Wettbewerb Wohnsiedlung Salzweg
Die kommunale Wohnsiedlung Salzweg soll durch einen Neubau mit 240 Wohnungen und Zusatznutzungen ersetzt werden. Das Team von Zimmermann Sutter Architekten AG, Zürich und Freiraumarchitektur GmbH, Luzern hat den Architekturwettbewerb gewonnen.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Liegenschaften Stadt Zürich - Wettbewerbsorganisation
Amt für Hochbauten
- Architektur
Zimmermann Sutter Architekten AG, Zürich - Landschaftsarchitektur
Freiraumarchitektur GmbH, Luzern
- Auswahlverfahren
Architekturwettbewerb im offenen Verfahren mit 43 Teams nach SIA 142, (einstufig, anonym), August 2021 - Politischer Prozess
Projektierungskredit genehmigt
Die kommunale Wohnsiedlung Salzweg mit heute 130 Wohnungen liegt am Siedlungsrand von Zürich-Altstetten. Sie wurde 1965–1969 nach den Plänen des Architekten Manuel Pauli in vor Ort vorfabrizierter Elementbauweise erstellt. Die Überbauung entstand im Rahmen der damaligen Wohnbauaktion der Stadt Zürich. Rund 50 Jahre später zeigen sich Konstruktionsschäden und erheblicher Instandsetzungsbedarf. Veränderte gesetzliche Vorgaben, hoher Verdichtungsdruck und die Erkenntnis, dass eine Instandsetzung der bestehenden Siedlung nicht oder nur mit unverhältnismässigem Aufwand realisierbar wäre, bewogen die Stadt Zürich, zugunsten eines Ersatzneubaus zu entscheiden. Beim Entscheid für den Ersatzneubau wurden sowohl gesellschaftliche, ökologische und wirtschaftliche Kriterien berücksichtigt und sorgfältig abgewogen. Mit der bestmöglichen Ausnützung auf dem Areal will die Stadt Zürich ihren Anteil an gemeinnützigen Wohnungen ausbauen, um möglichst vielen Menschen günstigen Wohnraum in der Stadt Zürich anzubieten. Die neue Wohnsiedlung ermöglicht einen hindernisfreien Zugang auch für ältere Menschen sowie eine hohe Diversität im Wohnungs- und Nutzungsmix: Das Siegerprojekt schlägt aktuell rund 240 neue Wohnungen vor. In der Weiterbearbeitung kann sich diese Anzahl Wohnungen noch reduzieren. Nebst diesen Wohnungen sind in der Siedlung ein Hauswartstützpunkt, Bandübungsräume, ein Gemeinschaftsraum und Ateliers sowie eine Doppel-Kindertagesstätte und ein Doppel-Kindergarten geplant. Nebst dem Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit steht auch bei diesem kommunalen Neubauvorhaben ein geringer CO₂-Verbrauch in der Erstellung und im Betrieb im Zentrum.
Qualitätsvolle Verdichtung
Das Siegerprojekt «TARTARUGA» schlägt eine feingliedrige versetzte Anordnung von kürzeren und längeren Gebäudezeilen hauptsächlich in der Falllinie zum Hang vor. Die Neubauten gliedern sich gut ins Quartier ein und schaffen einen gelungenen Übergang zwischen dem Grünraum des Friedhofs Eichbühl und den offenen Überbauungen in Altstetten. Untereinander sind die Häusergruppen über einen hangmittigen Weg und teils über Balkonbrücken verbunden, was einem verbindenden Siedlungsgedanken zu Gute kommt. Überzeugt war die Jury auch von den klar gegliederten und gut geschnittenen Wohnungen. Ihre Ausrichtung nach Nordwest respektive Südost ermöglicht eine gute Belichtung. Dank der geschickten Ausrichtung der Gebäude und der Grünräume können die Kaltluftströme hangabwärts gut passieren. Zudem wird bei der Gestaltung der Aussenräume auf Biodiversität geachtet, Bäume werden wo immer möglich erhalten oder es wird Ersatz gepflanzt und es werden möglichst wenig Flächen versiegelt. Damit wird ein Beitrag zum Lokalklima und der Hitzeminderung geleistet. Mit dem Minergie-P-ECO-Standard, einer Photovoltaik-Anlage auf den begrünten Dachflächen und dem Prinzip einer autoarmen Siedlung entspricht das Projekt damit dem städtischen Netto-Null-Ziel. In der weiteren Projektierung wird ein Mobilitätskonzept erstellt.
Rangierte Projekte
TARTARUGA
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
- Architektur
Zimmermann Sutter Architekten AG, Zürich - Landschaftsarchitektur
Freiraumarchitektur GmbH, Luzern
IRIS
2. Rang | 2. Preis
- Architektur
Chao Wu, Zürich / München (D)
mit Yunhan Lin, Zürich - Landschaftsarchitektur
Ge Gao Landschaftsarchitektin, Bern
Modellfotos: Iris Stutz, Zürich
APPIA
3. Rang | 3. Preis
- Architektur
Meili, Peter & Partner Architekten AG, Zürich - Landschaftsarchitektur
Müller Illien Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich
LAMA
4. Rang | 4. Preis
- Architektur
Bruno Fioretti Marquez GmbH, Berlin (D) - Landschaftsarchitektur
Studio Sörensen Landschaftsarchitektur, Hamburg (D)
LOEWENZAHN
5. Rang | 5. Preis
- Architektur
atelier 4036 GmbH, Zürich
Aurel Martin, Romana Sander, Bettina Germann
CIRRO
6. Rang | 6. Preis
- Architektur
BoA atlaa GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
atelier tp – Tijssen Preller Landschaftsarchitekten, Rapperswil
BRONKO
7. Rang | 7. Preis
- Architektur
Christoph Zille und Leonie Wolgemuth, Zürich
SÜSS & SALZIG
8. Rang | 8. Preis
- Architektur
B2G Architekten SIA AG, Sempach
Raumfacher Architekten GmbH, Schwyz
Simić Schaudt Architekten AG, Schattdorf
und Barmettler Architekten, Cham - Landschaftsarchitektur
Atelier Oriri Landschaftsarchitekten GmbH, Kehrsiten
Jurybericht und Medienbilder
- Umfassende Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden Sie im Jurierungsbericht: Wohnsiedlung Salzweg
- Bilder zum SiegerprojektTARTARUGA: Visualisierungen und Modellfoto (ZIP, 2 MB)Dokument herunterladen