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Stadtrat, Clubs, Fans und AnwohnerInnen sagen Ja zum Fussballstadion

Medienmitteilung

Internationale Architekturwettbewerbe ausgeschrieben

Mit der Ausschreibung der beiden Wettbewerbe hat der Stadtrat einen Steilpass für nationale und internationale Architekturteams gespielt. 19 000 Plätze soll das Fussballstadion dereinst aufweisen und die Wohnsiedlung Platz bieten für 160 kostengünstige Wohnungen. Die beiden Clubs stehen voll und ganz hinter dem Projekt. Die Einweihung ist auf 2017 geplant.

14. Juli 2011,11.41 Uhr

Nachdem der Gemeinderat nach sorgfältiger Prüfung der Projektierungskredite das Signal für eine Weiterplanung im April dieses Jahres auf Grün gestellt hatte, wies der Stadtrat die Task Force an, die Arbeit unverzüglich wieder aufzunehmen. Auch die Wettbewerbsvorbereitungen konnten damit wieder aktiviert werden. Weil die Realisierung eines Stadions komplex ist und einschlägige Erfahrung braucht, müssen sich die Bewerberteams aus Fachleuten verschiedener Disziplinen zusammensetzen und das entsprechende Know-how vorweisen. In einer Präqualifikation wird das Preisgericht aus den Bewerbungen im Maximum 12 geeignete Fachteams auswählen, die am eigentlichen Wettbewerb teilnehmen werden. Im Gegensatz dazu wurde für die Wohnsiedlung ein offenes Verfahren bevorzugt. Hierbei können alle angemeldeten Architekturteams ein Projekt einreichen.

Um die Kohärenz zwischen den beiden Projekten sicherzustellen, decken sich die Fachmitglieder der beiden Wettbewerbsjurys weitgehend. Der Vorsitz hat in beiden Gremien Wiebke Rösler, Direktorin des Amts für Hochbauten. In der Stadion-Jury sind auch FCZ-Präsident Ancillo Canepa und GCZ-CEO Marcel Meier vertreten sowie Architektin Monika Spring als Vertreterin des Quartiers. Diese beschäftigen sich seit einigen Monaten mit dem Projekt in der gemeinsam gegründeten IG Stadion.

Stehplätze und Südkurve
Das Stadion kann variabel mit Sitz- und einer Anzahl Stehplätzen ausgerüstet werden. Bei nationalen Spielen sind ca. 12 400 Sitz- und 6 600 Stehplätze (je 3 300 pro Heimkurve) geplant, für internationale Spiele können die Rampen zu einem reinen Sitzplatz-Stadion mit
16 000 Plätzen umgebaut werden. Diese Änderung gegenüber einem Stadion nur mit Sitzplätzen ist kostenrelevant. Ebenfalls zusätzliche Kosten entstehen, weil beide Heimkurven von GCZ und FCZ nicht wie zunächst vorgesehen getrennt im Norden platziert werden, sondern GCZ im Norden und der FCZ im Süden. Der Stadtrat ist damit den von den Clubs und Fans im November 2010 vorgetragenen und vom Gemeinderat unterstützten grossen Anliegen entgegengekommen, denn er ist überzeugt, dass nur ein Stadion gebaut werden soll, das von allen akzeptiert wird. Neben den höheren Investitionskosten werden sich durch diese Änderungen auch die Betriebskosten erhöhen, insbesondere braucht es mehr Sicherheitskapazitäten der Polizei für die reibungslose Trennung der Gast- resp. Heimfans vor und nach dem Spiel. Der Stadtrat ist sicher, dass die beiden Clubs und der Schweizerische Fussballverband der Gewalt im und ums Stadion mit konkreten Massnahmen deutlich entge-gentreten.

Kosten und Finanzierung
Um die strengen Lärmvorschriften einzuhalten und dem Vorsorgeprinzip zu genügen, sind optimale Lärmschutzmassnahmen eingeplant, was sich in den zusätzlichen Kosten niederschlägt. Die reinen Erstellungskosten für das Stadion belaufen sich nach heutigem Stand auf gut 100 Millionen Franken. Zusammen mit der Parkgarage, der zusätzlichen Infrastruktur rund ums Stadion und dem Stadionplatz ist mit Kosten von 150 Millionen Franken zu rechnen. Die Kostenungenauigkeit beträgt zu diesem Zeitpunkt wie üblich plus/minus 20 Prozent. Die Kostenfrage wird jedoch beim Wettbewerb eine sehr hohe Priorität haben.

Die um 15 Millionen Franken höheren Investitionskosten für das Stadion müssen über Fremdkapital finanziert werden. Unter Berücksichtigung der von Jacqueline Badran (SP) am 9. März 2011 eingereichten Motion bezüglich der Finanzierung des Stadions ergibt sich insbesondere aufgrund der Kapitalfolgekosten eine Erhöhung der jährlich wiederkehrend durch die Stadt zu tragenden Kosten von rund 1 Millionen Franken. Je nach Höhe der Miete der Clubs verbleiben für die Stadt somit jährlich wiederkehrende Kosten zwischen 5 und 7 Millionen Franken.

Clubs und QuartierbewohnerInnen stehen voll und ganz hinter diesem Stadion
Ancillo Canepa und Marcel Meier bedankten sich beim Stadtrat und der Verwaltung für die sorgfältige Planung und den konstruktiven Dialog. Beide zeigen sich überzeugt, dass dies das richtige Stadion am richtigen Ort ist. Stadtrat und Clubs sind sicher, dass dies für den Fussball in Zürich eine grosse Chance bietet. Diese gilt es nun zu packen. Zustimmung zum Vorhaben Stadion und Wohnungsbau signalisierte auch Katharina Prelicz-Huber, die als Vertreterin der Anwohnerinnen und Anwohner Mitglied der IG Stadion Zürich ist, der auch die beiden Fussballvereine, deren Fankurven und der Stadtzürcher Fussballverband angehören.

Wohnungsbau
Gleich neben dem Stadion wird die Stadt 160 kostengünstige Wohnungen erstellen. Ein Drittel davon wird der städtischen Stiftung für kinderreiche Familien zur Verfügung stehen. Im Erdgeschoss entstehen Gewerberäume und ein Doppelkindergarten inklusive Hortbetreuung. Damit steigt der Wohnanteil in Zürich-West weiter an, was für die Durchmischung des Quartiers wichtig ist. Die Kosten für die Wohnsiedlung belaufen sich auf rund 70 Millionen Franken (plus/minus 20 Prozent), was zu Mietpreisen für eine 2,5-Zi-Whg von ca. 1 450 Franken und für eine
5-Zi-Whg von rund 2 560 Franken führen dürfte.

Sowohl beim Stadion wie auch bei der Wohnsiedlung wird der ökologischen Nachhaltigkeit grosses Gewicht beigemessen. Für das Stadion bedeutet dies, dass der Elektrizitätsbedarf aus erneuerbaren Energien gedeckt werden soll. Die Wohnsiedlung muss dem strengen Minergie-P-ECO-Standard genügen.

Die Stimmbevölkerung wird voraussichtlich im Jahr 2013 über die beiden Projekte abstimmen können. Wenn keine Rechtsmittel ergriffen werden, ist der Einmarsch der Fussballer ins Stadion und der Einzug der Familien in die Wohnsiedlung auf Sommer 2017 geplant. Für den Stadtrat ist klar, dass dies noch ein langer Weg ist, aber wenn man das Spiel nicht anpfeift, kann man es auch nicht gewinnen.