Öffentliche Hand als Impulsgeberin im Gotthard-Korridor
Medienmitteilung
Die beiden NEAT-Tunnels durch den Gotthard und den Monte Ceneri, die Ende 2016 und 2019 eröffnet werden, sind mehr als nur neue Verkehrsverbindungen: Sie sind historische Meilensteine, die das Zusammenleben und Wirtschaften der Menschen nachhaltig beeinflussen und verändern werden. Die Frage ist, welche Auswirkungen dies hat.
9. Juni 2015
Als Abschluss einer zweijährigen Zusammenarbeit mit den Kantonen Schwyz, Uri und Tessin lädt die Stadt Zürich am 1. Juli 2015 im Schweizer Pavillon an der EXPO Milano 2015 zur Veranstaltung «Der Gotthard-Korridor: Zusammenrücken zwischen Zürich und Mailand» ein. Philippe Oswald Welti, ehemaliger Botschafter der Schweiz, wird an diesem Anlass über die historischen Beziehungen zwischen den Räumen Zürich und Mailand sprechen, Tatiana Crivelli Speciale, Professorin für Italienische Literaturwissenschaft an der Universität Zürich, über den Gotthard in der Literatur.
Die Projektteilnehmenden haben verschiedene Szenarien für eine grossräumige Zusammenarbeit im Gotthard-Korridor diskutiert. Durch die veränderten Rahmenbedingungen ergeben sich neue Chancen und Risiken. Dazu sind eine technische Fachstudie sowie ein auf ein breiteres Publikum ausgerichtetes Magazin erschienen. Bereits laufende Regionalprojekte zeigen, dass sich die einzelnen Gebiete innerhalb des Gotthard-Korridors auf die neue Situation einstellen und sich neu positionieren. Dabei Impulse durch die öffentliche Hand zu geben, ist aus heutiger Sicht der richtige Ansatz. Gleichzeitig soll sie die Situation beobachten und nur wo nötig gezielte Massnahmen aktiv in die Wege leiten.
In einer ersten Phase werden nach der Eröffnung der NEAT die zwei Kernstädte Mailand und Zürich wirtschaftlich, kulturell und gesellschaftlich näher zueinander rücken. Gleichzeitig vernetzen sich die dazwischen liegenden mittelgrossen Städte mit NEAT-Haltestellen gegenseitig enger. Davon profitieren weitere Regionalzentren. Die langfristige Entwicklung wird eine Verbesserung der Verbindungen zwischen den Regionalzentren und ihrem Umland mit sich bringen und die Vernetzung mit den Kernstädten stärken. Eine nachhaltige Diversifikation von spezialisierten Dienstleistungen für die Bedürfnisse der Metropolitanräume Zürich und Mailand kann aus den traditionellen Stärken der einzelnen Regionen herauswachsen.