Zentrale Ausnüchterungsstelle: Pilotbetrieb verlängert
Medienmitteilung
Der Stadtrat hat beschlossen, den Pilotbetrieb der Zentralen Ausnüchterungsstelle (ZAS) um ein Jahr zu verlängern. Die ZAS nimmt Berauschte auf, die sich selbst oder andere gefährden und entlastet damit Schutz und Rettung (Transporte), Regionalwachen der Polizei und Notfallstationen der Spitäler.
2. März 2011
Die Notwendigkeit der Ausnüchterungsstelle ist (leider) klar ausgewiesen: Von März 2010 bis Ende Februar 2011 wurden 603 berauschte Personen eingewiesen und betreut; pro Wochenende im Durchschnitt zwölf Personen. Die Zuweisungen erfolgen zu 75 Prozent auf Anzeige von Dritten. Die erwartete Zahl von 600 Personen pro Betriebsjahr wurde damit ziemlich genau erreicht.
Von den Klientinnen und Klienten der ZAS sind bisher 88 Prozent Männer und zwölf Prozent Frauen, 93 Prozent Erwachsene und sieben Prozent Jugendliche unter 18 Jahren. Wohnsitz in der Stadt Zürich haben rund 43 Prozent, im Kanton 29 Prozent. Die Übrigen kommen aus anderen Kantonen, aus dem Ausland oder haben keinen bestimmten Wohnsitz. Die Sicherheitskosten für die Ausnüchterung werden den eingelieferten Personen verrechnet. Von den 409 700 Franken in Rechnung gestellten Kosten sind bisher 194 522 Franken eingegangen. Die restlichen Rechnungen sind noch nicht fällig oder es wurde gemahnt.
Das erwartete Defizit von rund 400 000 Franken für die Weiterführung des Pilotbetriebs ist im Voranschlag 2011 berücksichtigt; der Gemeinderat wird das Budget am 16. März beraten.
Nach wie vor ist geplant, die ZAS gemeinsam mit dem Vermittlungs- und Rückführungszentrum (VRZ) in einem Gebäude zu betreiben. Geeignete Räumlichkeiten konnten noch nicht gefunden werden, und eine Machbarkeitsstudie musste aufgrund des Notbudgets zurückgestellt werden. Daher bleibt die ZAS vorerst in den bisherigen Räumlichkeiten; es wird weiterhin ein geeignetes Gebäude für die Zusammenlegung mit dem VRZ gesucht. Über die Zusammenführung und den definitiven Betrieb wird der Gemeinderat zu gegebener Zeit befinden.