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Über 13 000 neue Wohnungen in 10 Jahren

Medienmitteilung

Erfolgreiche Wohnbaupolitik der Stadt Zürich 1999 – 2008

Der Stadtrat formulierte 1998 das Ziel «10 000 Wohnungen in 10 Jahren». Bereits im März 2007 wurde diese Marke erreicht. Bis Ende 2008 wurden über 3000 weitere Wohnungen in der Stadt Zürich neu gebaut. In den letzen zehn Jahren entstanden somit über 13 000 neue Wohnungen für diverse Zielgruppen. Der gemeinnützige Wohnungsbau nimmt weiterhin eine zentrale Rolle ein. Das Steueraufkommen in den erstellen Neubausiedlungen liegt über dem städtischen Durchschnitt. Die Stadt Zürich hat die hohe Wohnbaudynamik mit guten Rahmenbedingungen und beschleunigten Bewilligungsverfahren massgeblich gefördert.

10. Juli 2009

Neben der Gesamtzahl hat sich insbesondere auch der Anteil grösserer Neubauwohnungen seit der Jahrtausendwende deutlich erhöht: 53 Prozent der Neubauwohnungen haben mindestens vier Zimmer und können als «für Familien gut geeignet» bezeichnet werden. Zählt man die flächenmässig grossen Loft- und Atelierwohnungen mit, sind es gar fast 60 Prozent Grosswohnungen. Als Vergleich: Beim Gesamtbestand beträgt der Anteil von Wohnungen mit mindestens vier Zimmern nur 29 Prozent.

Weiterhin hoher Anteil an gemeinnützigem Wohnungsbau Eigentümer der 1999 bis 2008 neu gebauten Wohnungen sind zu 32 Prozent natürliche Personen, 24 Prozent Gesellschaften, 21 Prozent Baugenossenschaften, 12 Prozent Pensionskassen, 7 Prozent Vereine und private Stiftungen, zu gut 2 Prozent die Stadt Zürich selbst sowie rund 2 Prozent andere öffentliche Eigentümer. Der Anteil gemeinnütziger und Non-Profit-Eigentümer liegt gesamthaft bei 32 Prozent.

Damit wurde – insbesondere dank vieler von der Stadt Zürich an gemeinnützige Wohnbau-
träger vergebener Baurechte – das Ziel, den hohen Anteil an gemeinnützigen Wohnungen in der Stadt zu halten, erreicht: Ende 2008 war ein Viertel (24 Prozent) des gesamten Wohnungs-
bestandes entweder im Besitz von Genossenschaften, der Stadt oder von städtischen Stiftungen – zusammen mit privaten Stiftungen und Vereinen sind es sogar 30 Prozent gemeinnützige Wohnungen. Dieser Anteil ist Ende 2008 leicht höher als vor 10 Jahren.

Wohnbaudynamik insbesondere in Zürich-Nord und im Westen Zürichs
Die Schwerpunkte der Wohnbaudynamik 1999 bis 2008 lagen klar im Kreis 11, gefolgt vom Kreis 9 und vom Kreis 5. Spitzenreiter war das Quartier Affoltern (1 810 Wohnungen), gefolgt von Seebach (1 789) und Oerlikon (1 759). Ebenfalls eine grosse Wohnbaudynamik verzeichneten Altstetten (1 366), Albisrieden (883) sowie Escher-Wyss (Zürich West, 850).

Geburtenüberschüsse und fiskalische Vorteile
Die Wohnbaudynamik beeinflusst auch die Bevölkerungsentwicklung: Während der 90er Jahre verharrte die Bevölkerungszahl bei rund 360 000. Seit der Jahrtausendwende stieg sie um rund 20 000 Personen auf 380 499 Personen (Ende 2008) an. In den Neubauwohnungen wohnen insbesondere mehr Familien. Seit 2004 verzeichnet die Stadt Zürich zudem wieder ununterbrochen Geburtenüberschüsse (2008: +1 100 Personen), was für eine Schweizer Grossstadt bemerkenswert ist.

Auch das Steueraufkommen ist in den Neubausiedlungen gemäss einer städtischen Neubausiedlungs-Studie überdurchschnittlich. Damit ist gegenüber den 90er Jahren, als immer mehr gute Steuerzahler aus der Stadt auswanderten, eine erwünschte Trendwende erreicht worden. Angesichts der aktuell stark sinkenden Einnahmen bei den juristischen Personen bewirkt dies eine gewisse Stabilisierung des städtischen Finanzhaushaltes.

Die Stadt mit wichtiger Scharnierfunktion
Zwar baut die Stadt aufgrund eines seit einigen Jahren geltenden politischen Grundsatz-entscheides nur noch wenige Wohnungen selbst (2,4 Prozent, insbesondere Ersatzneu­bauten). Aber dennoch trug sie einen wichtigen Anteil zur Wohnbaudynamik bei.  

Wichtigster direkter Beitrag der Stadt zur Wohnbaudynamik ist die Vergabe von Baurechten an gemeinnützige Wohnbauträger: Seit 1999 wurden bis dato 19 Baurechtsverträge mit rund 1 000 Wohnungen vollzogen, und weitere 7 Verträge für zusätzliche rund 1 000 Wohnungen sind noch nicht gebaut, aber abgeschlossen oder in Planung/Verhandlung.

Das generell gute Verhältnis zwischen Stadt und Investoren schaffte ein dem Wohnungsbau förderliches Umfeld. Heute arbeitet die Stadt in vielen Bereichen mit gemeinnützigen Wohnbauträgern und privaten Investoren zusammen (Umnutzung, Nachverdichtung, Dutzende von Wettbewerben mit gemeinnützigen Wohnbauträgern seit 1999, Begutachtung wichtiger Projekte im Baukollegium). Zudem wurden die Bewilligungsverfahren beschleunigt.

Weiterhin hohe Wohnbaudynamik
Die im Vergleich zu den 90er Jahren hohe Wohnbaudynamik der letzten Jahre hält vorderhand noch an: Ende 2008 waren total 3 514 Wohneinheiten im Bau. Davon dürften alleine in diesem Jahr rund 1 800 Wohnungen fertig gestellt werden. Den städtischen Stellen sind zudem aktuell rund 100 grössere Projekte (d. h. mind. 25 Wohnungen) mit insgesamt etwa 14 000 Wohnun-
gen bekannt, welche in den kommenden Jahren fertiggestellt werden. Rund 8 000 Wohnun-
gen davon werden voraussichtlich alleine in den vier Jahren 2009 bis 2012 realisiert.  

Die erwähnte hohe Wohnbaudynamik ist wichtig. Denn einerseits gilt es, den wahrschein-
lichen weiteren Anstieg des Wohnraumbedarfs pro Kopf aufzufangen. Andererseits soll auch künftig neuer Raum für weitere zuziehende Haushalte, etwa Familien, entstehen.

Zahlreiche Wohnungsmarktexperten gehen davon aus, dass trotz Wirtschaftskrise in den meisten Gebieten der Kernstadt Zürich die Wohnungsnachfrage hoch bleibt – im Gegensatz insbesondere zu peripheren Lagen in der Agglomeration. Es gibt bisher noch keine Hinweise, dass sich die äusserst tiefe Leerstandsquote von 0,03 Prozent per Mitte 2008 seither deutlich erhöht hat. Die Nachfrage nach Wohnraum ist mindestens in der Stadt Zürich selbst und einigen attraktiv gelegenen Gemeinden in Stadtnähe ungebrochen hoch.  

Es braucht also auch künftig eine Ausweitung des Wohnraumangebots. Und zwar für verschiedenste Bevölkerungsgruppen, da eine angemessene Durchmischung wichtig ist für eine vielfältige und lebenswerte Stadt. Die Stadt Zürich wird sich deshalb weiterhin mit Vergaben von Baurechten an gemeinnützige Wohnbauträger und generell mit ihrer Wohnpolitik dafür einsetzen.

Städtische Wohnbaupolitik
Die verstärkte städtische Wohnbaupolitik wurde in der Legislaturperiode 1998 – 2002 mit dem Legislaturschwerpunkt «10 000 Wohnungen in 10 Jahren» eingeleitet. In der Legislatur 2002 – 2006 wurde die Politik unter dem thematisch breiteren Titel «Wohnen für alle» fortgesetzt und mit diversen Teilprojekten vertieft. Dazu gehören ein Erneuerungsprogramm für städtische Wohnliegenschaften, die Beratung von Baugenossenschaften bei der Erneuerung, neue Finanzierungsformen für gemeinnützige Wohnbauträger sowie spezifische Segmente wie Jugend-, Alters- und Notwohnungen. Seit 1999 wurden zudem mehrere Dutzend Wettbewerbe bei städtischen und gemeinnützigen Projekten durchgeführt. Diese bewährte Politik wird in allen diesen Bereichen fortgesetzt, wenn auch aktuell nicht mehr als Legislaturschwerpunkt.
 
Zählbeginn für die Erfolgskontrolle von «10 000 Wohnungen in 10 Jahren» ist das erste Quartal 1999.