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Viel gefragte Schuldenprävention für Jugendliche in der Stadt Zürich

Medienmitteilung

Zwei Jahre nach der Lancierung sind die Angebote der Schuldenprävention für Jugendliche in den meisten Zürcher Abschlussklassen fester Bestandteil des Ausbildungsangebots.

2. Oktober 2015

Die Botschaft ist eigentlich klar und einfach: Man kann nicht mehr Geld ausgeben, als man hat. Sonst droht die Schuldenfalle mit allen Konsequenzen: Konflikte, Betreibungen und grosse Schwierigkeiten bei Job- und Wohnungssuche. In der Praxis sieht es oft anders aus. Schulden machen ist heute weit verbreitet. Immer wieder verschulden sich auch Jugendliche und junge Erwachsene. Gleichzeitig sind die Jungen am Übergang von der Schule in die Arbeitswelt und bei der Suche ihrer ersten eigenständigen Wohnmöglichkeit von den Folgen einer Verschuldung am stärksten betroffen. «Wer Schulden hat, hat es bei der Stellen- und Wohnungssuche zusätzlich schwer», sagt Gregor Mägerle, Leiter der Schuldenprävention der Stadt Zürich.

Mit dem Ziel, hier wichtige Sensibilierungs- und Aufklärungsarbeit zu leisten, wurde aus dem Kreis der Zürcher Stadtammänner am 1. Oktober 2013 das Kompetenzzentrum Schuldenprävention für Jugendliche initiiert. Zwei Jahre nach dem Start stellt Mägerle fest: «In den meisten Zürcher Abschlussklassen gehören wir heute praktisch bereits zum festen Programm. Offensichtlich sind wir willkommen.»

Workshops mit dem Stadtammann

Seit dem Start vor zwei Jahren wurden in sämtlichen Oberstufen-Schulhäusern der Stadt Zürich Workshops der Schuldenprävention durchgeführt. Bei diesen Workshops gestalten jeweils eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter des dreiköpfigen Kompetenzzentrums gemeinsam mit dem zuständigen Stadtammann drei Unterrichtslektionen rund ums Thema Geld, Verschuldung und Budget. Im ersten Teil berichtet der Stadtammann, der gleichzeitig auch für das Betreibungswesen zuständig ist, aus seinem Berufsalltag und namentlich über seine Beobachtungen und Erfahrungen im Zusammenhang mit Jugendlichen, die sich verschuldet haben. Anschliessend diskutieren die Jugendlichen mit den Fachleuten der Schuldenprävention über ihr Kaufverhalten und lernen in praktischen Übungen, weshalb ein einfaches Budget hilfreich sein kann und wie man ein solches erstellt. Dabei beteiligen sich die Jugendlichen rege an den Diskussionen. Mägerle hat beobachtet, «dass Jugendliche im Vergleich mit Erwachsenen offensichtlich weniger Probleme haben, offen über Geld zu reden». Diese Offenheit sei «ein wichtiger erster Schritt für die Vermeidung von Schulden».

Bereits über 3400 Schülerinnen und Schüler sensibilisiert

Die Workshops der Schuldenprävention wurden bisher in insgesamt 145 Oberstufenklassen der Stadt Zürich durchgeführt. Hinzu kommen entsprechende Workshops in 65 weiterführenden Klassen (10. Schuljahr, Berufsschulen, Motivationssemester, Privatschulen). Insgesamt mehr als 3400 junge Menschen wurden bisher auf diesem Weg für den Umgang mit Geld sensibilisiert und geschult.

Angebote auch für Erwachsene

Die Angebote der Schuldenprävention richten sich auch an die Eltern und an weitere interessierte Kreise. So führten die Mitarbeitenden der Schuldenprävention an verschiedenen Schulen auch zwölf Elternabende durch und referierten an rund zwei Dutzend weiteren Publikumsveranstaltungen zum Thema. «Auch in diesen Diskussionen zeigt sich immer wieder, dass wir mit unseren Angeboten offenbar einem Bedürfnis vieler Menschen entsprechen», sagt Mägerle. «Auch wer nicht direkt von Schulden betroffen ist, schätzt es, einmal ganz offen über eigene Gewohnheiten und Fragen im Umgang mit Geld zu diskutieren.»

Darin sehen die drei Schuldenfachleute des Kompetenzzentrums Schuldenprävention denn auch die Chance zur Weiterentwicklung ihrer Angebote. «Geld ist ein Thema, für das sich alle interessieren», sagt Mägerle, «und dieses Interesse wollen wir mit unseren Angeboten aktiv abholen». Dies sei «für die nächsten Jahre viel Arbeit, aber auch viel Motivation».