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Tandemaustausch für Lernende: Ein Seitenwechsel erweitert den Horizont.

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Filipa Branquinho Ribeiro (Stadtspital Zürich Triemli) und Betiel Michael (Gesundheitszentrum für das Alter Entlisberg) waren im Rahmen ihrer Ausbildung zur Assistentin Gesundheit und Soziales EBA sechs Wochen lang als Tandem unterwegs. Dabei haben sie wertvolle Einblicke in das jeweils andere Arbeitsumfeld gewonnen.

27. April 2024

Filipa Branquinho Ribeiro (Stadtspital Zürich Triemli) und Betiel Michael (Gesundheitszentrum für das Alter Entlisberg)
Filipa Branquinho Ribeiro (Stadtspital Zürich Triemli) und Betiel Michael (Gesundheitszentrum für das Alter Entlisberg)

Für die Ausbildung Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA besteht neu eine Kooperation zwischen dem Stadtspital Zürich und den Gesundheitszentren für das Alter. So können die Lernenden ihren Horizont erweitern und bereits in der Lehre einen zusätzlichen Arbeitsbereich kennen lernen. Sie befinden sich während insgesamt sechs Wochen in einem Austauschsetting – zuerst drei Wochen gemeinsam im Stadtspital, danach drei Wochen bei den Gesundheitszentren. Filipa Branquinho Ribeiro aus dem Stadtspital Triemli und Betiel Michael aus dem Gesundheitszentrum Entlisberg berichten von ihren Erfahrungen im Gesundheitszentrum.

Filipa, wie geht es dir an deinem neuen Arbeitsort auf Zeit?
Filipa:
Einiges ist im Gesundheitszentrum Entlisberg ähnlich wie bei uns im Stadtspital Triemli, vieles aber auch ganz anders. Ich bin eine sehr selbstständige Person. Hier bin ich neu und darum da und dort auf Unterstützung angewiesen, das blockiert mich etwas. Aber es gefällt mir hier auch gut.

Wie hast du dir ein Gesundheitszentrum für das Alter vorgestellt?
Filipa:
Ganz anders. Zwar haben die Bewohnenden hier auch eine Glocke, damit sie uns rufen können. Aber die Zimmer selbst unterscheiden sich schon sehr von den mir bekannten Patientenzimmern. Sie sind alle individuell eingerichtet, oft mit vielen persönlichen Gegenständen und Erinnerungen. Und auch ein grosser Unterschied zum Spital: Man hat jeden Tag mit denselben Menschen zu tun. Die Bewohnenden leben ja hier, im Spital wechseln Patient*innen fast täglich.

Betiel, du bist nun wieder zurück in deinem gewohnten Umfeld im Gesundheitszentrum Entlisberg. Wo gefällt's dir besser?
Betiel:
Ich finde die Atmosphäre hier entspannter als im Spital. Zudem ist man näher dran am Menschen und kann eine längerfristige Beziehung zu den Bewohnenden aufbauen, was mir wichtig ist. Darum hatte ich mich bewusst für die Gesundheitszentren entschieden. Ich fühle mich hier wie zuhause und liebe es, mit älteren Menschen zu arbeiten. Obwohl die Arbeit im Spital auch sehr spannend war, freue ich mich, dass ich wieder zurück bin.

Hat diese enge Beziehung einen Einfluss auf die Stimmung im Haus?
Filipa:
Nun, wir haben es ziemlich lustig hier. (beide lachen)

Betiel: Es gibt ein paar Bewohnende mit lustigen Angewohnheiten. Eine Bewohnerin zum Beispiel geniesst jeden Tag ihren Amaretto-Tee. Eine andere Bewohnerin liebt es zu singen. Wenn wir bei ihr im Zimmer sind, stimmen wir gemeinsam ein Lied an – und sie singt dann noch weiter, wenn wir schon weg sind. Es gibt aber auch Situationen, die mich traurig machen. Wenn jemand stirbt, ist das fast so, als würde man ein Familienmitglied verlieren.  

Was ist euer Fazit aus dem Tandemaustausch?
Betiel:
Ich fand es interessant. Beide Arbeitsorte sind spannend. Im Spital gibt man alles, damit es den Menschen wieder gut geht. Und hier im Gesundheitszentrum schenkt man den Bewohnenden in ihrem letzten Lebensabschnitt möglichst viel Lebensqualität.

Filipa: Mir hat auch beides gefallen. Aber ich mag den schnell wechselnden Spitalalltag. Deshalb bin ich im Spital am richtigen Ort.