Zürcher Patientinnen und Patienten profitieren von einer vernetzten Nachsorge
Medienmitteilung
Ab 1. Januar 2012 hat jeder Eingriff in einem Spital einen fixen Tarif. Die Einführung der diagnosebezogenen Fallpauschalen wird unter anderem zu einer weiteren Reduktion der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer in den Spitälern führen. Dies bedeutet, dass die nachgelagerten Gesundheitsinstitutionen rasch in der Lage sein müssen, Patientinnen und Patienten, die nicht mehr akutspitalbedürftig sind, zu übernehmen. Da die Stadt Zürich viele Gesundheitsangebote in eigener Regie betreibt, konnten gute Gesamtlösungen entwickelt werden.
20. Dezember 2011
Muss ab 1. Januar 2012 eine Patientin oder ein Patient länger als geplant im Spital bleiben, gehen die Kosten, welche die Pauschale übersteigen, zu Lasten des Spitals. Damit die Patientinnen und Patienten trotzdem eine gute Versorgung erhalten, ist eine gute und strukturierte Planung von Eintritt, Operation und Austritt auf Seiten der Spitäler und der Leistungserbringer der Nachversorgung elementar. Die zuständige Stadträtin Claudia Nielsen, Vorsteherin des Gesundheits- und Umweltdepartements betont: «Wir sind in der Stadt Zürich in der glücklichen Lage, die Angebote der ganzen Versorgungskette unter einem Dach zu haben. So haben wir ideale Voraussetzungen, einen Spitalaufenthalt und die darauf folgende Nachsorge sorgfältig und professionell zu gestalten.»
Stadtspitäler Waid und Triemli beginnen früh mit der Planung
«Damit ein Patient nicht länger als nötig im Spital bleiben muss, planen wir Ein- und Austritt sowie Operation frühzeitig», führt der medizinische Direktor des Stadtspitals Triemli, Andreas Zollinger, aus. So werden am Stadtspital Triemli die Vorbereitungen für einen planbaren operativen Eingriff zentral und ambulant durchgeführt, wenn diese Abklärungen nicht bereits durch die Hausärztin oder den Hausarzt veranlasst wurden. Patientinnen und Patienten werden rund zwei Wochen vor einem Eingriff ins spitaleigene ambulante perioperative Zentrum eingeladen, wo sämtliche für die Operation nötigen Untersuche gemacht werden. Wichtig sind hier die erwähnten Vorarbeiten und Untersuchungen der Hausärztinnen und Hausärzte. Durch diese Vorbereitungsarbeiten müssen die Patienten erst kurz vor der Operation «einrücken». Der Austritt wird ebenfalls früh geplant, oft schon am Eintrittstag. Trotzdem kommt gemäss Zollinger die Menschlichkeit nicht zu kurz. «Das Einzelschicksal eines kranken Menschen wird nicht gemessen an Prozessen und Wirtschaftlichkeit. An erster Stelle stehen nach wie vor Menschlichkeit und die Suche nach individuellen Lösungen.»
Pflegezentren können innert 48 Stunden einen Platz anbieten
Solche individuellen Lösungen brauchen vor allem ältere, pflegebedürftige Patientinnen und Patienten. Die Finanzierung über Fallpauschalen und die damit verkürzte Aufenthaltsdauer wird noch verstärkt dazu führen, dass die Spitäler Patientinnen und Patienten mit aufwändiger Pflege nicht mehr bei sich behalten können. Diese können oft nicht direkt nach Hause oder in die Rehabilitation und benötigen noch eine gewisse Pflege. Die Pflegezentren der Stadt Zürich haben darum mit der Schaffung von 80 Aufnahme- und Übergangspflegebetten in den Pflegezentren Käferberg, Entlisberg und Riesbach auf diese Situation reagiert. Ziel ist, dass Patienteneintritte aus einem Spital innert 48 Stunden auf eine der drei Abteilungen für Aufnahme- und Übergangspflege erfolgen können. Kurt Meier, Direktor der Pflegezentren der Stadt Zürich, ist überzeugt, eine gute Lösung gefunden zu haben. «Unsere medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Massnahmen stellen eine bedarfsgerechte Betreuung sicher und zielen, wenn immer möglich, auf eine Rückkehr nach Hause.»
Spitex Zürich bietet gleichentags einsatzfähige Hilfe
Ebenfalls neu organisiert hat sich die Spitex. Mit der Schaffung von Spitexpress soll der Übertritt vom Spital in die Spitex optimiert werden. Die personellen Ressourcen werden für den Übertrittsprozess neu gebündelt und die Mitarbeitenden sind für die zusätzlichen Anforderungen geschult. Neu sind Anmeldungen aus dem Spital während sieben Tagen in der Woche über eine zentrale Telefonnummer oder E-Mail-Adresse möglich. Die Pflegefachpersonen von Spitexpress übernehmen die Pflege, bis die Betreuung durch das zuständige Spitexzentrum aufgegleist ist. Sie garantieren bei Bedarf den Ersteinsatz am gleichen Tag bei einer Anmeldung bis 18.00 Uhr. «Da die Stadt Zürich seit 2008 auch die Nachtspitex anbietet, ist eine gute Pflege zu jeder Tageszeit gewährleistet», versichert Renate Monego, Direktorin der Städtischen Gesundheitsdienste und verantwortlich für die städtische Spitexplanung.
Stadträtin Claudia Nielsen meint dazu abschliessend: «Es ist unser Ziel, dass unseren Patientinnen und Patienten durch die Änderungen in der Spitalfinanzierung keine Nachteile entstehen. Sie sollen sich in jeder Situation gut aufgehoben und professionell betreut fühlen. Unsere Chance ist hier unser Systemwissen und die Möglichkeit der direkten Einflussnahme bei den Übergängen.»