Ergebnisse der Firmenbefragung 2012
Medienmitteilung
Weiterhin hohe Zufriedenheit auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten
Die Stadt Zürich fühlt in regelmässigen Abständen den Puls der Firmen: Die neuesten Ergebnisse der Befragung 2012 liegen zwischen den sehr optimistischen Werten vom Frühsommer 2008 und der schwachen Konjunktur von 2005, die vom Platzen der Dotcom-Blase geprägt war. Neben der nach wie vor sehr hohen Zufriedenheit in Bezug auf viele Standortfaktoren wie Bildung, Lebensqualität und öffentlicher Verkehr werden vor allem die Situation beim motorisierten Individualverkehr und der Immobilienmarkt als problematisch beurteilt.
5. Juli 2012
Die im Auftrag von Stadtentwicklung Zürich von DemoSCOPE nach 2005 und 2008 zum dritten Mal – und erstmals online – durchgeführte Firmenbefragung basiert auf den Antworten von 1336 Firmen. Dies entspricht einem sehr erfreulichen Rücklauf von 39 Prozent. Die Firmen sind mit dem Standort Zürich insgesamt zufrieden und bewerten ihn mit einem Notendurchschnitt von 4,77 (2008: 4,94, 2005: 4,70).
Stärken und Schwächen des Wirtschaftsstandorts Zürich
Klare Stärken des Standorts Zürich sind die Bildung (inkl. Hochschulen), der öffentliche Verkehr, die Lebensqualität, die Kultur, das Image, die Energieversorgung und das Gesundheitswesen. Nicht gleichermassen zufrieden äussern sich Firmen mit der Situation beim motorisierten Individualverkehr, dem Immobilienmarkt (Wohnungen und Geschäftslokalitäten), der Steuerbelastung, den Tagungs-/Kongresslokalitäten und der Kinderbetreuung. Gemäss der Befragung ist das Kundenpotenzial der wichtigste Standortfaktor, gefolgt von der Steuerbelastung als zweitwichtigstem Faktor. Das Wohnungsangebot, Kinderbetreuungsangebote und Tagungslokalitäten sind für die meisten Firmen dagegen nicht so zentral bzw. betreffen sie nicht.
Entwicklung der letzten Jahre
Drei Viertel der Neuansiedlungen ab 2000 sind sogenannte Start-ups. Das Durchschnittsalter der befragten Firmen ist mit 30 Jahren etwas jünger als in den vorigen Jahren (2008: 32 Jahre, 2005: 36 Jahre). Ein Plus an Mitarbeitenden verzeichneten in den letzten zwei Jahren 30 Prozent der befragten Firmen; 2005 waren es 26 Prozent und 2008 39 Prozent. Eine Zunahme des Umsatzes konnten 38 Prozent der befragten Firmen melden (2005: 32 %, 2008: 52 %). Weiter verringert hat sich die Zahl der Firmen, die Lehrlinge ausbilden: Dieses Jahr war es nur noch ein Drittel der befragten Unternehmen (2005: 37 %, 2008: 39 %).
Zukunftserwartungen zwischen Euphorie und Skepsis
Die Einschätzung der Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Zürich bewegt sich zwischen den Meinungen von 2005 und 2008. Immerhin 31 Prozent gehen von einer weiteren Attraktivitätssteigerung aus, nur 21 Prozent nehmen eine künftige Verschlechterung an. Auch bei den eigenen Geschäftsaussichten überwiegen die positiven Stimmen, die Ungewissheit hat jedoch deutlich zugenommen.
Insgesamt wird der Wirtschaftsstandort Zürich weiterhin sehr gut beurteilt, die Stadt hat sich trotz unsicherer Wirtschaftslage in den letzten Jahren erfolgreich entwickelt. In Anbetracht des anhaltenden Nutzungsdrucks ist auch besonderes Augenmerk auf die Sicherung von Flächen für Produktion, Technologie und wertschöpfungsschwächere Nutzungen zu legen. Grundsätzlich muss sich die Stadt auf die Sicherung von Rahmenbedingungen für eine möglichst grosse Vielfalt der Wirtschaftsstruktur konzentrieren. Es ist diese Vielfalt, die eine Stadt attraktiv und einzigartig macht – diese gilt es zu bewahren und zu stärken.