Gewinn von 10 Millionen Franken
Medienmitteilung
Rechnung 2015 der Stadt Zürich
Die Rechnung 2015 der Stadt Zürich schliesst mit einem Gewinn von 10 Millionen Franken ab. Ein ausserordentlicher Mehrertrag, nicht ausgeschöpfte Kredite, Projektverzögerungen sowie ein neuer Rekordwert beim Steuertrag haben zum guten Abschluss beigetragen. Das Eigenkapital beträgt Ende 2015 677 Millionen Franken. Der Stadtrat hält an seinen finanzpolitischen Zielen einer ausgeglichenen Rechnung und der Sicherung des Eigenkapitals fest, da die Finanzplanung für die kommenden Jahre grosse Herausforderungen aufzeigt.
8. März 2016
Die Laufende Rechnung 2015 schliesst mit einem Gewinn von 10 Millionen Franken ab, budgetiert war ein Minus von 130 Millionen Franken. Rechnet man die vom Gemeinderat bewilligten Zusatzkredite und Globalbudget-Ergänzungen dazu, fällt das Ergebnis um 153 Millionen Franken besser aus als erwartet. Der Aufwand betrug 8,446 Milliarden Franken, der Ertrag 8,456 Milliarden Franken. Das Eigenkapital beläuft sich Ende 2015 auf 677 Millionen Franken, was rund 8 Prozent des Gesamtaufwands der Stadt Zürich entspricht. Die Nettoschuld ist gegenüber 2014 um 157,3 Millionen Franken auf neu 4,042 Milliarden Franken zurückgegangen.
Der Aufwand liegt um 112 Millionen Franken unter dem Budget. Die besseren Ergebnisse der Gemeindebetriebe ermöglichten höhere Einlagen in die Spezialfinanzierungen (plus 53 Millionen Franken). Projektverzögerungen und -verschiebungen sowie ein konsequenteres Kostenmanagement der Verwaltung führten zu geringeren Ausgaben als geplant beim Personalaufwand (minus 56 Millionen Franken), im Sachaufwand (minus 80 Millionen Franken) und bei den Beiträgen an private Haushalte (minus 41 Millionen Franken).
Rekordertrag bei den Steuern
Auf der Ertragsseite schliesst die Rechnung mit einem Mehrertrag von 42 Millionen Franken gegenüber dem Budget ab. Zu einem wesentlichen Teil ist das auf den ausserordentlichen Ertrag aus der vom Bezirksrat vorgegebenen zweiten Teil-Auflösung der Schwankungsreserve für die Aktien der Flughafen Zürich AG mit 63 Millionen Franken zurückzuführen. Im Jahr 2016 wird der letzte Teil der Schwankungsreserve aufgelöst, sodass sich ab 2017 Kursgewinne und -verluste dieser Aktien jeweils direkt auf das Ergebnis der Laufenden Rechnung auswirken werden.
Die Steuereinnahmen sind mit 2,614 Milliarden Franken so hoch wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr resultierte ein Anstieg von 89 Millionen Franken, gegenüber dem Budget war jedoch ein Minderertrag von 42 Millionen Franken zu verzeichnen. Der Ertrag aus Steuern der natürlichen Personen liegt mit 1,430 Milliarden Franken um 33 Millionen Franken tiefer als erwartet. Bei den juristischen Personen übertrifft das Rechnungsergebnis von 820 Millionen Franken den budgetierten Wert um 34 Millionen Franken. Mit 197 Millionen Franken liegt der Ertrag aus den Grundstückgewinnsteuern leicht über dem Budget (plus 3 Millionen Franken) jedoch etwa gleich hoch wie im Vorjahr. Die Quellensteuern sind mit 141 Millionen Franken um 49 Millionen Franken unter dem erwarteten Wert geblieben.
Weiter schliessen auch die Vermögenserträge (plus 24 Millionen Franken) und die Entgelte (plus 38 Millionen Franken) über dem Budget ab. Höhere Dividenden der Flughafen Zürich AG und der Energie 360° AG sowie höhere Miet- und Pachtzinsen in Folge der zusätzlichen Liegenschaften haben im Wesentlichen die Vermögenserträge ansteigen lassen.
Investitionsrechnung
Die Investitionsrechnung weist Nettoinvestitionen von 623 Millionen Franken aus (Budget: 1,005 Milliarden Franken). Der Wert ist tiefer als in der Rechnung 2014 (736 Millionen Franken). Die Investitionsausgaben betragen 858 Millionen Franken (Budget plus Zusatzkredite: 1,225 Milliarden Franken), was einem Ausschöpfungsgrad von etwa 70 Prozent entspricht. Hauptgründe für die Abweichung von Rechnung und Budget sind neben Planungs- und Bauverzögerungen sowie Projektverschiebungen auch eine nicht realisierte Beteiligungserhöhung an den Kraftwerken Hinterrhein, für die ein Zusatzkredit von 60 Millionen Franken bewilligt wurde. Der Selbstfinanzierungsgrad beträgt 112 Prozent, 27 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Ein Selbstfinanzierungsgrad von über 100 Prozent bedeutet, dass die Investitionen aus eigenen Mitteln finanziert werden konnten.
Handlungsbedarf trotz positivem Abschluss
Der Finanzvorstand Daniel Leupi zeigte sich anlässlich der Bilanzmedienkonferenz erfreut über das Ergebnis: «Der positive Abschluss zeigt mir, dass wir mit unserer Politik auf dem richtigen Weg sind. Die Stadt Zürich prosperiert, dieses Wachstum ist allerdings auch mit erhöhten Kosten verbunden. Die Erreichung der finanzpolitischen Ziele einer ausgeglichenen Rechnung und angemessenem Eigenkapital ist aus Sicht des Stadtrats ein kontinuierlicher Prozess, dem wir eine hohe Priorität beimessen.» Der gute Abschluss 2015 täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass der Stadtrat in Bezug auf die städtischen Finanzen weiterhin stark gefordert ist. Der aktuelle Aufgaben- und Finanzplan der Stadt Zürich sieht für die kommenden Jahre noch grosse Fehlbeträge vor. Geringere Steuereinnahmen infolge konjunktureller und/oder struktureller Veränderungen sowie die Auswirkungen der Unternehmenssteuerreform III auf die Stadt könnten den Haushalt zusätzlich belasten.