Wohnungs- und Obdachlose leiden häufig unter psychischen Krankheiten
Medienmitteilung
Seit mehreren Jahren ist in den Wohnungs- und Obdachloseneinrichtungen der Stadt Zürich eine Zunahme psychisch schwer kranker Personen zu beobachten. Studienergebnisse bestätigen nun die Wahrnehmung in der Praxis: 96 Prozent der untersuchten Personen leiden an mindestens einer psychischen Krankheit.
4. Juni 2014
Verschiedene Studien aus dem Ausland zeigen einen Zusammenhang zwischen Wohnungslosigkeit und psychischer Krankheit. In der Schweiz hingegen fehlten bislang Daten zum psychischen Gesundheitszustand von Menschen ohne eigenen Wohnraum. Die Städtischen Gesundheitsdienste und die Sozialen Einrichtungen und Betriebe der Stadt Zürich haben deshalb die Psychiatrisch-Psychologische Poliklinik der Stadt Zürich PPZ mit der Durchführung einer entsprechenden Studie beauftragt.
Die Ergebnisse der 338 Befragungen in Wohneinrichtungen für Erwachsene der Stadt Zürich bestätigen die Wahrnehmungen in der Praxis: 96 Prozent der Klientinnen und Klienten leiden an mindestens einer psychischen Krankheit. Werden die Suchterkrankungen nicht gezählt, sind immer noch über sechzig Prozent der befragten Personen von mindestens einer psychiatrischen Krankheit betroffen. Diese von der Stadt Zürich unterstützten Personen benötigen also nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern je nach Situation zusätzlich ärztliche, psychiatrische, soziale und pflegerische Hilfe.
Kooperation für die Unterstützung von marginalisierten Menschen
Umso wichtiger ist es, dass die Unterstützungsangebote auf beiden Ebenen ansetzen. Die Zusammenarbeit zwischen Sozialdepartement und Gesundheits- und Umweltdepartement im Bereich der ambulanten und mobilen psychiatrischen Hilfe in den Wohneinrichtungen der Stadt Zürich zeigt, wie Kooperationen über die Zuständigkeitsgrenzen von Medizin und Sozialwesen hinaus gelingen können.