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Städtische Wohnpolitik: Positionen und Handlungsleitlinien des Stadtrates von Zürich

Medienmitteilung

Wohnen in der Stadt ist für den Stadtrat ein Thema von hoher Dringlichkeit. Mit einem Positionspapier zeigt der Stadtrat auf, wo seine Möglichkeiten als kommunale Behörde liegen und wie er diese Möglichkeiten nutzen will. Dazu hat der Stadtrat acht Handlungs-leitlinien für seine Wohnpolitik definiert. Ziel des Stadtrates ist es, Zürich als lebendiges urbanes Zentrum und attraktive Wohnstadt mit einer breit durchmischten Bevölkerung zu erhalten und weiterzuentwickeln.

23. November 2009

In der Stadt Zürich sind in den letzten Jahren tausende von neuen Wohnungen entstanden. Trotzdem ist die Nachfrage nach Wohnungen, vor allem im preisgünstigen Bereich und insbesondere in der Innenstadt, viel grösser als das Angebot. Die Dynamik im Wohnungsbau wird in Zürich also weiterhin hoch bleiben. Der Stadtrat beschäftigt sich seit 1998 und der Lancierung des Legislaturschwerpunkts «10 000 Wohnungen in zehn Jahren» intensiv mit dem Thema Wohnen.

Acht Handlungsleitlinien zur Wohnpolitik
Mit acht Handlungsleitlinien will der Stadtrat seine Möglichkeiten als kommunale Behörden nutzen, um Zürich als lebendiges urbanes Zentrum und attraktive Wohnstadt mit einer breit durchmischten Bevölkerung zu erhalten und weiterzuentwickeln:

  1. Die Befriedigung der grossen Nachfrage nach Wohnungen hängt unter anderem vom Wachstum der Wohnfläche pro Person ab. Die Stadt knüpft darum die Vergabe von Baurechten künftig an Belegungsbedingungen.
  2. Die Stadt kauft auch in Zukunft Land bzw. Liegenschaften zwecks vergünstigter Abgabe für den genossenschaftlichen Wohnungsbau und zur Bereitstellung von kommunalem Wohnraum, insbesondere durch gezielte Arrondierungskäufe, um damit taugliche Grundstücksgrössen zu erreichen. Damit soll ein Anteil von mindestens 25 Prozent gemeinnütziger Wohnungen am Gesamtbestand gehalten werden.
  3. Die Stadt verkauft Land bzw. Liegenschaften ohne strategische Bedeutung ausserhalb und innerhalb der Stadtgrenzen, um den finanziellen Spielraum für gezieltes wohnpo-
    litisches Handeln in Gebieten und Situationen von besonderem Interesse zu erhöhen.
  4. Das im Siedlungsgebiet vorhandene bauliche Verdichtungspotenzial soll quartierge-
    recht genutzt werden, um mehr zeitgemässen und zukunftstauglichen Wohnraum zu schaffen. Die Stadt unterstützt deshalb auch weiterhin qualitativ wertvolle Ersatzneubauten.
  5. Die soziale Durchmischung ist für die Stadt ein zentraler Wert. Zu deren Gewährleistung spielt der hohe Anteil gemeinnütziger Wohnungen eine wichtige Rolle. Um diese Durchmischung im Zuge der weiteren Verdichtung und des weiteren Wachstums zu erhalten, wird die Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten künftig auch in sozial besser gestellten und damit teureren Quartieren wohnpolitisch aktiv.
  6. Dort wo die Stadt mit Infrastruktur- oder planerischen Massnahmen Mehrwerte schafft, setzt sie sich im Rahmen von Verhandlungen mit grösseren Grundeigentümern über Sonderbauvorschriften oder Gestaltungsplanverfahren für einen angemessenen Anteil gemeinnütziger Wohnungen ein.
  7. Zwischen dem Ziel, im Sinne von «Wohnen für alle» auch in Zukunft günstigen Wohn-
    raum für verschiedene soziale Schichten und Generationen in der Stadt Zürich bereit-
    zustellen, und den wachsenden Anforderungen an den Wohnungsbau öffnet sich in zunehmendem Mass ein Spannungsfeld. Dem Thema der Kostentreiber im Wohnungs-bau muss künftig mehr Beachtung geschenkt werden.
  8. Die Anforderungen der Vision 2000-Watt-Gesellschaft an das Bauen bleiben auch nach Abschluss des Legislaturschwerpunktes «Nachhaltige Stadt Zürich – auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft» wichtig und aktuell. Dabei sind insbesondere die sozialen Konsequenzen für den Wohnungsbau genauer zu untersuchen.


Positionspapier des Stadtrates zur städtischen Wohnpolitik
Der Stadtrat hat die Handlungsleitlinien aus dem Positionspapier zur städtischen Wohnpolitik abgeleitet, das die städtische, interdepartementale Arbeitsgruppe «Plattform Wohnen» zuhanden des Stadtrates erarbeitet hat. Die Handlungsleitlinien stehen auch im Einklang mit der räumlichen Entwicklungs-Strategie des Stadtrates, die derzeit erarbeitet wird.