25 Jahre Suchtprävention in der Stadt Zürich
Medienmitteilung
Die Suchtpräventionsstelle feiert!
Seit 25 Jahren stellt sich die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich den sich stets wandelnden Herausforderungen der Suchtprävention. Am 23. September 2010 feierte sie ihren Geburtstag. Rund 80 Gäste blickten zurück und bekamen einen konkreten Einblick in die aktuelle Arbeit der Fachstelle.
23. September 2010
Am 1. April 1985 wurde die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich als Reaktion auf die wachsenden Probleme des Drogenkonsums in Zürich gegründet. Zuvor war die Prävention nur ungenügend abgedeckt. Die Stadtpolizei versuchte vor allem mit Abschreckungsbotschaften, Jugendliche vor eigenen Rauscherfahrungen zu schützen. Heute ist klar, dass reine Abschreckung bei Einigen auch Faszination auslösen kann. Die Schwerpunkte der Suchtpolitik lagen damals bei Beratung und Therapie. In einer ersten Phase musste sich die Suchtpräventionsstelle Grundlagen erarbeiten, das Thema Sucht enttabuisieren, Massnahmen entwickeln und sich auch bekannt machen.
In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich zu einer etablierten und stark vernetzten Fachstelle entwickelt, die sich für selbstverantwortlichen und risikoarmen Umgang mit Substanzen resp. Verhaltensweisen mit Suchtpotential einsetzt. Sie arbeitet in den Lebensfeldern von Kindern und Jugendlichen, in Familie, Schule, Ausbildung und Freizeit. Dabei sind ihre direkten Bezugspersonen Menschen mit Verantwortung für Kinder und Jugendliche, folglich Lehrpersonen, Jugendarbeitende, Vereinsverantwortliche, Sozialpädagogen, Eltern und Ausbildner. Der zuständige Stadtrat Gerold Lauber unterstützt diese Ausrichtung: «Es war schon in der Gründungszeit klar, dass Suchtprävention eine eigentliche Querschnittaufgabe ist: Wenn die Bezugspersonen aller Lebensfelder von Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten und sich vernetzen, kann ein grosser Effekt erzielt werden.»
Theorie und Praxis verknüpfen
Am vergangenen Donnerstag feierte die Suchtpräventionsstelle zusammen mit rund 80 Schlüsselpersonen aus den Lebensfeldern von Kindern und Jugendlichen, aus Politik, Verwaltung, Repression, Therapie und Schadensminderung ihr Jubiläum im Jugendtreffpunkt Planet 5. Die Teilnehmenden erhielten an verschiedenen Workshops und Referaten einen Einblick in wichtige Handlungsfelder, Methoden und Programme der Suchtpräventionsstelle.
Grundsätzlich sensibilisiert Öffentlichkeitsarbeit die Bevölkerung für Suchtprävention und schafft damit die Basis für anschliessende zielgruppenspezifische Massnahmen und Bildungsangebote wie Kurse, Veranstaltungen und Interventionen. Die Suchtpräventionsstelle ist ständig gefordert, neue wissenschaftliche Erkenntnisse in ihre Arbeit einzubauen sowie Programme und Projekte zu evaluieren. Gemäss Eveline Winnewisser, Leiterin der Fachstelle muss sich die Suchtprävention zudem laufend neuen Herausforderungen anpassen: «Die Suche nach Rauscherlebnissen gehört zur Gesellschaft. Heute sind vermehrt Alkohol, Tabak und Partydrogen und die damit verbundenen Probleme in den Fokus gerückt.»
Miteinander Wirkung erzeugen
1991 und 1994 wurden kantonale Konzepte zur Suchtprävention verabschiedet, für deren Erarbeitung die Erfahrungen der städtischen Fachstelle massgebend waren. So wurden in allen Regionen des Kantons nach und nach Suchtpräventionsstellen aufgebaut, die heute inhaltlich stark zusammenarbeiten. Die Suchtpräventionsstelle kooperiert zudem mit vielen verschiedenen Partnern der Suchtpolitik. Sie erreichte 2009 direkt rund 2000 Eltern und 1500 Schülerinnen und Schüler an Volks- Berufs- und Mittelschulen. Zusätzlich wurden
Coachings und Bildungsveranstaltungen mit rund 900 Fachpersonen mit Verantwortung für Kinder und Jugendliche durchgeführt. Als kurz- bis mittelfristige Herausforderungen der Fachstelle bezeichnet Eveline Winnewisser das wachsende Bedürfnis der Menschen, mit Medikamenten die Leistungsfähigkeit ihres Gehirns zu steuern, und den geplanten Versuch der kontrollierten Cannabisabgabe in der Stadt Zürich. Das neue nationale Leitbild «Herausforderung Sucht» gibt zudem Korrekturmöglichkeiten für eine kohärentere Suchtpolitik vor. «Ich will, dass Zürich weiterhin einen grossen Beitrag zu einer zukunftsorientierten Suchtpolitik leistet», verdeutlicht Stadtrat Gerold Lauber sein Interesse an diesem Thema.