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Im Land der lebenden Steine: Sukkulenten im südlichen Afrika

Medienmitteilung

Die neue Sonderschau in der Sukkulenten-Sammlung Zürich gibt Einblicke in die Überlebensstrategien von Pflanzen an der Südspitze Afrikas, der Region mit der welt-weit grössten Vielfalt an Sukkulenten.

25. September 2008

Sukkulenten sind Pflanzen, die im Stamm, in den Blättern oder in den Wurzeln Wasser speichern, um die jährlich wiederkehrende Trockenzeit zu überdauern. Die grösste Artenvielfalt ist dabei in den Winterregengebieten entlang der Westküste im südlichen Afrika zu Hause. Von den weltweit bekannten 12 380 Sukkulentenarten kommt fast ein Drittel (rund 3800 Arten) im südlichen Afrika vor, auf dem Gebiet von Namibia, Botswana, Lesotho, Swasiland und der Republik Südafrika.

Im Rahmen der neuen Sonderschau mit dem Titel «Einzigartige Überlebenskünstler» gibt die Sukkulenten-Sammlung Zürich Einblick in die Anpassungen der Sukkulenten an das Leben in den südafrikanischen Trockengebieten – von winzigen, nur wenige Zentimeter gross werdenden Arten bis zum mächtigen, zwanzig Meter hohen Baobab, dem Affenbrotbaum. Besonders eindrücklich sind die ausgedehnten Wurzelsysteme vieler Sukkulenten, sichtbar gemacht mittels einer Installation in natürlicher Grösse. Bei Sukkulenten verlaufen die weit verzweigten, meterlangen Wurzeln knapp unter der Bodenoberfläche. Etwas abweichend verhält sich die vom österreichischen Arzt und Botaniker Friedrich Welwitsch 1859 erstmals beschriebene Welwitschia aus der Namibwüste, die das Wasser in tieferen Schichten anzapft. Von der urweltlich anmutenden Pflanze, die weit über tausend Jahre alt werden kann, ist in der Ausstellung ein gut 30-jähriges Exemplar zu sehen. Der englische Botaniker Sir Joseph Dalton Hooker, dem Welwitsch 1862 ein Exemplar nach Kew geschickt hatte, äusserte sich über sie: «Dies ist zweifellos die wunderbarste Pflanze, die je in dieses Land gebracht wurde, und eine der hässlichsten.»

Anhand einer Foto-Ausstellung wird gezeigt, wie verschiedene Zwergsukkulenten sich an ihre Umgebung angepasst haben. Nicht zufällig werden sie als «Lebende Steine» bezeichnet. Insbesondere Arten aus der grossen Familie der Mittagsblumen-Gewächse sind in ihrer natürlichen Umgebung fast nicht zu sehen – das Aussehen der Pflanzen imitiert die Steine ihrer Umgebung fast perfekt. Ebenfalls vorgestellt werden sogenannte Fensterpflanzen. Diese wachsen unter der Erdoberfläche; das Sonnenlicht erreicht das Innere des Blattes durch die transparenten Enden der Blätter.

Am Beispiel von zwei baumförmigen Aloe-Arten wird zudem auf Fragen des Natur- und Artenschutzes bei Sukkulenten eingegangen. Die natürlichen Bestände der beiden Aloe-Arten sind in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Dass die Sukkulenten-Sammlung Zürich von beiden Arten Jungpflanzen aufzieht, verdeutlicht, dass die 1931 gegründete Institution nicht nur eine attraktive Schausammlung für Naturinteressierte betreibt, sondern auch wichtige Aufgaben zum weltweiten Erhalt und Schutz der Sukkulenten wahrnimmt.

Begleitpublikation zur Sonderschau
Die aktuelle Ausgabe der vom Förderverein der Sukkulenten-Sammlung Zürich herausgegebenen Zeitschrift «Die Sukkulentenwelt» widmet sich ebenfalls den Sukkulenten im südlichen Afrika. Das reich bebilderte Heft stellt die verschiedenen Pflanzen und ihre Anpassungen im Detail vor. «Die Sukkulentenwelt», Heft 13, September 2008, 40 Seiten, 8 Franken (erhältlich in der Sukkulenten-Sammlung).

Einzigartige Überlebenskünstler: Sukkulenten im südlichen Afrika
Sonderschau vom 26. September 2008 bis Ende März 2009 Sukkulenten-Sammlung Zürich, Mythenquai 88, 8002 Zürich Täglich geöffnet: 9 – 16.30 Uhr, Eintritt frei Bus 161, 165 ab Bürkliplatz bis Sukkulenten-Sammlung, Tram 7 bis Brunaustrasse Vom 27. September bis 27. Oktober 2008 kommen auf der Tramlinie Nr. 7 zwischen Bahnhof Enge und Wollishofen Ersatzbusse zum Einsatz.