Studie zu Bewegungen und Umzügen der Kreativen in Zürich
Medienmitteilung
Die Kreativwirtschaft ist eine bedeutende Branche im Wirtschaftsgefüge der Stadt Zürich und spielt für Beschäftigung, Wachstum, Innovation und Imagebildung eine zentrale Rolle. Raumplanerische Aspekte sind wichtig, damit die Kreativwirtschaft ihre hohe Dynamik beibehalten und sich weiterentwickeln kann. Dies zeigt die Studie «Räume und Bewegungen der Kreativen in Zürich 1989–2014», die die Bewegungen und Umzüge der Kreativen in Zürich über eine Periode von 25 Jahren nachzeichnet.
9. Juli 2015
Die Kreativwirtschaft hat sich als Branche etabliert und ist für Metropolen ein wichtiges Element der wirtschaftlichen Diversität. Das gilt auch für Zürich. Seit 2005 hat die Stadt im Rahmen ihrer Clusteraktivitäten dieses Wirtschaftssegment in ihrem Fokus. Gemeinsam mit dem Kanton hat sie seither drei Kreativwirtschaftsberichte in Auftrag gegeben, die vor allem die volkswirtschaftliche Bedeutung und das Wachstum aufzeigten. Die jetzt veröffentlichte Studie «Räume und Bewegungen der Kreativen in Zürich 1989–2014» untersucht die räumliche Dynamik der Kreativschaffenden und deren Ursachen, auch vor dem Hintergrund, dass der Raum in Zürich stark genutzt und teuer ist.
Ehemalige Industrieareale und Zwischennutzungen als Orte des Aufbruchs
Die Studie bestätigt die unveränderte Attraktivität der Stadtkreise 4 und 5 für die Kreativwirtschaft. Dabei zeigt sich, dass die ehemaligen Industrieareale in den 1990er Jahren wichtige Aufbruchsorte der Kreativ- und Kunstszene waren. Die Zwischennutzungen dieser Areale und die damit einhergehenden Mietkonditionen begünstigten Firmenneugründungen und betonen die Tatsache, dass die Raumfrage eine wichtige Rahmenbedingung für das Gedeihen der Kreativwirtschaft ist. Ein Drittel aller befragten Kreativen war im Verlaufe ihrer Tätigkeiten mindestens einmal in einem solchen Areal tätig.
Zusammenhang zwischen Umzügen und allgemeiner Bautätigkeit
Als häufigste Umzugsgründe nennt die Studie Umnutzungen oder Abriss von Arealen bzw. Gebäuden. Damit steht die Umzugstätigkeit der Kreativen in einem direkten Zusammenhang mit der Baudynamik in der Stadt. Die Unternehmen und die Akteurinnen und Akteure der Kreativwirtschaft der Stadt Zürich haben sich bisher flexibel gezeigt, jeweils wieder neue Zwischennutzungsobjekte aufzuspüren und für sich zugänglich zu machen. Eine Verdrängung in die Agglomeration oder in andere Städte hat bisher nicht stattgefunden. Für die Zukunft der Kreativwirtschaft ist es daher als Fazit der Studie von grosser Bedeutung, dass diese räumlichen Rahmenbedingungen auch bei städteplanerischen Vorhaben Berücksichtigung finden können.
Umfrage unter über 400 Kreativschaffenden
Die Studie «Räume und Bewegungen der Kreativen in Zürich 1989–2014» geht qualitativen und räumlichen Aspekten der Kreativwirtschaft nach, da sich die Kreativwirtschaft durch ihre grosse Heterogenität und ausserordentliche Kleinteiligkeit von anderen Branchen unterscheidet. Die Resultate entstammen einer Online-Umfrage, an der 445 Befragte Auskunft gaben über ihre Arbeitsräume, die Quartiere, in denen sie tätig waren, die Häufigkeit ihrer Umzüge sowie die Umzugsgründe. Erstmals erfasst eine Studie zu räumlichen Aspekten der Zürcher Kreativwirtschaft eine Periode von 25 Jahren.