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Qualität durch Mässigung? Suffizienz im bebauten Raum

Medienmitteilung

Eine Tagung der Stadt Zürich, des SIA und EnergieSchweiz

Um die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen, braucht es neben Effizienzmassnahmen und erneuerbaren Energien auch ein Umdenken im Verhalten. Deshalb will die Stadt Zürich mögliche Beiträge zur Suffizienz, dem Prinzip der Genügsamkeit, ausloten. Gemeinsam mit dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA) und EnergieSchweiz organisiert sie am 18. Juni 2013 eine Tagung, in der erstmals das Potenzial von Suffizienz im bebauten Raum erörtert wird.

10. Juni 2013

Mit der Aufnahme der 2000-Watt-Gesellschaft in die Gemeindeordnung hat sich die Stadt Zürich hohe Energie- und Klimaziele gesetzt. Auch eine wachsende Anzahl von weiteren Schweizer Städten und Gemeinden, wie auch Kantone und der Bund haben sich dieser Vision verpflichtet. Um diese zu erreichen, setzen Akteurinnen und Akteure primär auf Effizienz («besser») und erneuerbare Ressourcen. Der SIA regt nun dazu an, auch das Konzept der Suffizienz («weniger») in die Betrachtung mit einzubeziehen. Ausgangspunkt für diese Überlegung ist die Beobachtung, dass ein signifikanter Teil der Effizienzgewinne durch Mehrkonsum wieder wett gemacht wird (sogenannter Reboundeffekt). Dass Suffizienz im politischen Diskurs bisher nur eine marginale Rolle einnimmt, liegt möglicherweise an der Annahme, sie sei nicht mehrheitsfähig. Gewisse Suffizienz-Modelle haben sich aber durchaus bewährt: Bekanntestes Beispiel ist das Erfolgsmodell des Carsharing mit Mobility, aber auch der gemeinnützige Wohnungsbau erlebt eine Renaissance. Sind dies nur Nischen oder Pionier-Projekte für einen Wandel? Werden solche Einsparungen mit anderen Verhaltensweisen wieder zunichte gemacht, etwa Ferienreisen nach Übersee? Fest steht: Im Gegensatz zum stark technologieorientierten Thema Effizienz handelt es sich bei der Suffizienz um einen deutlich komplexeren Ansatz mit einer ausgeprägten gesellschaftspolitischen Komponente und einer hohen Eigenverantwortung. Entsprechend komplex ist die Ergründung des Themas.

Tagung mit Praxisbeispielen aus interdisziplinärer Sicht

An der Tagung, organisiert vom Amt für Hochbauten, von der Immobilien-Bewirtschaftung und vom Umwelt- und Gesundheitsschutz der Stadt Zürich, dem SIA und EnergieSchweiz, werden Grundsatzfragen und Praxisbeispiele behandelt. Ziel ist es, anhand von konkreten Beispielen Suffizienzstrategien und ihr Potenzial aufzuzeigen. Dabei behandeln die Trägerschaften das Thema Suffizienz im bebauten Raum aus interdisziplinärer Sicht. Vertreterinnen und Vertreter des renommierten Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt und Energie, von Avenir Suisse, des Gottlieb-Duttweiler-Instituts, des Bundesamts für Strassen sowie aus der Psychoanalytik zeigen Rahmenbedingungen und Handlungsmöglichkeiten für Suffizienzstrategien auf und schärfen den Begriff im Zusammenhang mit dem bebauten Raum. Anhand von Praxisbeispielen unterschiedlichen Massstabs präsentieren Investorinnen, Immobilienentwickler, Bauherrschaften, Planende und Betreibende, wie sie suffizientes Verhalten in ihre Strategien einbeziehen. Fragestellungen sind dabei unter anderem: Wie können Siedlungs- und Wohnräume so geplant und verwaltet werden, dass sich darin Lebensstile mit geringeren Ansprüchen an die Ressourcen Raum und Energie entwickeln können? Über welchen Hebel verfügen die einzelnen Akteurinnen und Akteure bei gesetzlichen, ökonomischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen? Und vor allem: Wo liegen aktuell die Hemmnisse und welche Anreize können geschaffen werden?

Tagung «Qualität durch Mässigung? Suffizienz im bebauten Raum»

Dienstag, 18. Juni 2013, 9.00 bis 17.30 Uhr
Folium, Kalanderplatz (Sihlcity), Zürich