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Abschalten und Auftanken

Medienmitteilung

Angebot für Angehörige von Alkoholkranken

Kinder in Familien mit Alkoholproblemen haben ein erhöhtes Risiko später selber an Sucht zu erkranken. Mit einer gemeinsamen Auszeit sollen die Ressourcen der gesunden Angehörigen der Familie gestärkt werden. Die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich, eine Fachstelle im Schul- und Sportdepartement, bietet deshalb im Mai und im August 2009 ein Wochenende respektive eine Ferien-Woche an.

10. März 2009

Die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich bietet im Mai ein Wochenende in Stäfa und im August eine Ferienwoche in Disentis für Partnerinnen und Partner sowie Kinder von Menschen mit Alkoholproblemen an. Diese Tage bieten den Angehörigen Gelegenheit zum Entspannen und Auftanken in anderer Umgebung. Spiel, Spass sowie der Kontakt mit Menschen in ähnlicher Situation stehen im Zentrum. Alkohol ist aber kein Tabu-Thema. Diese Ferien-Tage werden von Fachleuten der Suchtpräventionsstelle begleitet.

Familiäre Situation als Risiko
In der Schweiz sind zwischen 50 000 und 110 000 Kinder von Alkoholproblemen in der Familie betroffen. Etwa ein Drittel von ihnen leidet später selbst an einer Suchterkrankung. Damit ist deren Risiko rund sechsmal höher als bei nicht Betroffenen. Die Ursachen für die hohe Gefährdung sind vielschichtig. Neben biologischen Faktoren und Persönlichkeitsmerkmalen spielen Umwelteinflüsse wie zum Beispiel die Vorbildfunktion der Eltern im Umgang mit Alkohol unter Stress und Entspannung eine wesentliche Rolle. Obwohl Alkoholprobleme in der Regel lange tabuisiert werden, beherrscht und beeinflusst die Sucht den Familienalltag massgeblich. Gerade Kinder sind davon besonders stark betroffen. Sie sind mit ihren zwiespältigen Wahrnehmungen und Gefühlen oft alleine und Opfer von elterlichem Desinteresse, Streitigkeiten oder Gewalt. Trotzdem wollen auch Eltern mit Alkoholproblemen gute Eltern sein. Die Krankheit nimmt aber viel Kraft und Zeit in Anspruch. Sie leiden dadurch häufig unter starken Stimmungsschwankungen, sind wenig verlässlich und verunsichern durch ihr Verhalten die Kinder zusätzlich. Dies führt zu Folgeproblemen wie Stress und eine gespannte, angstbesetzte Atmosphäre in solchen Familien, die sich negativ auf die Entwicklung der Kinder auswirken. Nicht selten geraten die Kinder zudem in einen Loyalitätskonflikt.  

Unbeschwertheit erleben
Die Forschung interessiert sich vor allem für die Kinder aus alkoholbelasteten Familien, die sich diesen widrigen Umständen erfolgreich widersetzen können. Diese Kinder zeichnen sich insbesondere durch folgende Merkmale aus: Sie nehmen ihre schwierige Situation als Herausforderung wahr, die sie meistern möchten. Sie erkennen, dass nicht sie selbst für die Belastungen in der Familie verantwortlich sind. Solche Kinder sind in der Regel initiativ, kreativ, nutzen ihre Talente effektiv, sind gut vernetzt mit Freunden und pflegen Gemeinschaftsaktivitäten und Hobbys ausserhalb der Familie. Daher ist es wichtig, die gesunden Ressourcen in den betroffenen Familien zu stärken. Die Angebote der Suchtpräventionsstelle werden diesem Anspruch gerecht, indem sie emotionalen Abstand, Austausch, gemeinsame Aktivitäten und insbesondere neue Erfahrungen ohne die Alltagsbelastung in der Familie ermöglichen.

Auszeit für Partnerinnen und Partner sowie Kinder von Alkoholkranken: Weekend in Stäfa vom 1. bis 3. Mai und Ferienwoche in Disentis vom 10. bis 14. August 2009. Weitere Informa-
tionen und Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/suchtpraevention, Telefon 044 444 50 44 , suchtpraevention@zuerich.ch.