Mit Geothermie in die 2000-Watt-Gesellschaft
Medienmitteilung
Triemli-Projekt als Chance, die sich nicht alle Tage bietet
Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) bereitet im Triemli-Quartier eine Erkundungs- bohrung für die Nutzung von Erdwärme vor. Sofern das ewz bei dieser Bohrung fündig wird und sich Hinweise auf eine mögliche Erschliessung der Wärme ergeben, soll es die Chance ergreifen und mit der gefundenen Wärme umliegende Gebäude beheizen können. Für diesen Schritt braucht es das Ja der Stimmberechtigten.
19. Oktober 2009
Am 29. November 2009 entscheiden die Stimmberechtigten der Stadt Zürich über eine vorsorgliche Krediterhöhung für die Nutzung von Geothermie im Triemli-Quartier. Stadtrat Andres Türler und Georg Dubacher, Leiter Energiedienstleistungen im Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz), orientierten die Medien im Infopavillon beim Triemli über den Stand des Projektes und erläuterten die Abstimmungsvorlage.
Um die in der Gemeindeordnung verankerten Ziele der Nachhaltigkeit und der 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen, setzt die Stadt Zürich bei der künftigen Stromproduktion auf erneuerbare Energien. Im Mai dieses Jahres haben die Stimmberechtigten einen Rahmen-
kredit von 200 Millionen Franken für Windkraftanlagen bewilligt, und nun geht es in einem nächsten Schritt um die Nutzung von Geothermie. Für eine Erkundungsbohrung im Triemli-Quartier hat der Gemeinderat bereits in eigener Kompetenz grünes Licht gegeben. Die Stimmberechtigten befinden über eine vorsorgliche Erhöhung des Kredits von 19,9 Millionen Franken auf 38,7 Millionen Franken, die im Fall von erfolgversprechenden Hinweisen aus der ersten Bohrung beansprucht würde. Mit den zusätzlichen Mitteln könnte sich das ewz mit einer zweiten Bohrung genauere Erkenntnisse über das Potenzial der vorhandenen Wärme und die Möglichkeiten der Förderung verschaffen. Ferner könnte es damit eine Energiezentrale bauen, um mit der gefundenen Wärme umliegende Bauten zu beheizen.
Neben den technischen Unbekannten in diesem Projekt sind gegen die Bohrungen zwei Beschwerden beim Verwaltungsgericht hängig, die den Bohrbeginn verzögern. Werden diese bis Ende Jahr abgewiesen, sollte die Zeit für beide Bohrungen ausreichen. Der zeitliche Rahmen ist eng begrenzt, weil die Baugenossenschaft Sonnengarten auf dem gleichen Areal Neubauten erstellt, die im Frühjahr 2011 fertiggestellt werden. Dannzumal muss das ewz das Gelände geräumt haben. Wegen der grossen Dringlichkeit steht der Bohrturm bereits an seinem Einsatzort, so dass nach dem richterlichen Entscheid keine Zeit mehr verloren geht.
Mit dem Triemli-Projekt bietet sich für die Stadt Zürich die Chance, auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft einen Schritt weiterzukommen, denn die Geothermie steht mit diesen Zielen im Einklang. Sie ist CO2-frei, lokal und – sofern nutzbar – in grosser Menge vorhanden, und darüber hinaus verursachen die unterirdischen Anlagen keine Einschnitte in Siedlung und Landschaft. Bohrstandorte, so wie beim Triemli nun einer zur Verfügung steht, sind hingegen in der dicht besiedelten Stadt selten.