Verabschiedung von Stadtrat Martin Vollenwyder
Medienmitteilung
Der Stadtrat hat Finanzvorstand Martin Vollenwyder verabschiedet und seine Leistungen in den vergangen elf Jahren gewürdigt. Der freisinnige Stadtrat führte das Finanzdepartement erfolgreich und setzte sich unermüdlich für die Anliegen der Stadt Zürich ein.
15. Mai 2013
Stadtrat Martin Vollenwyder blickt auf eine herausfordernde und abwechslungsreiche Tätigkeit in der Zürcher Stadtregierung zurück. Der Einstieg verlief ohne Schonfrist: Bereits drei Wochen nach seinem Amtsantritt im Jahr 2002 stoppte er eine bereits beschlossene Besoldungsrevision, nachdem er festgestellt hatte, dass diese nicht zu finanzieren war. In der Folge baute er, zusammen mit den Fachleuten von Human Resources Management (HRZ), ein neues städtisches Lohnsystem auf.
Während seiner Amtszeit setzte sich der Finanzfachmann und frühere Direktor der Credit Suisse konsequent für einen ausgeglichenen städtischen Haushalt ein. Sein Credo lautete: Erst wenn die Stadt über ein Polster von 800 Millionen bis 1 Milliarde Franken verfügt, ist an eine Steuersenkung zu denken. Daran hielt er konsequent fest, mit der Folge, dass die Stadt Zürich auch fünf Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise noch über ein Eigenkapital von rund 700 Millionen Franken verfügt – und dies, obwohl die beiden Grossbanken seit Jahren keine Gewinnsteuern mehr bezahlen.
Martin Vollenwyder vertrat die Interessen der Stadt wirkungsvoll, sei es gegenüber dem Kanton, als es darum ging, den Finanzausgleich neu zu gestalten, sei es gegenüber Partnerinnen und Partnern aus der Privatwirtschaft, die Vertrauen zu dem kontaktfreudigen, gut vernetzten Politiker fassten. Dass grosse Unternehmen ihm Einblick in ihre Geschäftstätigkeit gewährten, führte dazu, dass Zürich die Steuererträge Jahr für Jahr präzise budgetieren konnte.
Gemeinsinn stellte für den freisinnigen Finanzvorstand einen hohen Wert dar. Das zeigte sich etwa darin, dass ihm die soziale Durchmischung in den städtischen Wohnsiedlungen ein wichtiges Anliegen war. Der Gedanke des genossenschaftlichen Wohnungsbaus gewann während seiner Amtszeit für ihn zunehmend an Bedeutung. Baugenossenschaften ebenso wie die drei städtischen Wohnbaustiftungen hatten in ihm ein zuverlässiges Gegenüber.
Auch verwaltungsintern hat sich Martin Vollenwyder Verdienste erworben: So wurde in seiner Amtszeit eine neue IT-Strategie erarbeitet, die Stadt baute zwei Rechenzentren, und das Versicherungswesen wurde neu organisiert – mit beträchtlichen finanziellen Vorteilen für die Stadt. Zudem wirkte der Finanzvorstand bei zahlreichen Grossprojekten mit, etwa bei der Kunsthaus-Erweiterung oder bei der Vorlage für ein Stadion und eine Wohnsiedlung auf dem Hardturm-Areal, die im September zur Abstimmung kommt.
Der Stadtrat bedauert, in Martin Vollenwyder einen engagierten Kollegen zu verlieren, der sein Departement während elf Jahren innovativ und tatkräftig geführt hat und sich immer auch für das Funktionieren des Stadtrats als Kollegialbehörde eingesetzt hat und die Gesamtinteressen der Stadt nie aus den Augen verloren hat. Er verabschiedet sich von einem integrativen und kulturell äusserst interessierten Kollegen, dem nicht nur schwarze Zahlen wichtig waren, sondern auch die Attraktivität der Stadtverwaltung als Arbeitgeberin und das kulturelle Leben Zürichs. Er wünscht Martin Vollenwyder für die kommenden Jahre alles Gute und viel Erfolg bei der Ausübung der Mandate, die dieser nach seinem Rücktritt übernimmt.