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Städtische Hochbauten auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft

Medienmitteilung

Dank einer detaillierten Analyse ihrer Gebäude-Portfolios kann die Stadt Zürich unter Federführung des Hochbaudepartements zeigen, dass die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft im Bereich des Hochbaus erreicht werden können.

5. Dezember 2013

Ein Grossteil der Energie in der Stadt Zürich wird heute in den Gebäuden verbraucht. Für die Erreichung der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft, die in der Gemeindeordnung festgeschrieben sind, muss dieser Energieverbrauch in Zukunft gesenkt werden. Dabei kommt der energetischen Beschaffenheit der Bauten eine entscheidende Rolle zu. Die Stadt Zürich hat nun erstmals in der Schweiz ihr Gebäudeportfolio in den Bereichen Schulhäuser, Alterszentren und Wohnbauten auf die Frage hin analysiert, ob die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft im Baubereich bis 2050 unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen überhaupt realisierbar sind und welche Massnahmen nötig sind, um den erforderlichen ressourcenschonenden Betrieb in Zukunft zu ermöglichen.

2000-Watt-Gesellschaft im Baubereich realisierbar

Die Ergebnisse der drei Studien der Fachstelle Nachhaltiges Bauen im Amt für Hochbauten zeigen, dass die gebäudespezifischen Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft im Baubereich mit dem heutigen Stand von Technik und Wissen erreichbar sind. Dies gilt nicht nur für Neubauten: Mittels energetischen Sanierungen lässt sich auch in bestehenden Bauten ein ressourcenschonender Betrieb ermöglichen. Eine Standard-Lösung für alle Gebäude gibt es hierbei nicht. Jedes Bauprojekt muss individuell auf sein Potenzial analysiert werden. Die Analyse hat weiterhin gezeigt, dass dieses Potenzial für die Erreichung der 2000-Watt-Ziele aber nicht bei jeder Liegenschaft maximal ausgenutzt werden muss. Dies erhöht den Spielraum innerhalb des Portfolios und lässt unterschiedlichste Lösungen und Prioritätensetzungen zu. 

Sanierungsrate entscheidend

Für die Erreichung der 2000-Watt-Ziele im Hochbau ist eine effektive Sanierungsrate von rund zwei Prozent innerhalb der Portfolien essentiell. Stadtrat André Odermatt stellt fest, dass dies ein ambitioniertes Ziel ist: «Die Stadt strebt in ihren Liegenschaften seit Langem eine solche Sanierungsrate an. Allerdings haben wir diese Vorgabe in der Vergangenheit nicht immer einhalten können.» Gründe dafür können zum Beispiel finanzpolitische Überlegungen oder die Abhängigkeit von anderen Projekten und politischen Entscheidungsprozessen sein. Odermatt sieht hier klaren Handlungsbedarf: «Die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft erreichen sich nicht von alleine. Dafür müssen wir etwas tun. Schliesslich haben wir im Jahr 2008 einen klaren Auftrag vom Stimmvolk erhalten. Diesen müssen wir politisch umsetzen.»

Auswirkungen auf die Baukosten

Die Analyse der drei grossen städtischen Portfolios hat gezeigt, dass die Baukosten, die sich ausschliesslich auf energetische Massnahmen zurückführen lassen, nur einen sehr kleinen Teil an den Gesamtsanierungskosten bzw. -baukosten ausmachen. Ihr Anteil liegt in der Regel im unteren einstelligen Prozentbereich. Der Vorsteher des Hochbaudepartements kommt daher zum Schluss, dass der vermeintlich Anstieg der Baukosten kein Hinderungsgrund für 2000-Watt-konformes Bauen sein darf. «Eine ressourcenschonende Bauweise hat vielmehr sogar noch positive Auswirkungen auf die Baukosten», erklärt Odermatt. «Weniger Flächen, weniger Unterirdisches, eine höhere Dichte und eine kompakte Bauweise sorgen nicht nur für eine 2000-Watt-konforme Bauweise sondern senken auch die Baukosten.»

Architektur und Raumprogramm haben also neben der Betriebstechnik der Bauten einen entscheidenden Einfluss auf die Erreichung der gebäudespezifischen Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft. Es ist daher für die Zukunft unerlässlich, dass schon bei der Planung der Gebäude die Weichen für deren spätere optimale Energiebilanz gestellt werden.

2000-Watt-Gesellschaft im Auftrag des Stimmvolks

Am 30. November 2008 hat die Stadt Zürich gemeinsam mit dem Stimmvolk den Entscheid gefällt, die Erreichung der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft in die Gemeindeordnung aufzunehmen und sie damit verbindlich für unsere Stadt gemacht. Zürich verpflichtet sich damit zu einer nachhaltigen Entwicklung sowie dazu, seinen Energieverbrauch auf 2000 Watt pro Person zu senken, den CO2-Ausstoss bis 2050 auf eine Tonne pro Person und Jahr zu reduzieren, die erneuerbaren Energien und die Energieeffizienz zu fördern sowie seine Beteiligungen an den Atomkraftwerken nicht zu erneuern.

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