Kekse schmecken so gut wie Guetsli
Medienmitteilung
Schulpräsidien gegen Volksinitiative «Mundart im Kindergarten»
Heute lautet die Vorgabe, im Kindergarten mindestens zu einem Drittel Hochdeutsch und zu einem Drittel Mundart zu sprechen. Die übrige Zeit kann sprachlich so gestaltet werden, wie es der jeweiligen Klasse angemessen ist. Damit ist ein Spielraum für individualisierte Sprachförderung geschaffen, der sich in der Praxis sehr bewährt hat. Die oberste Schulbehörde der Stadt Zürich, die Präsidentinnen- und Präsidentenkonferenz (PK) unter der Leitung von Stadtrat Gerold Lauber, lehnt die Initiative «JA zur Mundart im Kindergarten» ab.
10. Mai 2011
Dank des im Lehrplan verankerten «Je-Ein-Drittel-Modells» kann die Lehrperson die Gewichtung sowie Verteilung von Hochdeutsch und Mundart der Sprachkompetenz und dem Bildungshintergrund ihrer Kinder anpassen. Dies entspricht dem heutigen Bedürfnis nach individualisiertem Unterricht und integrierter Förderung und erlaubt der Lehrperson, auch im sprachlichen Bereich optimal auf das Niveau der einzelnen Kinder eingehen zu können. Samichlausverse werden ebenso gelernt wie Nikolausgedichte, mal werden Finkli versorgt, mal Pantoffeln aufgeräumt. An diesem sprachlichen Freiraum möchte die oberste Schulbehörde der Stadt Zürich festhalten.
«Im Kindergartenalltag stehen Mundart und Hochdeutsch nicht in Konkurrenz zueinander, sondern werden sinnvoll und situationsbezogen genutzt», sagt Stadtrat Gerold Lauber, der die Präsidentinnen- und Präsidentenkonferenz (PK) führt. Es habe sich gezeigt, dass fremdsprachige ebenso wie Schweizer Kinder während der Kindergartenzeit wichtige Grundlagen in Hochdeutsch erwerben, Mundart als Umgangssprache aber erhalten bleibe.
Die Erfahrungen und Erkenntnisse seit der Einführung von Hochdeutsch im Kindergarten sind allseitig positiv und zeitigen keinerlei Handlungsbedarf zur Rettung des Schweizerdeutschen in den Kindergärten. Eine Rückkehr zum ausschliesslich auf Mundart geführten Unterricht ist weder pädagogisch sinnvoll noch zeitgemäss.