ETH-Lehrwald soll an Stadt und Kanton Zürich übergehen
Medienmitteilung
Die Arrondierung von Waldparzellen ermöglicht eine rationellere Waldbewirtschaftung und die Nutzungsansprüche an den Wald können besser erfüllt werden
Stadt und Kanton Zürich beabsichtigen ein Waldstück am Uetliberg von der ETH Zürich zu kaufen. Damit verbunden ist auch ein Landabtausch zwischen Stadt und Kanton. Die ETH Zürich, die Stadt und der Kanton Zürich fanden eine Lösung, von der alle Beteiligten profitieren können. Die Weisung zum Kauf des Waldes wurde heute vom Stadtrat an den Gemeinderat der Stadt Zürich überwiesen. Auch der Zürcher Regierungsrat muss dazu noch sein Einverständnis geben.
24. August 2011
Neben Stadt, Kanton und verschiedenen Waldkorporationen besitzt auch die Eidgenossenschaft Wald auf Zürcher Stadtgebiet. So verfügt die ETH Zürich als Bundesinstitution über einen Lehrwald am Uetliberg, in dem sie in der Vergangenheit Studierende der Forstwissenschaft ausbildete. Für die heutigen Bedürfnisse in Lehre und Forschung braucht es aus Sicht der Hochschule keinen eigenen Forstbetrieb mehr. 192 ha des ETH-Lehrwaldes liegen auf Stadtgebiet und grenzen direkt an den Stadtwald. Die Stadt möchte diese Waldfläche übernehmen; an den 162 ha auf Stalliker, Uitiker und Birmensdorfer Gemeindegebiet ist der Kanton interessiert.
Ein Gewinn für alle Parteien
Der Wald der ETH Zürich ist gut erschlossen und wird von der Zürcher Stadtbevölkerung als Erholungsraum sehr geschätzt. Der beliebte Schlittelweg und der Biketrail Triemli liegen ganz oder teilweise im Wald der ETH Zürich. Bereits heute finanziert Grün Stadt Zürich die Bewirtschaftung und den Unterhalt dieser Anlagen mit. Der demnächst in Kraft tretende Waldentwicklungsplan der Stadt Zürich legt die strategische Ausrichtung für die zukünftige Waldnutzung im Einklang mit dem Kanton fest. Darin bekommt die Erholungsnutzung des Waldes auf Stadtgebiet mehr Gewicht. Dazu ist die Bereitstellung von gut erschlossener Erholungsinfrastruktur im Wald durch die Stadt unabdingbar. Diesbezüglich ist der ETH-Lehrwald ein Gewinn für die Stadt. Eine rationelle Bewirtschaftung ist gewährleistet, weil das angrenzende städtische Waldrevier Uetliberg schon heute den Grossteil der Nordwestflanke des Uetlibergs bewirtschaftet.
Um Waldwirtschaft sinnvoll betreiben zu können, sind möglichst grosse zusammenhängende Waldflächen nötig. Deshalb strebt der Stadtrat im Zuge der Arrondierung rund um den Besitzwechsel des ETH-Lehrwaldes eine generelle Optimierung der städtischen Waldflächen an. Stadt und Kanton nutzen die Gelegenheit, durch gezielten Waldabtausch auf Stadtgebiet ihre Flächen zu optimieren.
Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat den Kauf des Waldes der ETH Zürich auf Stadtgebiet. Hinzu kommt die Übernahme des Forstwerkhofs. Dieser bildet eine gute Ergänzung zum Forstwerkhof Albisgüetli von Grün Stadt Zürich. Die Übernahme des ETH-Lehrwaldes mit den dazugehörenden Gebäuden und Maschinen kostet die Stadt rund 3,8 Millionen Franken. Aus dem Landabtausch mit dem Kanton ergeben sich auf Grund ungleicher Flächenverschiebungen Kosten von 780 000 Franken. Zuzüglich weiterer Abwicklungskosten beläuft sich der gesamte, dem Gemeinderat beantragte Objektkredit auf rund 5,4 Millionen Franken. Nebst der Zustimmung des Stadtzürcher Gemeinderats bedarf das Vorhaben auch noch der Zustimmung des Regierungsrats.
Die Stadt Zürich erhält damit die einmalige Gelegenheit, gut erschlossenen Erholungswald zu übernehmen. Der Kanton Zürich profitiert wie die Stadt von einer rationelleren Waldbewirtschaftung im betroffenen Gebiet. Forschung soll für die ETH Zürich im abgetretenen Waldstück auch in Zukunft möglich sein. Mehr noch, die Lösung mit der Stadt und dem Kanton sieht vor, dass sämtliche städtischen Grünflächen und alle Wälder im Besitz des Kantons Zürich für Forschungszwecke genutzt werden können.