Erste Bauetappe der Sanierung Dorflinde abgeschlossen
Medienmitteilung
Das Zentrum Dorflinde in Zürich-Oerlikon wird einer umfangreichen Gesamtsanierung unterzogen. Heute konnte im Beisein der Stadträte Martin Waser und Martin Vollenwyder der Abschluss der ersten Bauetappe gefeiert werden. Die Ausgaben dafür betrugen rund 20 Millionen Franken.
26. November 2009
Das Zentrum Dorflinde wurde 1973 bis 1977 erstellt und umfasst vier gestaffelte Baukörper mit vielfältiger Nutzung durch Private und Verwaltung. Es ist ein wichtiger Identifikationspunkt im Quartier und soll als Zeitzeuge erhalten bleiben. Die Sanierung setzt mit einem neuen Farbkonzept, punktuellen räumlichen Eingriffen und einer komplett neuen Umgebungsgestaltung aber gezielte Akzente hinsichtlich einer Neuinterpretation und wertet die gesamte Anlage auf.
Attraktivierung der Fussgängerzone
Die Fussgängerzone auf Strassenniveau wurde neu konzipiert: Mit dem Rückbau von Grünrabatten und dem Versetzen der Brunnenskulptur wird die Umgebung offener und übersichtlicher. Im Mittelpunkt stehen die neu gestaltete Platzfolge und das Restaurant, dessen Gastraum renoviert und mittels grosszügiger Verglasung auf alle Seiten geöffnet wurde. Infotafeln für die Dienstleistungen und Einkaufsmöglichkeiten tragen zur weiteren Aufwertung des Areals bei. Eine neue Beleuchtung erhöht die Sicherheit auch nachts.
Verbesserte Energieeffizienz
Bei den Hochbauten umfasst die Gesamtsanierung im Wesentlichen die Reparatur der schadhaften Aussenhüllen, den Ersatz der Fenster und des Sonnenschutzes sowie eine verbesserte Wärmedämmung. Diese Instandsetzungsmassnahmen ermöglichen den Betrieb für weitere 25 bis 30 Jahre und erhöhen die Energieeffizienz des Gebäudekomplexes: Das Jugendwohnheim erreicht gut die neuen Energievorschriften, das Verwaltungsgebäude das Label «Minergie Modernisierung» und das Altersheim, als Leuchtturm der 2000-Watt-Gesellschaft, wird sogar den Minergie-Neubau-Standard erfüllen.
Erneuerung des Ladenzentrums und Neuvermietungen
Das nahe vom alten Oerliker Dorfkern an der Schwamendingerstrasse gelegene Ladenzentrum ist von Bauabschrankungen befreit und kommt mit der Erneuerung wieder zur Geltung. «Der neue Ladenmix schafft zusammen mit dem klassischen Coop-Laden und seinem breiten Sortiment einen Publikumsmagneten, der», wie Stadtrat Martin Vollenwyder ausführte, «für Einwohnerschaft und umgebende Geschäfte die Ansprüche an eine gute Quartierversorgung erfüllt.»
In direkter Nachbarschaft zum Coop wird der Kiosk neu als Familienbetrieb weitergeführt. Neu eingezogen ist der Damen- und Herrencoiffeursalon Filiz. Alles um die chemische Reinigung inklusive Hemdenexpress, Schneiderei, Reinigungen vor Ort, im Büro und zuhause sowie ein Lieferservice wird von der Textilreinigung Lässer angeboten. Der Caritas-Markt, in dem Armutsbetroffene mit Ausweis Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs zu Tiefstpreisen einkaufen können, ist seit 2006 ein besonderes Angebot im Ladenzentrum. Auf Zeit eingezogen ist die Galerie Kunstpuls, ein Atelier für bezahlbare Kunst, das auch unbekannteren Künstlerinnen und Künstlern eine Ausstellungs-Plattform und allen Kundinnen und Kunden die Möglichkeit für preisgünstige Reproduktionen eigener Fotos auf Malerleinwand bietet.
Erweiterung und Umbau Sozialzentrum
Auch das Sozialzentrum Dorflinde profitiert von den Neuerungen. «Der Umbau bringt für die rund 160 Mitarbeitenden des Sozialzentrums Dorflinde und die zahlreichen Hilfesuchenden aus Zürich Nord einige Vorteile», sagte Martin Waser, Vorsteher des Sozialdepartements. So ist das Sozialzentrum um die frei gewordenen Räumlichkeiten des Kreisbüros 11 und eines Sportgeschäfts vergrössert worden. Die Arbeitsräume sind grosszügiger gestaltet und das Zentrum hat fünf Etagenempfänge mit Wartebereichen erhalten. Dies kommt der Privatsphäre der Klientinnen und Klienten zugute.
Parkhaus mit neuem Hauptzugang
Beim Parkhaus wurden bauliche und technische Mängel behoben. Mit der räumlichen Öffnung des Hauptzugangs zur Fussgängerzone und mit dem neuen Farb- und Lichtkonzept wird das Parkhaus als dritte Publikumsebene an den öffentlichen Raum angebunden und damit attraktiver und sicherer gemacht. Den Passantinnen und Passanten steht ein neues Leitsystem zur Verfügung. Zudem wurden behindertengerechte Lift- und Toilettenanlagen eingebaut.
Begehbare Kunst
Die Brunnenskulptur des Schweizer Malers und Bildhauers Wilfried Moser (1914–1997) ist vollständig renoviert und mit dem ursprünglich vom Künstler vorgesehenen Wasserspiel versehen worden. An ihrem neuen Platz zwischen Café und Verwaltung ist sie als wichtiges Zeichen für die Dorflinde nun auch von der Strasse aus gut wahrnehmbar.
Der Wiener Künstler Gilbert Bretterbauer hat in Zusammenarbeit mit den Architekten den Bodenbelag des Fussgängerbereichs neu interpretiert und eine Musterung des Platzbelags realisiert. Abgeleitet von Trittsteinen in einem Fluss regt sie die Passanten zur spielerischen Benutzung oder Aneignung der Platzfolgen an.
Das Sozialzentrum Dorflinde
Im Zentrum Dorflinde wurde im Jahr 2000 das erste von fünf Sozialzentren der Stadt Zürich eröffnet. Als Anlaufstelle für die sozialen Anliegen der BewohnerInnen in Zürich-Nord bietet es raschen Zugang zu Information, Beratung und wirtschaftlicher Hilfe. Das Sozialzentrum Dorflinde ist das grösste der Stadt: 160 Mitarbeitende sind für 93’000 ZürcherInnen zuständig.
Die Dienstleistungen der Sozialzentren reichen von der präventiv ausgerichteten Gemeinwesenarbeit über Angebote der Schulsozialarbeit, der Mütter- und Väterberatung, der Jugend- und Familienhilfe und des Kinderschutzes, der gesetzlichen Betreuung und Vertretung im Rahmen von zivilrechtlichen Massnahmen bis zur Existenzsicherung mittels Sozialhilfe. Oberstes Ziel ist eine nachhaltige soziale und berufliche Integration der Hilfesuchenden sowie eine hohe Lebensqualität in Zürich.