Memory Clinic
Bemerken Sie Veränderungen der Hirnleistung oder des Verhaltens bei sich oder einer angehörigen Person? Sind sie dadurch verunsichert?
Beeinträchtigungen der Hirnleistung können verschiedene Ursachen haben.
Nicht jeder Hirnleistungsstörung liegt eine Demenz zugrunde.* Unser interprofessionelles Team von Ärzti*nnen, Neuropsycholog*innen, Pflegefachpersonen und Radiolog*innen ist spezialisiert auf die Diagnostik und Behandlung von Hirnleistungsstörungen jeglicher Art. Üblicherweise erfolgt die Abklärung ambulant und umfasst eine ärztliche und neuropsychologische Untersuchung. Zudem findet eine Blutentnahme und eine Bildgebung des Kopfes (z. B. Computertomographie oder MRI) statt, falls nicht bereits erfolgt. Die Ergebnisse und unsere Einschätzung besprechen wir mit Ihnen und Ihren Angehörigen gemeinsam.
Es ist uns wichtig, dass die Betreuung nicht mit der Diagnosestellung endet, sondern dies der Beginn eines gemeinsamen Weges darstellt. Neben medizinischen Therapieempfehlungen gehen wir individuell auf Bewältigungsstrategien im Alltag ein. Wir bieten regelmässige Nachkontrollen und Einzelgespräche mit Betroffenen und den Angehörigen an. Dabei besprechen wir nicht nur medizinische Fragen, sondern auch sozialmedizinische Aspekte (wie zum Beispiel Entlastungsangebote für Angehörige oder Aktivitäten für Betroffene).
Eine enge Zusammenarbeit mit den Hausärzt*innen ist uns ebenso wichtig wie die Kooperation mit Musiktherapie, Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie.
Gerne informieren wir Sie über passende Angebote, die sich speziell an Betroffene sowie auch an Angehörige richten.
*Wir bitten Sie, Patient*innen mit Verdacht auf Long Covid direkt in der Long Covid Sprechstunde anzumelden.
Kontakt
Universitäre Klinik für Altersmedizin
Sekretariat
Leitung Memory Clinic
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Was ist Neuropsychologie?
Die Neuropsychologie klärt Hirnleistungen ab. Hirnleistungsstörungen können unterschiedlichste Ursachen haben, wie neurologische Erkrankungen (z.B. bei Morbus Parkinson, Morbus Huntington, Multiple Sklerose), neurodegenerative Prozesse wie Demenzerkrankungen, vaskuläre Erkrankungen sowie unfallbedingte Verletzungen (z.B. Schädelhirntrauma) oder infektiöse/entzündliche Erkrankungen.
Erkrankungen und Verletzungen des Gehirns können zu Beeinträchtigungen der Konzentrationsfähigkeit, der Ausdauer, des Gedächtnisses, der Sprache, des problemlösenden und planerischen Denkens und anderer Funktionen führen.
Auch emotional-affektive Veränderungen gehen oft mit kognitiven Leistungseinbussen einher. Als Folge kann es zu Schwierigkeiten bei der Bewältigung von Alltag und Beruf sowie Missverständnissen in Beziehungen kommen.
Eine neuropsychologische Abklärung erfasst das Ausmass und die Art der kognitiven Funktionsbeeinträchtigungen und hilft bei der Diagnosestellung sowie der Einleitung notwendiger Massnahmen für Alltag und Beruf.
Wann braucht es eine Abklärung?
Fällt es plötzlich schwerer, sich an Gesprächsinhalte zu erinnern, sich Namen zu merken oder sich örtlich zu orientieren? Hat sich das Verhalten Ihrer/Ihres Partner*in verändert? Fällt es schwerer, das richtige Wort zu finden oder die Bedeutung der Wörter zu erkennen? Sind neu Sinnestäuschungen aufgetreten? Fällt es schwer, den alltäglichen Anforderungen wie beispielsweise dem Kochen, oder der Regelung der Finanzen gerecht zu werden? Ist der Umgang mit technischen Geräten erschwert? Werden Termine nicht eingehalten?
Solche Wahrnehmungen können zu grosser Verunsicherung der Betroffenen, aber auch der Angehörigen führen. Es ist sinnvoll, diese Symptome mit der Hausärztin oder dem Hausarzt zu besprechen, sodass bereits erste Untersuchungen vorgenommen werden können.
Zur weiterführenden Abklärung wird Ihre Hausärzt*in eine Überweisung in die Memory Clinic veranlassen.
Wie verläuft die Erstabklärung?
Die Abklärungen erfolgen durch ein multidisziplinäres Team. Üblicherweise sind drei Termine notwendig, um zu einer Diagnose zu gelangen, diese zu besprechen und weitere Schritte zu planen.
Der erste Termin umfasst eine genaue Erhebung der Beschwerden aus Sicht der betroffenen Person, aber auch aus Sicht der Angehörigen. Anschliessend erfolgen eine ärztliche Untersuchung und eine Blutentnahme.
Der zweite Termin dient der neuropsychologischen Untersuchung, wo anhand von verschiedenen Aufgaben die Stärken und Kompetenzen, aber auch mögliche Schwierigkeiten in einzelnen Bereichen, wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Planen etc. ermittelt werden.
Falls noch keine Bildgebung des Gehirns durch die zuweisende Ärzt*in erfolgt ist, wird im Anschluss an die neuropsychologische Untersuchung eine MRI-Untersuchung des Gehirns durchgeführt.
Im letzten Termin besprechen wir die erhobenen Resultate und das weitere Vorgehen.
Häufig gestellt Fragen
Weshalb braucht es eine zeitnahe Diagnose?
Durch eine Abklärung können einerseits reversible Faktoren behandelt werden, andererseits können verschiedene medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien eingeleitet werden. Eine Demenzerkrankung kann aktuell nicht geheilt, aber bereits in frühen Stadien behandelt werden. Auch wenn die Übermittlung einer allfälligen Demenz-Diagnose Trauer, Wut und Angst auslösen kann, so trägt sie auch dazu bei, dass die Symptome eingeordnet werden können und die Ungewissheit sowohl für die Betroffenen als auch die Angehörigen abnimmt. Durch Anpassung der Umgebung kann die Lebensqualität sowohl für die betroffene Person als auch die Angehörigen verbessert werden.
Eine Diagnose ermöglicht es zudem, die Zukunft besser zu planen.
Wer übernimmt die Kosten der Abklärung und Behandlung?
Die Kosten der Abklärung werden abzüglich des Selbstbehalts von den Krankenkassen übernommen.
Was, wenn die betroffene Person ihre Krankheit nicht wahrnimmt?
Eine sogenannte Anosognosie, also eine fehlende Krankheitseinsicht, ist ein häufiges Symptom einer Demenzerkrankung, kann aber auch bei anderen Krankheiten auftreten. Indem die betroffene Person die Situation anders wahrnimmt als Angehörige, kommt es zu gehäuften Konflikten. Es ist sinnvoll, dass eine genaue Diagnose gestellt wird und im Diagnosegespräch die verschiedenen Wahrnehmungen und der Umgang mit der Anosognosie thematisiert werden.
Ich bin noch jung, bemerke aber trotzdem Einschränkungen in meiner geistigen Leistungsfähigkeit
Depressionen, Medikamente, belastende Situationen und viele andere Faktoren können sich auf die kognitiven Funktionen negativ auswirken. Obschon sich Menschen häufig dafür schämen, von einer Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit zu berichten, so empfehlen wir trotzdem, dies mit der Hausärzt*in zu besprechen, damit eine weitere Diagnostik durchgeführt werden kann. Das Risiko, an einer Alzheimerdemenz zu erkranken, steigt mit dem Alter an, aber auch jüngere Menschen können an verschiedenen Formen einer Demenzerkrankung leiden.
Ergänzende Angebote und Therapien
- Angehörigenforum
- Musiktherapie (Alzheimervereinigung)
- Ergotherapie
- Logopädie
- Physiotherapie
- Alzheimer Zürich