Ergänzende Integrationsangebote für Ausländerinnen und Ausländer
Medienmitteilung
Zur Umsetzung einer vom Gemeinderat überwiesenen Motion hat der Stadtrat das Informationsangebot für neuzugezogene Ausländerinnen und Ausländer auf eine neue Grundlage gestellt. Die seit November 2010 bestehende flächendeckende Erstinformation wird durch bedarfsgerechte Integrationskurse und Informationsveranstaltungen ergänzt. Zu deren Realisierung und Prüfung hat der Stadtrat eine dreieinhalbjährige Pilotphase genehmigt, die zu zusätzlichen Kosten von insgesamt 1 Million Franken führt.
29. Februar 2012
Die ausreichende und zweckmässige Informationsarbeit für Ausländerinnen und Ausländer ist eine gesetzlich geforderte und anerkannt bedeutsame integrationspolitische Aufgabe. Der Gemeinderat der Stadt Zürich hat in diesem Zusammenhang im Juni 2010 eine Motion der Fraktionen von SP, CVP und EVP überwiesen, die ein umfassendes Angebot an kostenlosen Integrationskursen fordert. Der Stadtrat sieht von einer wörtlichen Umsetzung der Motion ab. Er unterscheidet zwischen einer flächendeckenden Erstinformation sowie spezifisch konzipierten ergänzenden Informationsprodukten und ist überzeugt, dadurch die Zielsetzungen der Motion wirkungsvoll, verhältnismässig und kostengünstig zu erreichen.
Basisangebot Erstinformation
Pro Jahr ziehen rund 20 000 Ausländerinnen und Ausländer mit einer mehr als vier Monate gültigen Aufenthaltsbewilligung nach Zürich. Zwei Drittel von ihnen kommen direkt aus dem Ausland. Die Stadt unterstützt ihre Integration durch mehrsprachige Informationsangebote bei der Anmeldung in den Kreisbüros und auf der Internetseite der städtischen Integrationsförderung, durch den Welcome Desk im Stadthaus, durch Einladungen an Begrüssungsfeiern sowie durch eine Datenbank mit sämtlichen öffentlichen Deutschkursangeboten in der Stadt Zürich. Mit dieser seit dem 1. November 2010 bestehenden Erstinformation wird eine flächendeckende und kostenlose Information für alle neuzuziehenden Ausländerinnen und Ausländer gewährt.
Ergänzende Informationsangebote
Im Rahmen einer Bedarfsanalyse zeigte sich, dass der Informationsbedarf vieler Ausländerinnen und Ausländer durch die Basisangebote abgedeckt ist. Es zeigte sich jedoch auch, dass in allen Sprachgruppen ein zusätzlicher Informationsbedarf besteht. Dieser ist sehr unterschiedlich und kann auch innerhalb einer Sprachgrupe variieren. Der Stadtrat sieht deshalb eine dreieinhalbjährige Pilotphase vor, in der verschiedene ergänzende Informationsprodukte realisiert und geprüft werden. Diese sollen sowohl von der neuzuziehenden ausländischen Bevölkerung als auch von den bereits hier Wohnenden genutzt werden können. Konkret vorgesehen sind
- zehn bis zwölf Wochen dauernde Integrationskurse «In Zürich leben» für Frauen in verschiedenen Sprachen;
- thematisch spezifizierte Kurzintegrationskurse;
- Veranstaltungsreihen, die beispielsweise auf binationale Paare ausgerichtet sind;
- Einzelveranstaltungen, die den Informationsbedarf einer spezifischen Zielgruppen aufgreifen;
- spezielle Angebote, die entweder in Zusammenarbeit mit Arbeitgebenden, Gesundheitseinrichtungen usw. geplant oder die im Hinblick auf eine konkrete Problemstellung hin konzipiert werden.
Pilotphase ab Mitte 2012
Die Umsetzung der Mitte 2012 beginnenden Pilotphase obliegt der städtischen Integrationsförderung. Sie erfolgt in enger Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und beinhaltet auch die Vergabe von Aufträgen an Dritte. Die Basisangebote Erstinformation sowie die Integrationskurse für Frauen können durch bestehende Ressourcen realisiert werden. Durch das dreieinhalbjährige Projekt entstehen Zusatzkosten von insgesamt 1 Million Franken.
Die erwähnte Bedarfsanalyse wurde im Sommer 2011 erstellt und ist auf der Internetseite der Integrationsförderung aufgeschaltet: www.stadt-zuerich.ch/integration.