«Ich stelle mir Modelle vor, in denen z. B. ein Hausarzt, der die Praxis in der Nähe hat, alle zwei Wochen einen halben Tag im Heim ist und im Notfall auch einmal vorbeikommen kann.»
In einem aktuellen Beitrag der Publikation «Krankenpflege» beurteilen drei Mitglieder der nationalen Expert*innenkommission die Situation und zeigen Massnahmen auf, wie Bewohnende dank einer guten interprofessionellen Versorgung eine hohe Lebensqualität geniessen können. Martina Camenzind von «Krankenpflege» sprach mit Dr. med. Klaus Bally, Dr. med. Gabriela Bieri und Prof. Dr. Franziska Zuniga.
Die Expert*innenkommission kommt zum Schluss: Die Mehrheit der erkannten Herausforderungen sind struktureller Art und seit Jahren bekannt. Sie hat die bestehenden Herausforderungen analysiert, Handlungsfelder definiert und entsprechende Empfehlungen formuliert.
Handlungsbedarf sieht Gabriela Bieri, ärztliche Direktorin der Gesundheitszentren für das Alter, etwa beim Stellenwert der präventiven Pflege: «Im klassischen Altersheim werden die soziale Betreuung und die Hotellerie höher gewichtet als die präventive Pflege. Insbesondere bei nicht eingestuften (BESA 0) Bewohnenden wird ein Gewichtsverlust erst spät bemerkt. Bei geriatrisch relevanten Themen wie Mangelernährung und Sturz muss die Pflege aufmerksam sein und man muss gemeinsam präventiv arbeiten. Es fallen eher die Menschen auf, die Unruhe verursachen, während andere übersehen werden, weil sie ihre Bedürfnisse weniger äussern können.»
Den Beitrag aus der Publikation «Krankenpflege» und den Bericht der Expert*innenkommission finden Sie hier: