Das Siedlungsprojekt trägt – inspiriert vom gegenüberliegenden Vulkanplatz – den Namen eines Vulkans. «FOGO» prägt für die nächsten 20 Jahre die bisher nur als Abstellplatz genutzten Flächen auf dem Geerenweg-Areal neben dem Bahnhof Altstetten.
Die temporäre Siedlung steht für einen Ort, an dem es im Wohnumfeld von Geflüchteten Raum für innovative Ideen und Projekte gibt, wo nachbarschaftlich neben- und miteinander gelebt wird. «FOGO» soll eine attraktive urbane Zone werden, die in der Umgebung wohnhaften oder berufstätigen Personen offensteht und als Treffpunkt dient. Auch der verschobene Standplatz für Fahrende gehört zum Gesamtkonzept.
Studierende und Geflüchtete unter einem Dach
Auf der Westseite des Geerenweg-Areals erstellt die Stiftung Einfach Wohnen (SEW) bis im Dezember 2018 33 Wohnungen mit jeweils drei oder fünf Schlafzimmern. Das am Projekt beteiligte Jugendwohnnetz Juwo mietet 22 Wohnungen für junge Menschen in Ausbildung, die AOZ 11 Wohnungen für die Unterbringung von Geflüchteten. Die Miete pro Zimmer beträgt für die Studierenden durchschnittlich 550 Franken brutto – alle Zimmer sind bereits reserviert. «Wohnen am Vulkanplatz» enthält zudem Räume für gemeinsame Nutzungen, unter anderem einen Veranstaltungsraum.
Die durchmischte Mieterschaft wohnt nach energetisch und ökologisch vorbildlichem Standard. Die hochwertigen Holzmodulbauten erfüllen die Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft. Die Stiftung Einfach Wohnen rechnet für ihr erstes Bauprojekt mit Erstellungskosten von rund 12 Millionen Franken, die durch die Mieteinnahmen zurückfliessen.
Wohnen im Sinne der Integration neu gestalten
Im September 2018 wurde Zürichs erste temporäre Wohnsiedlung für Asylsuchende in Leutschenbach abgebaut und auf der Ostseite des Geerenweg-Areals, neben der SEW-Siedlung, wieder aufgebaut. Die fünf Wohntrakte für insgesamt 150 Flüchtlinge mit Einheiten für jeweils 6 bis 10 Personen kommen an einem lärmexponierten Ort zu stehen. «FOGO» macht aus dieser Not eine Tugend: Im Lärmschutzmantel um die Wohnsiedlung werden Räume für Kleingewerbe, Jungunternehmen sowie Kunst- und Kulturschaffende erstellt. Vorgesehen sind auch öffentlich zugängliche Gastronomie-Angebote sowie Spiel- und Sportmöglichkeiten.
Die Bewohnerinnen und Bewohner der AOZ-Wohnsiedlung sowie die Mietenden im Gewerbeteil werden ab Anfang 2019 etappenweise einziehen. Für das Umzugs- und Bauprojekt rechnet die AOZ mit Gesamtkosten von rund acht Millionen Franken, die durch Mieteinnahmen zurückfliessen.