Zusammenarbeit mit Swisscom wird konkret
Medienmitteilung
Objektkredit für das städtische Glasfasernetz beantragt
Der Stadtrat unterbreitet der Gemeinde die Vorlage für einen Objektkredit von rund 400 Millionen Franken für den flächendeckenden Bau eines Glasfasernetzes in der Stadt Zürich. Eine derartige Infrastruktur schafft die Voraussetzungen, dass der Lebens-, Wirtschafts- und Bildungsstandort Zürich die künftigen Bedürfnisse im Bereich der Telekommunikation decken kann.
18. Januar 2012
Vertrag nach WEKO-Bericht angepasst
Die Stimmberechtigten der Stadt Zürich haben bereits vor fünf Jahren die Bedeutung einer modernen Telekommunikationsinfrastruktur erkannt und einen Rahmenkredit von 200 Millionen Franken für den Bau und Betrieb eines Glasfasernetzes gutgeheissen. Damals war geplant, das Netz entsprechend der Nachfrage und nach dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit auszubauen. Der Entscheid in der Stadt Zürich hat aber heftige Bewegung in die Entwicklung der Telekommunikationsnetze in der Schweiz gebracht. Die Swisscom vollzog einen Strategiewechsel und setzte ebenfalls auf Glasfasern. Um den Bau von zwei parallelen Netzen zu verhindern, setzte sich das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) mit der Swisscom an einen Tisch und handelte einen Kooperationsvertrag für ein gemeinsames Netz aus. Für einen entsprechenden Leistungsauftrag an das ewz gab der Gemeinderat im Mai 2011 grünes Licht. Die Wettbewerbskommission WEKO hielt einzelne Klauseln des Vertrags für wettbewerbsrechtlich bedenklich. Daraufhin führten ewz und Swisscom Nachverhandlungen und passten den Vertrag an. Nun beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat einen Objektkredit von 400 Millionen Franken für den Anteil der Stadt Zürich an das flächendeckende Netz, das bis 2019 gebaut werden soll. Der abschliessende Entscheid liegt bei den Stimmberechtigten der Stadt Zürich.
Rascherer Ausbau, breiterer Kundenkreis
Durch die Kooperation mit Swisscom wandelt sich der Bau des Glasfasernetzes zu einem langfristigen Infrastrukturprojekt und ist vergleichbar mit der Versorgung der Bevölkerung mit Strom oder Wasser. Im Gegensatz zum ursprünglichen Konzept kann eine deutlich höhere Anzahl Endkundinnen und Endkunden in kürzerer Zeit vom Glasfasernetz in Zürich profitieren. Anstelle von etwa 17 000 innert sechs bzw. 26 000 innert zehn Jahren sind es dank der Kooperation rund 240 000, die bis Ende 2019 von den Telekom-Dienstleistungen auf dem Breitbandnetz Gebrauch machen können. Ein städtisches Netz ermöglicht den Wettbewerb unter den Anbietern. Mit einem eigenen Glasfasernetz kann die Stadt auf Preis, Qualität, Ausbaugeschwindigkeit und diskriminierungsfreie Nutzung dieser Infrastruktur Einfluss nehmen. Zürcherinnen und Zürcher, insbesondere auch kleine und mittlere Unternehmen, können aus Angeboten verschiedener Service-Provider wählen und den Anbieter bei Bedarf problemlos wechseln. Von einer leistungsfähigen Datenautobahn profitieren neben den Privathaushalten auch die Wirtschaft, die Bildung, die Forschung und das Gesundheitswesen in der Stadt Zürich. In all diesen Bereichen werden die Anwendungsmöglichkeiten von Online-Diensten zahlreicher und vielfältiger, und die Nachfrage steigt entsprechend an.
Ein Netz, zwei Betreiber, Zugang für alle
Die Kooperation mit Swisscom bedeutet, dass das ewz zusammen mit Swisscom die Basisinfrastruktur baut und unterhält. Das ewz erschliesst rund 75 Prozent der Stadt Zürich, Swisscom rund 25 Prozent. Swisscom übernimmt 60 Prozent, das ewz 40 Prozent der Investitionen für die Grunderschliessung. Es gilt der Grundsatz, dass jeder Partner das bezahlt, was er gemäss seinem tatsächlichen Marktanteil in Anspruch nimmt. Die Infrastruktur können die beiden Parteien unabhängig voneinander nutzen und verfügen somit je über ein eigenes aktives Netz. Alle Endkundinnen und Endkunden erhalten Zugang zum ewz.zürinet, unabhängig davon, ob sie durch das ewz oder Swisscom erschlossen werden. Die Zusammenarbeit beim Bau hilft, unnötige Immissionen für die Bevölkerung zu vermeiden und kostensparende Synergien zu nutzen.