auch Gastronomie- und Handwerksbetriebe wechseln öfter. Am häufigsten sind Geschäftswechsel an der Niederdorfstrasse, der Langstrasse und der Löwenstrasse. Am stabilsten blieben Geschäfte am Münsterhof und an der Münstergasse. Eine unterdurchschnittliche Fluktuation verzeichnete auch die Bahnhofstrasse.
Zunehmende Filialisierung
Mit der Filialisierung geht im Allgemeinen ein Verlust an Individualität und Exklusivität einher und die Standorte werden immer auswechselbarer. Insgesamt sind an Zürichs Einkaufsstrassen noch 44 Prozent der Geschäfte Einzelfirmen, 23 Prozent gehören zu einem internationalen Unternehmen. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Strassen aber recht stark: An der Langstrasse sind die Hälfte aller Betriebe Filialen, und in der Innenstadt beläuft sich der Filialisierungsgrad schliesslich auf gut 60 Prozent. Mit 80 Prozent weist die Bahnhofstrasse mit Abstand den höchsten Filialsierungsgrad auf. An der Augustinergasse, der Oberdorfstrasse und der Seefeldstrasse sind weniger als 30 Prozent Filialgeschäfte.
Fazit: Breite Angebotsvielfalt an Zürichs Einkaufsstrassen durch Preisdruck gefährdet
Es zeigt sich, dass mit zunehmendem Preisdruck die Textilisierung und Internationalisierung der Einkaufsstrassen zunimmt. Es ist nicht einfach, griffige Rezepte dagegen zu finden, da im Einzelfall hohe Renditen dem allgemein geäusserten Wunsch nach Vielfalt und lokalen Geschäften entgegenstehen. Was im zentral gemanagten Shoppingcenter eine Selbstverständlichkeit ist – eine gute Durchmischung – ist für die teuren Segmente der Innenstädte, wie die Bahnhofstrasse, sehr schwierig zu erreichen. Doch bilden die Einkaufsstrassen in der erweiterten Innenstadt (Kreise 4 und 8) eine attraktive Ergänzung zum Zentrum. Akzeptiert man das Wachstum Zürichs und fasst die Innenstadt geografisch weiter, zeigt sie wieder eine breite Angebotsvielfalt, der es aber Sorge zu tragen gilt.