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Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung 2011

Medienmitteilung

Die Stadt Zürich befragt seit 1999 alle zwei Jahre die Bevölkerung zur Wohn- und Lebensqualität in der Stadt. Die Ergebnisse sind auch dieses Jahr sehr erfreulich: Die Stadt ist als Wohnort beliebt, die Zürcherinnen und Zürcher schätzen die hohe Lebensqualität und geben insbesondere dem öffentlichen Verkehr, dem Kulturangebot sowie Grünanlagen und Parks gute Noten. Unter den meistgenannten Problemen steht nach wie vor der «Verkehr» an erster Stelle, gefolgt von den Themen «Wohnungen» und «Baustellen». Sonderthemen der diesjährigen Befragung waren die Themenfelder «Wohnen», «soziale Vernetzung», «Freiwilligenarbeit» und «kulturelle Angebote».

25. Oktober 2011

Wie vor zwei Jahren finden 99 Prozent der Befragten, dass sie sehr (77 Prozent) oder eher gerne (22 Prozent) in der Stadt Zürich leben. Auch die allgemeine Lebensqualität wird mit der Note 5,2 (von 6) unverändert hoch, im Vergleich zu den Vorbefragungen sogar noch leicht besser, bewertet.

Nach wie vor ist der Verkehr (2011: 52 Prozent, 2009: 45 Prozent, 2007: 47 Prozent) das meistgenannte Problem, gefolgt von den Wohnungen (2011: 27 Prozent, 2009: 18 Prozent, 2007: 7 Prozent) und den Baustellen (2011: 17 Prozent, 2009: 11 Prozent, 2007: 4 Prozent). Seit 2007 haben diese drei Problemfelder an Bedeutung gewonnen. In den Hintergrund verschieben sich dagegen die Ausländerfragen (2011: 12 Prozent, 2009: 15 Prozent, 2007: 21 Prozent) und die Kriminalität (2011: 10 Prozent, 2009: 15 Prozent, 2007: 20 Prozent).

Hohe Zufriedenheit mit Einrichtungen und Angeboten
Die Einschätzungen zu verschiedenen Einrichtungen und Angeboten lässt eine anhaltend hohe Zufriedenheit erkennen. Am zufriedensten ist die Bevölkerung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Note 5,4 von 6), den Möglichkeiten zum Ausgehen (5,3), dem Kulturangebot (5,2), dem Bildungs- und Weiterbildungsangebot (5,2) und den Sportanlagen oder Schwimmbädern (5,0). Positiver beurteilt werden in diesem Jahr die Kinderbetreuungsangebote (2011: 4,3, 2009: 4,0), die Schulen und Kindergärten (2011: 4,8, 2009: 4,6) und die Grünanlagen oder Parks (2011: 4,9, 2009: 4,8). Die Zufriedenheit mit dem Wohnungsangebot ist über die letzten vier Jahre sinkend (2011: 3,1, 2009: 3,2, 2007: 3,8).

Wohnqualität und Mietpreise
Die Zufriedenheit mit der Wohnung ist unverändert hoch (80 Prozent geben eine Note 5 oder 6), mit der Wohnumgebung ist sie gestiegen (82 Prozent, Note 5 oder 6, 2009: 77 Prozent). Ein Viertel der Befragten finden, ihre Wohnumgebung habe sich in letzter Zeit positiv verändert; etwas mehr als ein Fünftel empfindet die Veränderungen negativ. Im Quartier wird vor allem die Nähe zum öffentlichen Verkehr (Note 5,3) und zu den Einkaufsmöglichkeiten (5,2) sehr geschätzt. Erfreulich in diesem Jahr ist die höhere Zufriedenheit mit dem öffentlichen Grünraum im Quartier (2011: 5,3, 2009: 5,0). Rund 72 Prozent der Zürcherinnen und Zürcher geben an, eine Brutto-Miete unter 2000 Franken zu bezahlen, 47 Prozent eine Miete unter 1500 Franken und 14 Prozent eine unter 1000 Franken. Eine Mehrheit von 60 Prozent stuft ihre Miete gegenüber ihrem Haushaltsbudget als angemessen ein, 11 Prozent finden sie niedrig und 28 Prozent finden ihre Mietbelastung sei hoch.

Soziale Vernetzung und Freiwilligenarbeit
Die Vernetzung der Zürcherinnen und Zürcher ist breit, aber sehr unterschiedlich. Für etwa die Hälfte der Befragten ist die Nachbarschaft für regelmässige Austausche und Kontakte sehr wichtig. Man passt bisweilen auf die Wohnung von abwesenden Nachbarn auf (47 Prozent) oder bespricht auch persönliche Angelegenheiten (46 Prozent). Bei gut einem Drittel gibt es mit den Nachbarinnen und Nachbarn gelegentlich ein gemeinsames Essen und ein Fünftel passt hin und wieder auf die Kinder aus der Nachbarschaft auf. 55 Prozent der Zürcher Wohnbevölkerung sind aktiv Mitglied in einem Verein, einem Verband, einer Interessengruppe oder in einer Partei. Ein Viertel hat mindestens zwei oder noch mehr Mitgliedschaften. Informelle Freiwilligenarbeit (ausserhalb des eigenen Haushalts) wird von gut einem Drittel regelmässig geleistet. Meist in Form von Kinderbetreuung (31 Prozent), diversen persönlichen Hilfeleistungen (25 Prozent), mit der Organisation von Treffen und Veranstaltungen (19 Prozent) oder in Form von Alters-, Pflege- oder Krankenbetreuung (14 Prozent). Ein beachtlicher Zeitaufwand im Monat von durchschnittlich insgesamt 23 Stunden wird für unbezahlte Freiwilligenarbeit in Vereinen (13 Stunden) oder informelles Engagement ausserhalb von organisierten Strukturen (10 Stunden) geleistet. Das freiwillige Engagement ist beachtlich und insgesamt vergleichbar mit den Werten, die im Freiwilligen-Monitor Schweiz 2010 für die Schweiz erhoben wurden.

In den zwölf Monaten vor der Befragung benutzten 38 Prozent der Wohnbevölkerung mindestens einmal einen Blog oder ein Online-Netzwerk. Online-Netzwerke werden zum grössten Teil von unter Vierzigjährigen genutzt (70 Prozent). Eine noch tragendere Rolle für die persönliche Vernetzung nehmen sie bei unter Dreissigjährigen ein (80 Prozent). Die allermeisten organisieren damit ihre privaten Freizeitaktivitäten. Zur Teilnahme an thematischen Diskussionen oder für die Organisation von Aktivitäten in Vereinen oder im Quartier werden Online-Netzwerke hingegen nur minderheitlich genutzt.

Intensive Nutzung des kulturellen Angebots
Der Kinobesuch ist unter den kulturellen Aktivitäten am meisten verbreitet: 72 Prozent der Befragten gehen mindestens einmal im Jahr oder häufiger ins Kino. Auch breit besucht von 64 Prozent sind Anlässe und Ausstellungen im Bereich der darstellenden Kunst (Kunsthaus, Kunstausstellungen, Galerien). Historische Stätten oder Denkmäler (54 Prozent), Theater (49 Prozent), Pop-, Rock- oder Jazzkonzerte (49 Prozent) gehören bei der Hälfte der Befragten zum kulturellen Programm. Demgegenüber besucht nur rund ein Viertel einmal oder mehr im Jahr die Oper und Ballet- oder Tanzaufführungen. Von den in der Stadt Zürich ansässigen Kulturinstitutionen wurden im ersten Halbjahr 2011 (bis zum Zeitpunkt der Befragung im Juni) das Kunsthaus am häufigsten, nämlich von 35 Prozent der Befragten besucht, das Schauspielhaus (Schiffbau oder Pfauen) von 18 Prozent, das Opernhaus von 16 Prozent und das Landesmuseum von 15 Prozent.

Beurteilung von Politik und Verwaltung
Die Zufriedenheit mit den städtischen Verwaltungsabteilungen bleibt auf dem hohen Niveau von 2009. Mit den Leistungen der Verkehrsbetriebe (VBZ) und von Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) zeigen sich rund 94 Prozent der Befragten sehr zufrieden oder zufrieden. Beachtlich verbessert hat sich in diesem Jahr die Zufriedenheit mit der Stadt- und Strassenreinigung. Die Vertretung durch die Behörden beurteilen die meisten Befragten als gut: 78 Prozent fühlen sich gut oder sehr gut durch Stadt- und Gemeinderat vertreten.

Verwendung der Ergebnisse
Die Ergebnisse der mittlerweile siebten Bevölkerungsbefragung geben dem Stadtrat, der Stadtverwaltung und der interessierten Öffentlichkeit aktuelle Informationen zu den Einschätzungen der Lebensbedingungen in der Stadt Zürich und dazu, wie Entwicklungen bewertet werden. Sie sind ein wichtiger Orientierungsrahmen und fliessen in die Planung und in die Arbeit der Verwaltung ein.

Wer wurde wann befragt?
Im Zeitraum von Mitte Mai bis Mitte Juli 2011 wurden 2500 zufällig ausgewählte Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Zürich telefonisch befragt. Die geschichtete Zufallsstichprobe nach Quartier- bzw. Kreiszugehörigkeit basiert auf der Grundgesamtheit aller volljährigen Personen, die seit mindestens einem Jahr in der Stadt Zürich wohnhaft sind. Die Personen haben entweder Schweizer Bürgerrecht oder sind Ausländerinnen und Ausländer mit Aufenthaltsbewilligung B oder Niederlassung C. Die telefonischen Interviews wurden durch das Markt- und Sozialforschungsinstitut LINK durchgeführt. Ein Interview dauerte durchschnittlich rund 31 Minuten. 230 Interviews wurden in den Sprachen Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Serbisch-Kroatisch-Bosnisch oder Englisch durchgeführt.