Ausstellung «Entdeckt / Wiederentdeckt»
Medienmitteilung
Manfred Hölzel, Tine Melzer, Vincent Kriste im Museum Bärengasse
In der Ausstellung «Entdeckt / Wiederentdeckt» im Museum Bärengasse vom 19. April bis 2. Juni 2013 wird auf das erstaunliche Werk von Manfred Hölzel aus den 60er- und 70er-Jahren aufmerksam gemacht. Seine Arbeit spiegelt die kulturellen Auseinandersetzungen dieser Zeit auf sehr vielschichtige Weise. Mit Werken der jungen Künstlerin Tine Melzer und von Vincent Kriste wird der Horizont zeitlich erweitert. Deren Umgang mit Sprache und Malerei setzt dem Werk von Hölzel Positionen von heute entgegen. Komplett andere und genauso radikale.
16. April 2013
In der Ausstellung entführt Manfred Hölzel die Besucherinnen und Besucher in die Welt seiner Kunstsysteme, Tine Melzer kalibriert und erweitert mit ihren Arbeiten die Sprachwelt, und Vincent Kriste bricht zu neuen Horizonten auf mit präzisen Untersuchungen der Malerei.
Kurator der Ausstellung im Museum Bärengasse ist Rolf Müller.
Manfred Hölzel (1937–1994) studierte am Zürcher Konservatorium Musikkomposition und bildete sich bei Künstlern wie Ernst Wehrli, Albert Nyfeler und Max von Moos in Malerei aus. Erst wandelte er Töne in Farbe um und veranstaltete damit visuelle Feuerwerke. Von den Kompositionen ausgehend begann er, werkbestimmende Gesetzmässigkeiten zu erforschen und zu systematisieren. Dies ermöglichte es ihm, immer komplexer werdende Themen visuell umzusetzen und in seiner Malerei darzustellen. Hölzel sagte dazu: «Ich könnte mehrere Bilder gleichzeitig malen, aber ich male nur ein Bild, das das Ideengut von denen enthält, die ich nicht male.» Oder: «Die Kunst ist ein Schauspiel der Psyche» und «Malerei ist weder Komposition noch Interpretation, sie ist beides».
Tine Melzer (*1978, Nürnberg) Künstlerin und Dozentin, lebt und arbeitet in Zürich. Sie studierte Kunst und Philosophie in Amsterdam und promoviert derzeit über die Möglichkeiten eines Treffens zwischen Ludwig Wittgenstein und Gertrude Stein. Im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit sowie der Forschung stehen Phänomene der Sprache. In Tine Melzers Werk ist der Begriff des Sprachspiels zentral. Melzer will mit ihren Installationen, Büchern und Werken im öffentlichen Raum sichtbar machen, was Sprache wesentlich ist und wie wir von ihr umgeben und beeinflusst werden. Dabei untersucht sie Mechanismen und Eigenarten der Sprache und versucht sie in eine einfache visuelle Form zu übersetzen.
Vincent Kriste (*1979, Zürich) lebt und arbeitet in Basel. Er studierte Bildende Kunst an der HGK Basel und hält sich zur Zeit mit einem iaab Atelierstipendium in Paris auf. Vincent Kriste untersucht die Möglichkeiten der Malerei auf eine sehr eigene Weise. Dem dargestellten Motiv schenkt er genau so viel Aufmerksamkeit wie der Ausstrahlung des Trägermaterials seiner Bilder und der Umgebung, in der sein Bild erscheint. Das Wechselspiel der visuellen Einwirkungen wird durch die Präzision seiner Malerei noch weiter gesteigert. Zeigt sich das Bild einer Steckdose als Illusion, die in ihrer Wirkung auf die Umgebung übergreift, wird diese Umgebung dadurch als Teil des Bildes definiert. Damit schafft er nicht nur, das Bild der Umgebung ähnlich zu machen, sondern auch die Umgebung dem Bild ähnlich werden zu lassen.
Vernissage Ausstellung «Entdeckt / Wiederentdeckt»
Donnerstag, 18. April 2013, 18–21 Uhr im Museum Bärengasse Zürich
Lesung
Am 29. Mai um 18 Uhr wird Helmut Vogel Texte von Manfred Hölzel lesen.
Tine Melzer: Sprachspiel