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Zwischenbericht über Ist-Analyse liegt vor

Medienmitteilung

Organisationsanalyse der Behörden- und Verwaltungsstrukturen im Volksschulwesen der Stadt Zürich

Die Arbeitsgemeinschaft Ernst & Young und Pädagogisches Institut der Universität Zürich führt eine Organisationsanalyse über die Behörden- und Verwaltungsstrukturen im Volksschulwesen der Stadt Zürich durch. Der Zwischenbericht liegt nun vor. Dieser fasst die Ergebnisse der Ist-Analyse zusammen, stellt die Stärken und Schwächen der bestehenden Organisation dar und leitet daraus den Handlungs- und Optimierungsbedarf ab. Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die demokratische Legitimation durch eine grosse Zahl vom Volk gewählter Akteure hoch, die Führungsorganisation aber zugleich komplex und aufwändig ist und Rollen- und Kompetenzkonflikte nach sich zieht. Die Ist-Analyse bildet die Grundlage für die Entwicklung von alternativen Modellvarianten für das städtische Führungs- und Steuerungssystem der Volksschule. Der Schlussbericht ist für Ende 2009 vorgesehen.

16. Juli 2009

Für die Ist-Analyse befragte das Projektteam in einer Reihe von Interviews verschiedenste Personen aus dem Kreis der Behörden und Verwaltung. Mit einer Online-Befragung wurden zudem die Einschätzungen aller Kreisschulpflegemitglieder, aller Schulleitungen sowie einer repräsentativen Gruppe des Schulpersonals erhoben. Insgesamt beteiligten sich rund 210 Personen an der Umfrage.  

Ergebnisse
Die Ist-Analyse führte zu einer Reihe von interessanten Befunden, die teils bisher bloss Vermutetes bestätigten, teils aber auch neue Aspekte zu Tage förderten. Die befragten Personen beurteilten die generelle Situation der Organisation differenziert, wobei sich je nach befragter Personengruppe deutliche Unterschiede ergaben.  

Eine der wesentlichen Stärken der bestehenden Organisation ist, dass sie über einen hohen Grad an Partizipation und eine grosse Zahl von demokratisch gewählten Akteuren, welche die Schulen auf verschiedenen Ebenen führen und beaufsichtigen, verfügt. Die Vorteile des Milizprinzips, mit dem auf Erfahrungen und Kenntnisse aus unterschiedlichen Berufs- und Personengruppen zurückgegriffen werden kann, werden genutzt. Die dezentrale Organisation in Schulkreisen fördert die Entwicklung von Lösungen, die an unterschiedliche lokale Bedürfnisse angepasst sind, und verankert die Schulbehörden vor Ort.  

Schwächen und damit Handlungsbedarf bestehen insbesondere in folgenden Bereichen: Die heutige Organisation des Volksschulwesens der Stadt Zürich ist komplex und für Aussenstehende (z.B. die Eltern) schwierig verständlich. Es bestehen eine Reihe von parallelen Mitwirkungs- und Führungsstrukturen auf gesamtstädtischer Ebene sowie auf Schulkreisebene. Dies macht das Führungssystem aufwändig und zieht Kompetenz- und Rollenkonflikte nach sich. Namentlich hat sich der im System angelegte Rollen- und Kompetenzkonflikt zwischen der Präsidentinnen- und Präsidentenkonferenz und dem Schul- und Sportdepartement/Schulamt im Zuge der grossen Zahl der Reformen akzentuiert. Das Reformtempo und die Reformmenge begünstigen eine Zentralisierung der Aufgaben, was in einem gewissen Widerspruch zur dezentralen Schulkreisorganisation steht. Innerhalb der sieben Kreisschulpflegen ist eine zunehmende Spezialisierung und teils auch Professionalisierung ihrer Mitglieder festzustellen, was zu einem ungleichen Einbezug und damit auch stark unterschiedlichen Rollen und Arbeitspensen der einzelnen Mitglieder führt.  

Bezüglich der mit den Schulreformen eingeführten Schulleitungen hat sich bestätigt, dass diese stark mit administrativen Aufgaben belastet sind und deshalb ihre personelle und pädagogische Führungsfunktion nicht vollumfänglich wahrnehmen können.  

Schliesslich hat sich gezeigt, dass die vom Gemeinderat für besondere Schulbereiche im Umfeld der Volksschule gewählten Schulkommissionen teilweise nicht befriedigend funktionieren. 

Weiteres Vorgehen
Im weiteren Verlauf des Projekts werden nun auf Basis der Ergebnisse der Ist-Analyse alternative Organisationsformen für die Behörden und die Verwaltung der Volksschule der Stadt Zürich entwickelt und mit ihren Vor- und Nachteilen bewertet. Der auf Ende Jahr zu erwartende Schlussbericht von Ernst & Young und dem Pädagogischem Institut der Universität Zürich soll sodann den politischen Behörden als Grundlage dienen, um über das weitere Vorgehen und allfällige Veränderungen der heutigen Organisation zu entscheiden. «Die Organisationsanalyse wird dazu beitragen, dass im Rahmen der Schulreformen auch die Behörden- und Verwaltungsstrukturen weiter entwickelt und optimiert werden können», erklärt Stadtrat Gerold Lauber, Vorsteher des Schul- und Sportdepartements.   

Der vollständige Zwischenbericht kann unter www.stadt-zuerich.ch/organisationsanalyse-ssd eingesehen werden.

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