Berta Rahm

Die fast vergessene Architektin
Berta Rahm (1910–1998) war Architektin ETH, Verlegerin und Frauenrechtlerin, Mitgestalterin der SAFFA 1958.

Videoporträt Berta Rahm

Dorothee Rempfer vom Frauenstadtrundgang Zürich erzählt über das Leben und Wirken von Berta Rahm.

Über Berta Rahm

Berta Rahm erhielt 1934 ihr Diplom als Architektin an der Eidgenössisch Technischen Hochschule ETH Zürich. Ab 1940 führte sie ein Architekturbüro in Zürich. Ihre Bauten waren stark von der skandinavischen Architektur beeinflusst. Sie arbeitete an der Vorstudie zur Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit SAFFA 1958 mit. Berta Rahm erbaute das Clubhaus der SAFFA nach dem Entwurf des Mailänder Architekten Carlo Pagani und errichtete einen daran anliegenden multifunktionalen Annex. Sie erbaute zahlreiche Einfamilien- und Ferienhäuser sowie 1951 den Nägeliseehof in Hallau SH, einen für die damalige Zeit modernen Bauernhof in Holzkonstruktionsweise. Zahlreiche Interessierte reisten damals an, um sich den Hof anzusehen. Er war der erste in Europa, der Tieren freie Bewegung ermöglichte. Bertha Rahm war die erste Architektin der Schweiz, die in den Ingenieur- und Architektenverein SIA aufgenommen wurde. Trotzdem gelang es ihr nicht, die Hindernisse, die damals einer weiblichen Architektin in den Weg gelegt wurden, zu überwinden. 1966 gab sie ihre Tätigkeit als Architektin auf und gründete den ALA Verlag, der sich auf den Neudruck und die Verbreitung von feministischen Texten spezialisierte.

Foto: Berta Rahm, ca. 1959. Gosteli Stiftung.