Öffentliche Jurierung des Pfingstweidprojekts
Medienmitteilung
Am Projekt- und Ideenwettbewerb der Pfingstweid haben 53 Teams teilgenommen
Der Anfang 2010 ausgeschriebene Wettbewerb Pfingstweid für einen Quartierpark mit Schulanlage in Zürich-West ist auf grosses Interesse gestossen. Von den 85 angemeldeten Teams aus der Schweiz, Deutschland, Italien und Spanien haben 53 Büros ihre Ideen und Pläne eingereicht. Die Jurierung der eingereichten Arbeiten ist öffentlich.
19. August 2010
Vor der Ausschreibung der Pfingstweid führte Grün Stadt Zürich einen Mitwirkungsprozess durch. Im Mai 2009 trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von Arbeitenden, Wohnenden, Grundeigentümern, Parteien und Institutionen aus dem Quartier sowie der involvierten städtischen Dienstabteilungen zu einer Werkstatt unter dem Motto «Das schönste Grün», um ihre Wünsche an die neue Parkanlage zu formulieren. Die Eigenschaften, die der zukünftige Park aufweisen soll, lassen sich unter anderem mit folgenden Adjektiven umschreiben: elegant, friedlich, urban, entspannend, langsam, lauschig, schattig, kühl, überstrahlend, erfrischend, fröhlich, leise, öffentlich, zeitlos, unfertig, schlicht, bunt, naturgemäss, humorvoll und lustvoll, autolärmfrei.
Wiederholt wurde an der Werkstatt auf den ehemaligen Glacégarten auf dem Schütze-Areal beim Escher-Wyss-Platz verwiesen. Die Wünsche des Quartiers bildeten einen integrierenden Bestandteil des Wettbewerbsprogramms.
Aus Kleingärten wird ein Park für alle
Die Pfingstweid war jene Weide, die zu Pfingsten mit dem Vieh bestossen wurde. Neben der Pfingstweidstrasse lassen noch weitere Strassennamen der Umgebung auf die frühere Nutzung schliessen. Der Flurname Hard, der in der Hardbrücke weiterlebt, bezeichnet einen lichten, als Weide genutzten Eichenwald. Die Förrlibuckstrasse wurde nach dem «Förlibuck»
benannt, einer buckelförmigen Erhöhung mit Föhrenbestand. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden in der Stadt Zürich zur Selbstversorgung der Arbeiterbevölkerung in der Tradition der ehemaligen Bürgergärten erste Familiengartenareale bereit gestellt. Das Familiengartenareal Pfingstweid wird seit 1920 an einen Verein verpachtet, der wiederum die Gartenparzellen an Kleingärtner/innen weitervermietet. Die Verpachtung an den Verein läuft 2012 aus.
Das heutige Zürich-West war neben Oerlikon ein bedeutender Industriestandort Zürichs. Mit dem Aufschwung der Textilindustrie gegen Ende des 18. Jahrhunderts und dem Bau der Eisenbahn Mitte des 19. Jahrhunderts beschleunigte sich die Industrialisierung in Zürich. Maschinenbaufirmen wie Escher Wyss und Maag Zahnräder liessen sich im offenen Land im Westen Zürichs nieder und expandierten über viele Jahrzehnte. Die Blütezeit der Industrie in Zürich-West dauerte bis 1966. Danach folgte die Umstrukturierung des Gebiets vom Maschinen- in den Dienstleistungssektor.
Mit dem Entstehen neuer, grosser Überbauungen auf den ehemaligen Gewerbe- und Industriearealen wird die Zahl der Arbeitsplätze und Wohnungen in Zürich-West sprunghaft steigen. Um dem Bedürfnis nach öffentlichen Freiräumen für die heutige und künftige Bevölkerung gerecht zu werden und die Attraktivität von Zürich-West für Investoren, Wohnungssuchende sowie Unternehmen verbessern zu können, soll das in der Freihaltezone liegende Familiengartenareal Pfingstweid in einen Park umgewandelt und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Unter Federführung von Grün Stadt Zürich veranstaltete die Stadt Zürich dazu einen offenen, anonymen Projekt- und Ideenwettbewerb für einen Quartierpark auf dem Pfingstweidareal. Der Quartierpark soll bis 2013 realisiert werden. Am Projekt- und Ideenwettbewerb wirken weitere Dienstabteilungen der Stadt Zürich sowie Grundeigentümer und Grundeigentümerinnen aus Zürich-West mit.
Die Pfingstweid muss den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Beschäftigten von Zürich-West entsprechen. Gesucht ist ein Quartierpark, der Zürich-West prägt, die Identifikation der dortigen Wohn- und Arbeitsbevölkerung mit dem Quartier fördert und ihren Erholungsbedürfnissen Rechnung trägt. Die ca.12 000 m2 grosse Pfingstweid soll ein Ort mit Anziehungskraft sein.
Er soll einen Bezug zur Geschichte und zum Wandel des Ortes herstellen. Gesucht ist eine Entwicklung aus dem Bestehenden heraus hin zu neuen Ansprüchen. Die Pfingstweid soll den Wunsch nach einer Parkanlage erfüllen, die auch für die Natur grosszügig Raum bietet.
Die öffentliche Jurierung wird an folgenden Tagen durchgeführt:
- Montag, 30. August 2010, 9.00 – 11.30 und 14.00–17.00 Uhr
- Dienstag, 31. August 2010, 9.00 – 11.30 und 14.00 – 17.00 Uhr
- Dienstag, 7. September 2010, 15.00 – 17.00 Uhr
Im Wettbewerbsraum im Untergeschoss des Hallenbads Oerlikon, Eingang bei der Rampe Seite Kühriedweg, Wallisellenstrasse 100, 8050 Zürich
Tram 11 bis Messe/Hallenstadion, Bus 63 und 94 bis Hallenbad Oerlikon
Die Besucherinnen und Besucher der öffentlichen Jurierung haben die Gelegenheit, als Zuhörer an den Diskussionen des Preisgerichts teilzunehmen. Eine aktive Teilnahme ist hingegen nicht möglich. Es gelten die Regeln für öffentliche Jurierungen des SIA sowie jene, die vor Ort bekannt gemacht werden. Die beteiligten Architektur- und Landschaftsarchitekturteams müssen der Jurierung fernbleiben.
Aufgrund der knappen Platzverhältnisse kann die Zahl der Besuchenden kurzfristig eingeschränkt werden.
Am 25. Oktober 2010 findet eine Medienorientierung zum Bericht des Preisgerichts statt mit anschliessender Eröffnung der Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten. Alle eingereichten Arbeiten bleiben während zehn Tagen ausgestellt.