Unverbindliche Kopenhagener Ziele zum Klimaschutz sind nicht genug
Medienmitteilung
Stadt Zürich strebt strengere Vorgaben und konkrete Ziele an
Die Ergebnisse der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen sind hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Stadt Zürich bedauert dies. Wie die übrigen am Climate Summit for Mayors vertretenen Städte misst Zürich dem Klimaschutz hohe Bedeutung zu. Die entschlossene Umsetzung von Massnahmen in den Städten ist von zentraler Bedeu-tung für die künftige nachhaltige Entwicklung, die auch kommenden Generationen eine faire Chance gibt. Die Stadt Zürich setzt sich deshalb weiterhin Ziele, die über die nationalen Vorgaben hinausgehen und will auch in Zukunft eine Vorreiterrolle in die-sem Bereich einnehmen. Jüngstes Beispiel ist Unterstützung des Klima-Forschungs-Zentrums der ETH Zürich und die Verpflichtung zur Emissions-Reduktion im Städte-abkommen Covenant of Mayors.
22. Dezember 2009
Die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen ist letzte Woche lediglich mit einer Absichtserklärung zu Ende gegangen. Das unverbindliche Abschlussdokument bleibt hinter den Forderungen zurück, welche die rund 80 Stadtpräsidentinnen und Stadtpräsidenten anlässlich Climate Summit for Mayors formulierten haben.
Städte setzen sich für ambitionierte Ziele ein
Die 80 Stadtpräsidentinnen und Stadtpräsidenten, unter ihnen Stadtpräsidentin Corine Mauch als Vertreterin der Stadt Zürich, unterschrieben am Climate Summit for Mayors eine Grundsatzerklärung und verpflichteten sich, die Herausforderung des Klimawandels gemein-sam mit weiterhin hohem Engagement, ambitiösen Zielen, klaren Strategien und konkreten Massnahmen anzugehen. Die Ziele der Städte sollen wie bis anhin höher gesteckt sein als die nationalen Vorgaben. In diese Richtung wird sich auch der Zürcher Stadtrat im 2010 in neuer Zusammensetzung weitere Gedanken machen.
Stadt Zürich präsentiert konkrete Massnahmen
Die Städte haben in den letzten Jahren gezeigt, dass lokale Programme gegen den Klima-wandel erfolgreich und vor allem wirkungsvoll sein können. Die Stadt Zürich hat in Kopenha-gen entsprechende Referenzprojekte vorgestellt, die auf grosses Interesse gestossen sind: Im Energieverbund Schlieren nutzt das ewz in einem der grössten Projekte dieser Art in Eu-ropa Abwärme aus der Kläranlage Werdhölzli. Einzigartig ist auch Zürichs Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft mit der Verankerung der entsprechenden Ziele in der Gemeindeordnung per Volksabstimmung und den bisher rund 80 Umsetzungsprojekten.
Zürich wird regionales Klima-Forschungs-Zentrum
Die Stadt Zürich strebt auch in Zukunft eine Vorreiterrolle bei den Aktivitäten zur Begrenzung des menschgemachten Klimawandels an. Als lokaler Partner wird die Stadt die ETH Zürich beim Aufbau und Betrieb eines entsprechenden Forschungs- und Innovationszentrums un-terstützen. Die ETH Zürich hat sich erfolgreich um ein entsprechendes EU-Projekt beworben und Mitte Dezember den Zuschlag für die «Knowledge and Innovation Community KIC» zum Thema Klimawandel erhalten.
Covenant of Mayors: Verpflichtung zur Emissions-Reduktion
Auf internationaler Ebene unterstreicht die Stadt Zürich ihre klimapolitischen Zielsetzungen mit einer verbindlichen Verpflichtung im Rahmen des von der Europäischen Kommission initiierten Covenant of Mayors. Sie verpflichtet sich darin – im Einklang mit dem städtischen Masterplan Energie – zu einer Reduktion der CO2-Emissionen um mindestens 20 Prozent bis 2020 gegenüber 1990. Die Stadt Zürich wird demnächst ein den Vorgaben des Covenant of Mayors entsprechendes städtisches Emissions-Inventar zusammenstellen, einen «Sustai-nable Energy Action Plan SEAP» auf der Grundlage des städtischen Masterplans Energie beim Covenant of Mayors einreichen und mindestens alle zwei Jahre über die umgesetzten Massnahmen und erreichten Ziele rapportieren.