Biogas

Biogas ist eine wertvolle Ressource. Es wird als klimafreundliche Alternative anstelle von Erdgas eingesetzt. Die Nachfrage nach Biogas ist jedoch deutlich grösser als das Angebot und die Ausbaumöglichkeiten sind beschränkt.
In Zürich wird seit 2013 wird im Vergärwerk Werdhölzli aus Küchen-, Gartenabfällen und Speiseresten Biogas, Kompost und Dünger hergestellt.
Energie aus Bioabfall
Rüstabfälle und Essensreste sind zu schade für den Züri-Sack. Denn dieses organische Material enthält nebst Energie auch wertvolle Nährstoffe. Rund 30 Kilogramm organische Abfälle aus Küche und Garten entsorgt jede Zürcherin und jeder Zürcher durchschnittlich pro Jahr über die grünen Container.
Werden Grüngut oder Speisereste vergärt, entsteht dabei Biogas. Dieses wird in Biogasanlagen hergestellt und kann zur Erzeugung elektrischer Energie, zum Betrieb von Fahrzeugen oder zur Einspeisung ins Gasnetz eingesetzt werden.
Aus dem Bioabfall der Stadt Zürich wird im Vergärwerk Werdhölzli Biogas hergestellt, das anschliessend aufbereitet und ins Gasnetz eingespeist wird. Insgesamt werden im Vergärwerk Werdhölzli rund 25'000 Tonnen organisches Material verwertet, nicht nur von Haushalten der Stadt Zürich, sondern auch Bioabfall aus dem Limmattal und von städtischen Ämtern und privaten Betrieben.
Weiteres Biogas wird aus dem Klärwerk Werdhölzli gewonnen. Insgesamt wird jährlich Biogas mit einem Energieinhalt von rund 55 GWh ins Gasnetz der Stadt Zürich eingespeist. Dies entspricht rund 1 bis 2 Prozent des gesamten Gasverbrauchs der Stadt Zürich.
Biogas von Energie 360°
Der Wechsel zu Biogas ist eine schnelle Lösung zum Umstieg auf erneuerbare Energien. Da das Potential von Biogas jedoch beschränkt ist, sollte es nur dort eingesetzt werden, wo keine Alternative besteht. Die Stadt Zürich empfiehlt Biogas als Zwischenlösung, bis eine Wärmepumpe gebaut oder der Anschluss an die Fernwärme oder einen Energieverbund möglich ist. Bei Fragen hilft Ihnen die Energieberatung Stadt Zürich.
Biogas kann bei Energie 360° bezogen werden.
Fragen & Antworten
Das Biogas entsteht einerseits in eigenen Biogas-Anlagen von Energie 360°. Andererseits stammt das Biogas von ausgewählten Lieferanten aus der Schweiz und aus anderen europäischen Ländern:
- Deutschland
- Niederlande
- Dänemark
- Grossbritannien
- Ungarn
Biogas lässt sich unter anderem aus folgenden Ausgangsstoffen produzieren:
- Grünabfälle aus Haushalt und Garten, Beispiele: Biogas-Anlagen in Volketswil, Bachenbülach, Uzwil, Zürich-Werdhölzli
- Landwirtschaftliche Abfälle wie Mist oder Gülle, Beispiele: Biogas-Anlagen in Nordfyn und Midfyn (Dänemark)
- Klärschlamm aus Abwasserreinigungsanlagen, Beispiele: Biogas-Anlagen in Meilen, Buchs (SG), Zürich-Werdhölzli
- Bioabfälle aus der Industrie, Beispiele: Biogas-Anlagen in Niedergösgen (Papierfabrik) und Kaposvàr (Ungarn, Zuckerfabrik)
Ja. Energie 360° verfolgt das Ziel, den Gasprodukten im Wärmemarkt bis spätestens 2030 mindestens 30% Biogas beizumischen.
Der Bedarf an Biogas kann mit Schweizer Biogas und der zusätzlichen Beschaffung im Ausland gedeckt werden. Allerdings lässt sich das Potenzial gegenwärtig nur teilweise wirtschaftlich nutzen. Durch die Beschaffung von ausländischem Biogas verfügt Energie 360° dennoch über genügend Biogas, um den Anteil weiter zu erhöhen. Neue Biogas-Anlagen und längerfristig auch Innovationen wie die Power-to-Gas-Technologie tragen ebenfalls dazu bei, das Gas von Energie 360° immer erneuerbarer zu machen.
Die Produktion und die Aufbereitung von Biogas sind derzeit aufwändiger und teurer als der Import von Erdgas.
Ja. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Je mehr Biogas eine Anlage produziert, desto günstiger ist es. In der Schweiz entsteht das Biogas meist in kleinen Anlagen wie Abwasserreinigungsanlagen oder Vergärwerken. Im Ausland hingegen gibt es viel grössere Anlagen, die Bioabfälle aus der Industrie oder Gülle aus der Landwirtschaft als Ausgangsstoff nutzen. Auch die unterschiedlichen Fördermechanismen in den einzelnen Ländern können einen Einfluss auf die Preise haben.
In der Schweiz gibt es viele kleine Landwirtschaftsbetriebe, die übers ganze Land verteilt sind. Das macht es im Vergleich zu Ländern wie der Niederlande oder Dänemark schwieriger, Gülle wirtschaftlich für die Produktion von Biogas zu nutzen. Gerade in abgelegenen Regionen ist die Distanz zum Gasleitungsnetz oft zu gross.
Für in der Schweiz produziertes Biogas fällt keine CO2-Abgabe an. Diese Befreiung ist in die Biogas-Preise einkalkuliert. Für importiertes Biogas hingegen wird beim Grenzübertritt die gleiche CO2-Abgabe erhoben wie für importiertes Erdgas. Denn Erdgas und Biogas aus dem Ausland sind physikalisch die gleichen Produkte. Sie werden zolltechnisch leider nicht unterschieden. Energie 360° setzt sich dafür ein, dass künftig auch importiertes Biogas von dieser Abgabe befreit wird.
Die Gasheizung eines Einfamilienhauses verbraucht im Durchschnitt etwa 20’000 kWh Gas pro Jahr. Bei dieser Menge bezahlen Sie im Versorgungsgebiet von Energie 360° für 100% Biogas pro Monat etwa 80 Franken mehr als fürs Standardprodukt mit 20% Biogas.
Sie reduzieren die Abhängigkeit der Schweiz von den Erdgas-Förderländern und schonen das Klima. Denn selbst wenn man alle mit der Energie verbundenen Treibhausgasemissionen betrachtet – zum Beispiel für Produktion und Transport –, sind die Emissionen bei Biogas etwa dreimal tiefer als bei Erdgas:
- CO2-Äquivalent Erdgas: 249 g/kWh
- CO2-Äquivalent Biogas: 79 g/kWh