Kongresszentrum
Medienmitteilung
Resultate der Workshops gehen nun in die öffentliche Diskussion
Stadt und Kanton Zürich haben in intensiven Workshops unter Einbezug von internen und externen Fachleuten vier mögliche Standorte geprüft. Es sind dies: der Standort am See, das Kasernenareal, das Geroldareal in Zürich-West und der Vordere Kreis 5. Die Zwischenresultate liegen vor und können öffentlich diskutiert werden. Unter anderem am 20. Mai in einem für jedermann offenen Echoraum.
26. März 2010
Die Arbeit von über 40 städtischen und von externen Expertinnen und Experten war intensiv und aufschlussreich. Es zeigte sich: Die grundsätzliche Machbarkeit eines Kongresszentrums ist an allen Standorten gegeben, aber bei allen vier untersuchten Standorten gilt es spezifische Probleme zu lösen. In ihrem städtebaulichen und sozialräumlichen Potenzial unterscheiden sich die Standorte deutlich. Auch das wirtschaftliche Potenzial wird im Hinblick auf ein heterogenes und anspruchsvolles Kongresspublikum für die vier Standorte unterschiedlich eingeschätzt. Der Bearbeitungsprozess und die Resultate sind in Zwischenberichten zusammengefasst. Sämtliche Dokumente sind auf der Internetseite der Stadt Zürich öffentlich zugänglich.
Vorderer Kreis 5: städtebauliche Chance
Die Fachleute sind sich einig: Ein Kongresszentrum beim Vorderen Kreis 5 bietet die Chance, diesen bislang wenig attraktiven Ort und sein Umfeld städtebaulich positiv zu verändern. Die heute kaum beachtete Nordseite des Bahnhofs (Richtung Landesmuseum) könnte zusätzlich mit einem «Bahnhofplatz Nord» aufgewertet werden. Mit einem Kongresszentrum als markanter Kopfbau würde der Auftakt in den Kreis 5 als Ergänzung zu seinen Bildungsbauten sinnvoll gestaltet. Insbesondere hat die Testplanung auch aufgezeigt, dass ein Kongresszentrum den im kantonalen Richtplan eingetragenen Stadttunnel nicht beeinträchtigen würde. Vertieft zu klären sind jedoch allfällige Auswirkungen auf die Verkehrsführung.
Geroldareal: grosses Gestaltungs- und Nutzungspotenzial
Der Standort Areal Geroldstrasse bietet viel Gestaltungspotenzial, ist aber flächenmässig so gross, dass Zusatznutzungen und Infrastrukturmassnahmen notwendig werden. Diese Voraussetzungen bedingten weitere vertiefte Abklärungen hinsichtlich zusätzlicher Nutzungen. Zudem wird dieser Standort von den Kongressfachleuten als weniger attraktiv eingeschätzt.
Kaserne: wertvolles Gesamtensemble wird geschwächt
Beim Standort Kaserne wurde deutlich, dass ein Abbruch der Kaserne nicht realistisch ist. Die Testplanung zeigte, dass das Areal aus touristischer Sicht interessant wäre, dass aber das erhaltenswerte städtebauliche Gesamtensemble von Reithalle, Kaserne und Zeughäusern durch die Integration eines Kongresszentrums in seiner Qualität deutlich geschwächt würde und ein für das Quartier wertvoller Freiraum einem höheren Nutzungsdruck ausgesetzt wäre.
Hafen Enge: ein problematischer Standort
Das Gebiet Hafen Enge ist trotz der einmaligen Lage am See ein schwieriger Standort. Hier engen der Ufer- und Gewässerschutz den Planungsspielraum stark ein. Hinzu kommt, dass der Massstab eines Kongresszentrums die Dimensionen der Seefront sprengt und der heute stark von der Bevölkerung genutzte, parkartige Raum nicht durch eine Kongressnutzung eingeschränkt werden soll.
Die Kosten sind zum heutigen Zeitpunkt nur sehr grob abschätzbar, denn bei jedem Standort sind noch verschiedenste Projektvarianten denkbar und es können zusätzliche Infrastrukturkosten und städtebauliche Mehrwerte dazukommen. Die auf den Ergebnissen der Testplanungen basierende ökonomische Grobbeurteilung zeigt, dass die Bandbreite der Gesamtkosten unter Einbezug aller untersuchten Standorte zwischen rund 340 und 470 Millionen Franken liegt.
Aufgrund der vorliegenden Arbeiten, dem Resultat der öffentlichen Debatte und der Diskussion mit dem Gemeinderat wird der neu konstituierte Stadtrat das weitere Vorgehen beschliessen. Kann man sich auf einen Standort einigen, wird der Stadtrat dem Gemeinderat eine Weisung zur Erhöhung des Projektkredits vorlegen, um 2011 einen Architekturwettbewerb durchzuführen.
Echoraum am 20. Mai 2010, 18.00 bis 21.00 Uhr
Die Standorte und die Empfehlung des Stadtrats können nun öffentlich diskutiert werden. Die Stadt lädt Interessierte am 20. Mai, 18.00 bis 21.00 Uhr, zu einem öffentlichen Echoraum ein. Es handelt sich dabei um eine Veranstaltung mit Workshop-Charakter, welche die aktive Diskussion aller Teilnehmenden ermöglicht. Aufgrund des Arbeitscharakters der Veranstaltung ist die Teilnehmerzahl auf 150 Personen begrenzt; bei grosser Nachfrage werden weitere Echoräume organisiert. Anmeldungen werden unter www.stadt-zuerich.ch/kongresszentrum entgegen genommen. Ab sofort können dort auch Fragen und Meinungen zur vorliegenden Standortanalyse eingebracht und publiziert werden.
Elektronischer Newsletter zum Kongresszentrum
Auf www.stadt-zuerich.ch/kongresszentrum kann der Newsletter abonniert werden, mit dem die Stadt direkt über die neuesten Entwicklungen bei der Planung des Kongresshauses informiert.